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Dienstag, 22 April 2014 07:18

TSV Wendlingen I - TSV Neckartailfingen I 2:2

Robust ging es beim Bezirksliga-Lokalderby in Wendlingen zu, weil die heimischen Zuschauer der Schiedsrichterin Melissa Joos die Leitung des Matches nicht einfach machten...

...Die Frau aus Echterdingen machte ihre Sache insgesamt nicht schlecht, wurde aber von dem bekannt unfairen Publikum immer wieder geradezu genötigt, die kleinen Dinge gegen die Gäste auszulegen. Dazu ging Trainerfuchs Klaus Müller, wie schon in den letzten Wendlinger Begegnungen, auf den kleinen Nebenplatz, dem nun doch einige Meter fehlten, um ein ordentliches Fußballspiel zu absolvieren. So landeten sogar ein paar Abschläge von Marcel Finsterbusch hinter dem Kasten seines Gegenübers Tim Kercher.

Es war anfangs gar nicht der Tag des TSV Neckartailfingen. Zunächst fielen ziemlich unnötig Manuel Schneider, Tom Resl und Tobias Haverkamp aus, dann winkte Benjamin Frimmel wegen eines Fersenspornes beim Warmlaufen "Schippen" und nach elf Minuten verletzte sich Matthias Wilhelm so schwer, dass er früh raus mußte. Der Mittelfeldmann war bis dahin der beste Mann und hatte dafür gesorgt, dass die Elf aus dem Aileswasen ein Übergewicht besaß. Bastian Nagel auf der rechten Seite (12.), Florian Dombrowski (16.) und Moritz Krasser (23.) verzeichneten danach nur halbherzige Möglichkeiten, aber auch die Müller-Elf brachte ausser Tim Beck's Direktabnahme (8.) und Florian Wiest's Picken-Schuß nichts gefährliches zustande.

Von Anfang an hatten es die manchmal schon peinlichen Fans des TSV Wendlingen auf Emre Kilic abgesehen, für den sie bei den leisesten Berührungen die gelbe Karte forderten. Und irgendwann "erbarmte" sich Frau Joos und zeigte dem wieder steigende Tendenz aufweisenden Kilic den Karton und zwar für eigentlich nichts (35.). Fortan konnte der nur noch Halbgas fahren und war nicht mehr so effektiv wie zuvor. Eine Minute später sah Jonas Bayha die Ampel für zwei in der Summe geradezu läppische Fouls. Die Unparteiische war ob der dauernden Zuschauerproteste verunsichert und legte die kleinen Dinge zumeist für die Gastgeber aus. Ärgerlich auch, dass bei zwei Freistößen aus besten Positionen sich die Wendlinger Mauer jeweils in höchstens sechs bis sieben Metern Entfernung postieren durfte und es so für Dominic Ruopp (40.) und Florian Dombrowski (44.) fast unmöglich war, am blauen Abwehrwall vorbei zu kommen.

Fußballerisch konnte der TSVN diesmal nicht an die zuletzt gezeigten Leistungen anknüpfen, weil auf dem "Minigolfplatz" dies einfach nicht möglich war. Dafür jedoch waren andere Dinge gefragt. Kampf und Einsatzwille mußten es sein, die bei diesen Verhältnissen benötigt wurden und hier gingen vor allem Steffen Jehle, Stefan Wilhelm und Dominic Ruopp voraus. Vorne zerrieb sich Moritz Krasser mit heftigen Einsätzen, obwohl er schon nach einer halben Stunde ziemlich "belämmert" war. Aus kürzester Distanz hatte er von Jonas Bayha, natürlich unbeabsichtigt, einen Vollspannschuß ins Gesicht bekommen.

Obgleich in Unterzahl, ging der TSVN in der 56. Minute in Führung. Emre Kilic zog einen Freistoß aus dem Mittelkreis in den Sechzehner, Dominic Ruopp setzte sich im Luftkampf durch und köpfte zur umjubelten Führung ein. Den Gastgebern fiel nicht besonders viel ein, aber sie kamen dennoch zum Ausgleich. Rasen und Ball waren zwischenzeitlich durch den Regen seifig geworden und Marcel Finsterbusch konnte ein flaches Geschoß von Daniel Seidler nicht festhalten. Christopher Amend war zur Stelle und nutzte dies aus kürzester Distanz zum 1:1 (68.). Sechzig Sekunden später erwies Florian Neumann seiner Mannschaft einen Bärendienst, als er völlig unnötig Stefan Wilhelm weit weg vom Geschehen umrammte und Melissa Joos nichts anderes als der Platzverweis übrig blieb.

Eine Kopie des Ausgleichs war der Wendlinger Führungstreffer in der 76. Minute. Wieder zog Seidler von der gleichen Stelle flach ab, schoß Stefan Wilhelm an und von dessen Hacke verirrte sich die nasse Kugel für Finsterbusch unhaltbar ins Netz. Jetzt hielt es den wegen des plötzlichen Personalnotstandes als Ersatzmann aufgebotenen Michael Bezirgiannidis nicht mehr auf der Bank und er wechselte sich selbst ein. Und es lohnte sich. Als Sascha Strähle im eigenen Sechzehner ausrutschte schnappte sich "Beze" den Ball, flankte butterweich auf den langen Pfosten, wo Bruder Timo hochstieg und aus drei Metern einköpfte. Fast wäre die Selbsteinwechslung des Trainers zum kompletten Hit geworden, denn in der 90. Minute stand er vor dem Siegtreffer. Steffen Jehle hob nach innen und Bezirgiannidis kam frei zum Kopfball. Er brachte jedoch nicht genügend Druck hinter den Stoß, sodaß Tim Kercher halten konnte.

Insgesamt war das Unentschieden ein gerechtes Resultat. Man ärgerte sich allerdings trotzdem, dass gegen nicht sonderlich starke Wendlinger nur dieser eine Punkt herausgesprungen war. Auf dem winzigen Spielfeld und den gebotenen Umständen wegen, war allerdings nicht mehr drin und trotzdem stellte sich der gewonnene Zähler nach Bekanntwerden der anderen Ergebnisse als enorm wichtig heraus. 

TSV Wendlingen: Kercher, Daniel Seidler, Jan Seidler (62. Schubert), Wolf, Strähle, Beck, Geigle, Neumann, Wagner, Amend, Wiest

TSV Neckartailfingen: Finsterbusch, Ruopp, Stefan Wilhelm, Bayha, Krasser (77. Michael Bezirgiannidis), Jehle, Matthias Wilhelm (11. Triantafilou, 83. Lake), Nagel, Dombrowski, Timo Bezirgianidis, Kilic.

Schiedsrichterin: Melissa Joos (Echterdingen) hatte es nicht einfach

Tore: 0:1 (56.) Ruopp, 1:1 (68.) Amend, 2:1 (76.) Daniel Seidler, 2:2 (78.) Timo Bezirgianidis

Zuschauer: 70

Besondere Vorkommnisse: Gelb-rote Karten für Bayha (TSVN, 36.) und Neumann (TSVW, 69.)        

     

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