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Sonntag, 05 Juni 2022 07:07

TSVN I - 1. FC Eislingen I 1:0

Der TSV hat seinen zweiten Matchball verwertet und mit einem hart erkämpften 1:0-Sieg über den ganz starken FC Eislingen die Klasse gehalten. Freilich wäre dies selbst mit einer Niederlage gelungen, da in Neuhausen und Donzdorf der Sportgeist die Oberhand behielt...

Für die Gäste von der Fils ging es um nicht mehr viel, doch der verletzte Spielertrainer Thomas Scheuring warnte vor dem Anpfiff, dass seine Mannschaft alles geben würde, um zu gewinnen und damit auf Rang drei abschließen zu können. Ob es allein der Wille nach tabellarischer Verbesserung war, mit solcher Vehemenz ans Werk zu gehen, bleibt dahin gestellt. Noch selten hat man es erlebt, dass im Aus gelandeten Bällen derart nachgejagt wurde, um ja keine Zeit zu vergeuden.

Schon beim Vorspiel im April dominierte der FC klar und auch diesmal stellte er das überlegene Team. Doch die Grünhemden hielten dagegen und holten mit etwas Spielglück den ersehnten Dreier. Als Nicolas Rink in der 6. Minute vehement abzog und sein Geschoss das Gehäuse von Marc Vogelmann nur hauchdünn verfehlte, war klar, dass der imposanten Kulisse nervige 90 beziehungsweise dann 97 Minuten bevor stehen würden.

Die erste Viertelstunde gehörte denn auch klar den Filstälern, doch in Führung ging der TSV. In der 16. Minute sprang Silas Klack im Strafraum der Ball unglücklich an die Hand und Schiedsrichter Michael Haas zeigte ohne zu zögern auf den Punkt. Luis Guillen verwandelte gewohnt sicher zum 1:0 und keiner konnte ahnen, dass dies schon der Endstand gewesen sein sollte. Der FCE verstärkte nun nämlich seine Bemühungen noch mehr und Lars Glöckler musste in höchster Not vor der Linie zur Ecke klären (20.). Drei Minuten später folgte eine Doppelparade von Marc Vogelmann, der Kracher von Sandro Delic und Rink in klasse Manier abwehrte.

Nur sporadisch brachte dagegen der Gastgeber das Gehäuse von Dominik Kuhn in Gefahr. So in der 28. Minute, als Moritz Krasser Yannick Schellander frei spielte, doch der aus 18 Metern seinen Linksschuss zu hoch ansetzte. Kurz darauf erarbeitet Robin Plachy dem TSV die dicke Möglichkeit zum 2:0. Von der Eckfahne kurvte er nach innen, aber sein Querpass konnte von Krasser nicht erreicht werden und so rollte die Kugel herrenlos parallel zur Torlinie zunächst ins Nirwana. Max Schneller setzte nach und sein Zuspiel nahm Philipp Wenzelburger direkt. Der Versuch des Verteidigers verfehlte den Eislinger Kasten knapp.

Danach waren aber wieder die überlegenen Eislinger an der Reihe und Marc Vogelmann musste einen Freistoß von Timo Khalil entschärfen (34.) und in der 43. Minute gleich eine weitere Großtat gegen Haydar Öztürks Wumme nachlegen. Auch nach dem Seitenwechsel setzte die Scheuring-Elf ihre Angriffe fort und Kapitän Rink verfehlte aus fünf Metern den Neckartailfinger Kasten (50.). Nach etwas mehr als einer Stunde hätte Robin Plachy das dünner werdende Nervenkostüm des TSV-Anhangs mit dem 2:0 mehr als beruhigen können. Der eingewechselte und für frischen Wind sorgende Nicolai Berger leistete großartige Vorarbeit, aber der Torjäger brachte den Ball nicht an dem zur Pause gekommenen Alexander Eschig vorbei.

Innerhalb einer Zeigerumdrehung stand danach Bastian Nagel gleich zwei Mal im Brennpunkt (66.). Zunächst bereitete sein Eckball dem neuen Keeper erhebliche Probleme und kurz darauf wurde der Aicher kurz vor dem Abschluss unsanft gestört. Es roch ein wenig nach Elfmeter. Auf beiden Seiten gab es in der Folgezeit weitere aufregende Szenen und der Uhrzeiger schien sich immer langsamer zu drehen. Als Jannik Riehle in der 89. Minute seinen Fuß gerade noch in eine Flanke brachte, senkte sich der Abwehrschlag aufs Tordach und kurz darauf folgte fast der Schock. Arsim Istrefi zog kurz vor dem Strafraum ab und sein Geschoss, das am Pfosten vorbei streichelte wäre für Marc Vogelmann nicht zu halten gewesen. Da war das Spielglück ganz besonders auf Seiten der Hausherren.

Zwei Minuten wegen Trinkpause und vier zusätzliche zeigte Schiri Haas an, wobei daraus schließlich nicht enden wollende 97 Minuten wurden. Doch auch dieser nervenaufreibenden Zeit hielt die TSV-Bastion stand und dann durfte gejubelt und gefeiert werden. Woran noch im April fast niemand glauben wollte, außer Alberto Guillen („unsere Chancen stehen 50:50“), war eingetreten. 30 Punkte ergatterten Plachy und Co. in der Rückrunde und machten so das 20. Jahr in der Bezirksliga möglich.

Klassekeeper Marc Vogelmann, der so fit wie nie auftretende Stefan Wilhelm, der souveräne Abwehrchef Matthias Wilhelm und die Bempflinger Verstärkung Max Schneller wurden nach dem Spiel unter viel Beifall verabschiedet. Der Torhüter wechselt zum TSV Köngen, Stefan Wilhelm ist umgezogen, Matthias Wilhelm und Max Schneller hören aus persönlichen Gründen auf. Allerdings kann bei beiden Letzteren das finale Wort noch nicht gesprochen sein. Derweil bastelt Alberto Guillen am Kader für die neue Spielzeit und hier gibt es Erfreuliches aber auch sehr Ärgerliches zu berichten. Verabschiedet wurde zusätzlich noch der Spielertrainer der zweiten Mannschaft, Patrick Roth, der den Verein aber nicht verlassen wird, sondern weiterhin für den Fall der Fälle zur Verfügung stehen wird.

Einer der ersten Gratulanten zum Klassenerhalt war Dietmar Poos, der den TSV vor nun bald 20 Jahren in die Bezirksliga führte.

TSVN:Vogelmann, Stefan Wilhelm (88. Felix Krasser), Moritz Krasser (64. Nagel), Glöckler (77. Riehle), Luis Guillen, Matthias Wilhelm, Grech, Plachy, Schneller, Wenzelburger, Schellander (61. Berger)

FC Eislingen: Kuhn (46. Eschig), Öztürk, Brenner, Khalil, Istrefi, Delic, Köse, Klack, Gromer, Demirol, Rink (60. Yalcin)

Schiedsrichter: Michael Haas

Zuschauer: 250

Tore: 1:0 (16.) Guillen (Handelfmeter)

Gelesen 758 mal Letzte Änderung am Dienstag, 07 Juni 2022 07:10
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