Genau einmal war die Truppe von Felix Krasser bislang im Bunde mit Fortuna und das war beim 2:1-Sieg über den FV Plochingen. Doch diesmal ließ sich die Glücksgöttin nicht lumpen. Wobei, das aufregende Match gegen den TSV Jesingen zeigte einmal mehr, dass man sich den „Dusel“ erarbeiten kann und muss. Bereits in Halbzeit eins war der TSVN die Mannschaft mit den klar besseren Möglichkeiten. Im Kasten der Haussmann-Elf stand jedoch ein exzellenter Keeper, der gegen Lars Zink (6.) und Manuel Schneider (11.) zweimal per Fußabwehr glänzte. Zudem versprang Toni Gönninger im allerletzten Moment bei seiner Großchance das Kapriolen schlagende Leder (22.).

In der 40. Minute parierte Torhüter Patrick Weigel einen Freistoß von Lars Zink nochmals in überragender Manier. Nur einmal konnte in diesem Spielabschnitt auch Mika Class sein Können unter Beweis stellen, als er in der 9. Minute gegen Timo Mader den Rückstand verhinderte. Den allerdings gab es nach 18 Zeigerumdrehungen. Der im ersten Umlauf kaum zu bremsende Simon Kottmann ging zur Grundlinie, passte zurück und Mader vollstreckte. Marvin Schleich hätte sogar durchaus noch einen zweiten Treffer drauf setzen können (28.), was des Guten dem Spielverlauf nach denn aber doch zu viel gewesen wäre.

Nach einer Stunde setzte der starke Regen ein, das Geläuf wurde glitschig und die Partie immer dramatischer. In der 66. Minute schien das Spiel entschieden und die Bezirksligazeit des Dino beendet. Luis Guillen musste am Fünfer zur Sache gehen und traf Laurin Zimmermann am Knöchel. Dem souveränen Schiedsrichter Chris Weiszhar aus Heidenheim blieb keine Wahl: Elfmeter für den Gast aus den Lehenäckern. Davor Messerschmidt lief an, wollte etwas überheblich den Torhüter ausschauen, doch Mika Class drehte den Spieß um und roch die Ecke.

Vier Minuten später stand es statt 0:2 plötzlich 1:1. Der nimmermüde rackernde Toni Gönninger spielte Lars Zink frei und der vollendete die „Riedericher“-Co-Produktion. Jetzt drohten Zuschauern mit Herzschrittmachern Kabelbrände wegen Überhitzung in ihren Geräten. Maximilian Hiergeist hämmerte einen Freistoß aus 30 Metern an die Latte (86.) und dann stand Timo Mader vor dem Jesinger Siegtreffer (90.+2). Wieder half das Aluminium den Hausherren und es kam noch toller. Der zuvor noch von Krämpfen gebeutelte Florian Schwierz fasste sich ein Herz, ging als hinterer Außenbahnspieler nochmals mit nach vorne und am letzten Jesinger Abwehrspieler vorbei. Allem Anschein nach aber auf der falschen Seite, denn die Kugel lag nun vor seinem linken Fuß. Trotzdem zog der Youngster ab und das Geschoss zischte unter den Balken. Da konnte sich der starke Patrick Weigel strecken wie er wollte und verschwand in der Wasserwolke des sich beulenden Netzes. Wenn man jemals von einem Lucky Punch reden konnte, dann diesmal. Mit viel Glück, das man wie gesagt erzwungen hatte, konnte so die Hoffnung weiter am Leben gehalten werden.

Aus einer homogen auftretenden Elf ist diesmal neben den Matchwinnern Class, Zink und Schwierz Maik Wurster besonders zu benennen. Der Winterneuzugang aus Riederich stabilisiert den wunden Punkt, die Abwehr, immer mehr und könnte ein noch ganz wichtiger Faktor werden. Gewonnen ist nach diesem Dreier jedoch noch überhaupt nichts.

TSVN: Class, Schwierz, Wurster, Schneider, Gönninger, Moritz Krasser (72. Nagel), Zink (80. Felix Krasser), Luis Guillen, Matthias Wilhelm (60. Berger), Grech (60. Brendle), Schellander

TSV Jesingen: Weigel, Wahler, Messerschmidt, Kottmann, Schempp, Hummel, Willig (79. Galeota), Zimmermann, Schleich (81. Boz), Mader, Lindenschmid (79. Hiergeist)

Schiedsrichter: Chris Weiszhar (Heidenheim)

Zuschauer: 80

Tore: 0:1 (18.) Mader, 1:1 (70.) Zink, 2:1 (90.+3) Schwierz

Besondere Vorkommnisse: Class hält Foulelfmeter von Messerschmidt (66.)