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Montag, 20 Oktober 2014 07:32

FV Faurndau I - TSV Neckartailfingen I 1:1

Mit seiner Torpremiere rettete Steffen Jehle dem TSVN einen späten Punkt beim FV Faurndau nach einer insgesamt schwachen Bezirksligapartie...

Ziemlich erstaunt war der Neckartailfinger Tross, als die eigentlich erwartete Kunstrasenbegegnung auf dem kleinen Rasenplatz angepfiffen wurde. Und das Geläuf in der Göppinger Vorstadt präsentierte sich in äußerst holprigem Zustand, wobei zudem auch noch das Gras relativ hoch stand. Diese Bedingungen kamen den technisch unterlegenen Gastgebern zugute, die mit viel Kampf dagegen hielten und die Grünweißen nur selten ihre Spielstärke unter Beweis stellen konnten.

Seine beste Phase hatten die Gäste aus dem Aileswasen in der ersten halben Stunde. Hier hätten die Mannen um Kapitän Dominic Ruopp die Weichen auf Sieg stellen können. Der TSV schien die immer noch nachwirkende, kaum zu fassende Panne vom Vorsonntag vergessen machen zu wollen und kam in dieser Zeit zu sechs vielversprechenden Gelegenheiten. In der 5. Minute flankte Bastian Nagel und der schon früh mitgegangene Dominic Ruopp konnte seinen Kopfball aus sechs Metern nicht mehr runter drücken. Hinter dem köpfenden Kapitan lag Timo Bezirgianidis quer in der Luft und hätte vielleicht die bessere Option gehabt.

Vier Minuten später legte Moritz Krasser einen senkrechten Kurzpass in den Sechzehner, Sven Römer versuchte ins lange Eck zu schlenzen, doch Torhüter Michael Skrzypiec war rechtzeitig unten. Ausgerechnet der kleinste FVF-Akteur verhinderte in der 13. Minute die Neckartailfinger Führung. Der wohl keine fünfzig Kilo auf die Waage bringende Alessandro Trevisani köpfte nämlich einen Eckball von Mo Krasser für seinen schon geschlagenen Keeper von der Linie. Wieder Krasser war es, der aus ähnlicher Position wie zuvor Sven Römer an Skrzypiec scheiterte. Diesmal fuhr der starke Faurndauer Schlußmann blitzschnell sein Bein aus (19.).

Weiter ging es im Einbahnstraßenverkehr in Richtung Gastgebertor. Nach einem Getümmel am Elfmeterpunkt  kam Benjamin Frimmel in der 31. Minute zum Abschluß, doch der Schuß geriet zu zentral, sodaß der Torhüter wenig Probleme hatte. Das selbe passierte 180 Sekunden danach. Diesmal war es Emre Kilic, der aus 15 Metern abzog und Skrzypiec wieder auf dem Posten sah. Der FV Vorwärts hatte bis dahin nichts, aber auch gar nichts den Angriffswogen des TSV entgegen zu setzen und kam nach 39 Minuten dennoch zur Führung wie die Jungfrau zum Kind. Ein völlig verkorkster Torschuß von der rechten Seite fand den zufällig dastehenden Patrick Bulling, der mit der Stiefelspitze den Querschläger aus acht Metern in die Maschen lenkte.

Im zweiten Umlauf änderte sich das Geschehen etwas, denn die Führung hatte die zuvor klar unterlegenen Hausherren munter gemacht. Timo Hasenohr mußte nach einem Hänßler-Freistoß aus 32 Metern kräftig zupacken (48.) und Michael Moll konnte binnen Sekunden zwei Unachtsamkeiten von Tobias Haverkamp nicht nutzen (54.). Insgesamt aber machte der nach langer Verletzungspause zurückgekehrte Youngster eine ordentliche Partie. Kurz davor forderten die Grünweißen einen Elfmeter, denn Moritz Krasser war nicht ganz astrein gestoppt worden. Er rappelte sich jedoch wieder auf, scheiterte dann aber aus spitzem Winkel. In der 57. Minute roch es wiederum nach Strafstoß als Sven Römer von den Beinen geholt wurde. Weil der Ball dabei war entschied sich der insgesamt gut leitende Hans-Jörg Götz für einen Eckball.

Der Tabellenzwölfte wurde immer agressiver und dies bekam Sven Römer an der Seitenlinie zu spüren. Anthony Gyesaw rauschte mit vollem Tempo in ihn hinein und beförderte Römer unter die Barriere (60.). Ebenso energisch ging Michael Holdenried in der 78. Minute zu Werke. Zweimal gewann der Einwechselspieler Duelle auf Rechtsaußen und stand dann plötzlich vor Timo Hasenohr. Der TSV-Schlußmann beendete dann aber mit einer Klasseparade den Husarenritt des Faurndauer Verteidigers. Die Neckartäler hatten in der Offensive bis zur 80. Minute kaum mehr was Erwähnenswertes zustande gebracht, doch just ab da bliesen sie zum Finale.

Vogelwild hin und her ging es zunächst im Faurndauer Strafraum, ehe Matthias Wilhelm aus guter Position zu schwach abschloß. Dann steuerte Timo Bezirgianidis nach innen, seinem Torschuß aus spitzem Winkel hätte er aber vielleicht ein Abspiel vorziehen sollen. Auch hatten die Standards an diesem Tag wiedermal wenig Qualität, doch der etwa 10. Freistoß passte endlich. Emre Kilic zog den Ball von der linken Seite nach innen, in einer Spielertraube brachte Steffen Jehle seinen Scheitel an das Flugobjekt und die Kugel zappelte im Netz. Es war das Premieretor des Verteidigers für den TSV Neckartailfingen und so wichtig (86.). Umgehend wäre der Punkt aber beinahe wieder flöten gewesen, hätte Michael Moll ebenfalls nach Freistoß nicht hauchdünn daneben geköpft.

Die spielerisch schwache Partie war nun geprägt von Hektik und verbissenen Zweikämpfen. Vor allen Dingen in der Nachspielzeit gingen die Emotionen hoch. Zunächst wurde Sven Römer von hinten weggestoßen und beging dann im Nachsetzen ein Foulspiel. Weil der Ex-Köngener wegen Reklamierens schon vorbelastet war, durfte er eine Minute bälder Feierabend machen. Der Freistoß aus dem Halbfeld segelte in Richtung Tordach und Timo Hasenohr fischte den Ball unter der Latte weg. Der übermotivierte Cengiz Kurtcu rammte den TSV-Schlußmann samt Ball mit Wucht über die Torlinie. Schiri Götz hatte jedoch alles im Griff und beendete die aufkommende Rudelbildung mit dem Schlußpfiff (90.+4).

Fußball ist manchmal ein seltsames Spiel. Da holt der TSVN bei den Meisterschaftsaspiranten Nürtingen und Nellingen alle sechs Zähler und kommt anschließend gegen die Underdogs Wäldenbronn und Faurndau nur zu einem mickrigen Pünktchen. Das Remis beim FV Faurndau fühlt sich aber erheblich besser an, als der kapitale Fauxpas eine Woche zuvor, auch wenn der derzeitige "Vize" dem FVF eigentlich auf jeder Position überlegen war. Gott sei Dank, mag man nun fastgar sagen, kommt es jetzt wieder zu zwei Knüllern mit weiteren Titelanwärtern. Gegen Altbach und in Donzdorf wird sich zeigen, wohin der Weg der trotz der zwei letzten Aussetzer bislang so imposant aufgetretenen Bezirgiannids-Schützlinge führen wird. Auch wenn der FC Donzdorf nun auf vier Punkte davon gezogen ist, so fände eventuelles Jammern auf sehr hohem Niveau statt. Der momentane zweite Platz ist nämlich aller Ehren wert.

FV Faurndau: Skrzypiec, Baar (75. Holdenried), Dangelmayer, Gyesaw, Baum, De Vivo, Trevisani, Tulgar (46. Hänßler), Haug, Moll, Bulling (64. Kurtcu)

TSV Neckartailfingen: Hasenohr, Haverkamp, Ruopp, Krasser, Frimmel, Jehle, Matthias Wilhelm, Nagel (52. Dombrowski), Römer, Timo Bezirgianidis, Kilic

Schiedsrichter: Hans-Jörg Götz (Weißenhorn) behielt immer die Übersicht

Zuschauer: 200

Tore: 1:0 (39.) Bulling, 1:1 (86.) Jehle

Besondere Vorkommnisse: Gelb-rot für Römer (90.+4) wegen Reklamieren und Foulspiel                 

Gelesen 1894 mal Letzte Änderung am Montag, 20 Oktober 2014 09:00
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