Unter äußerst schwierigen Bedingungen musste diesmal das Derby stattfinden. Holpriges Geläuf, difuses Licht und viel Verletzungspech für den TSVN kennzeichneten diese Begegnung. Die Gastgeber begannen stark, gingen folgerichtig in Führung und bauten diese trotz guter Möglichkeiten nicht aus. Nach 25 Minuten zogen sich dann die Grünhemden fiel zu weit zurück und ließen die Gäste aus dem Aichtal immer besser ins Spiel kommen. Freilich, zu klaren Torchancen kam der TSV Grötzingen nicht, sieht man einmal von einer vielversprechenden Kopfballmöglichkeit für Jan Zalder ab (45.).
Schon in der 4. Minute drohte Fabian Gressers Kasten erstmals Gefahr, als Timo Bezirgianidis scharf und flach nach innen gab, Emre Kilic die Direktabnahme jedoch zu hoch ansetzte. Zwei Minuten später war es jedoch bereits so weit. Manuel Schneider schlug eine maßgerechte Flanke von der Außenlinie in den Sechzehner und Timo Bezirgianidis köpfte aus zehn Metern wuchtig und unhaltbar ein. So ging's weiter. Tobias Bartels sah in der 14. Minute Keeper Gresser zu weit vor seinem Gehäuse, doch der konnte sich den etwas zu kurz geradenen Heber gerade noch greifen. 180 Sekunden danach die nächste Gelegenheit zu erhöhen. Bastian Nagel spielte Bezirgianidis in die Gasse, der kam am Elfmeterpunkt mit der Stiefelspitze vor Gresser an den Ball, spitzelte über den Keeper, aber auch über den Balken. Marco Buddes Fernschuss, den Marcel Finsterbusch mit einiger Mühe hielt, war bis dahin das einzige Lebenszeichen der Grötzinger. Die übernahmen zwar mehr und mehr die Feldhoheit, die Chance zum 2:0 hatten aber wieder die Hausherren. Dominic Ruopp köpfte Jonas Bayhas Ecke nur knapp vorbei.
Mit dem erwähnten Zalder-Kopfball endete der erste Durchgang und der zweite begann wieder mit einger Möglichkeit für den TSVN. Und zwar mit einer ganz dicken. Jonas Bayhas 40-Meter-Diagonalball leitete Tobias Bartels direkt weiter und Bastian Nagel hatte freie Fahrt. Allein auf Fabian Gresser zulaufend wollte er in die lange Ecke schlenzen, schaufelte jedoch dem Grötzinger Torhüter die Kugel in die Arme. Das wars dann aber auch für die Elf von Alberto Guillen und Michael Bezirgianidis. Erster Knackpunkt war in der 56. Minute die verletzungsbedingte Auswechslung von Benjamin Frimmel, der bis dahin im Mittelfeld das Sagen hatte. Zwölf Minuten später musste Manuel Schneider nach einem Foul ebenfalls raus. Auch er hatte bis dahin ein starkes Spiel gemacht. Die Ordnung ging immer mehr verloren und die Trainer wollten mit dem Tausch Bezirgianidis gegen Dennis Brodbeck nochmals für frischen Wind nach vorne sorgen. Dieser Schuss ging dann aber gewaltig nach hinten los, weil sich der für Schneider gekommene Tobias Haverkamp in der 81. Minute eine schwere Knieverletzung einhandelte. Aber nicht nur das, bei seinem Abwehrversuch nach einem langen Murr-Freistoß kam er in einer völlig unübersichtlichen Situation und von außen kaum zu erkennen ins Straucheln. Johannes Metzdorf stand plötzlich allein vor Finsterbusch und ließ sich nicht zweimal bitten.
Tobias Haverkamp muste vom Platz getragen werden und die Kugel lag zum allerdings für den Gast verdienten Ausgleich im Netz. Den Dreier vor Augen, musten die Aileswasen-Kicker in Unterzahl froh sein, wenigstens den einen Punkt am Neckar behalten zu haben. Neben den eigentlich eingeplanten Punkten fehlten somit am Ende auch noch drei mehr oder weniger schwerverletzte Spieler, deren Einsatz am Sonntag in Faurndau unmöglich (Haverkamp) beziehungsweise fraglich (Schneider, Frimmel) sein wird. Ob der Teilerfolg einem der beiden Lokalkonkurrenten weiterhilft, wird sich noch zeigen müssen.
TSV Neckartailfingen: Finsterbusch, Wenzelburger, Bartels, Kilic, Ruopp, Stefan Wilhelm, Schneider (64. Haverkamp), Bayha, Timo Bezirgiandis (78. Brodbeck), Frimmel (56 Lake), Nagel.
TSV Grötzingen: Gresser, Langner (77. Kegler), Lukic, Traxler, Stulic, Budde, Johannes (70. Mezger), Höhn, Murr, Metzdorf, Zalder.
Schiedsrichter: Andreas Iby (Neuhausen) leitete souverän und fehlerlos
Tore: 1:0 (6.) Bezirgianidis, 1:1 (81.) Metzdorf
Zuschauer: 250