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Montag, 30 Mai 2022 07:22

TV Neidlingen I - TSVN I 4:2

Der TSV versäumte es, in Neidlingen den Klassenerhalt vorzeitig zu sichern und steht nun vor einem heißen letzten Spieltag. Es war einiges los unterm Reußenstein und der Neidlingen-Kölle-Albtraum geht weiter...

Die Rahmenbedingungen stimmten. Bestes Fußballwetter, ein hervorragend bespielbarer Platz und über 200 Zuschauer sorgten dafür. Dass unter ihnen einige "spezielle" Neidlinger waren, soll nicht verhohlen werden. Beleidigungen waren im Stadion an der Lindach wieder mal an der Tagesordnung. Da tut es doppelt weh, dass die Grün-Weißen gegen den TVN einfach nicht gewinnen können. Eine intensive und am Ende hochdramatische Partie endete für die Gäste vom Aileswasen sehr unglücklich. Der insgesamt gut leitende Schiedsrichter Manuel Krieger traf zwei „fette“ Entscheidungen gegen die Krasser-Elf, wobei der Nichtelfmeterpfiff in der 95. Minute als skandalös bezeichnet werden darf.

Felix Krasser musste in dieser vorentscheidenden Partie auf den so wichtigen Luis Guillen (Gehirnerschütterung) und auf seinen Bruder Moritz (Rückenprobleme) verzichten, konnte aber dennoch eine schlagkräftige Formation auflaufen lassen. Abtasten war nur bis zur 19. Minute angesagt. Just da nämlich marschierte Alexander Persch durchs Mittelfeld, wurde viel zu spät attackiert und setzte einen scharfen Flachschuss aus 18 Metern unhaltbar ins Eck. Die Antwort kam prompt. Bastian Nagel legte quer auf Robin Plachy und der Torjäger zog mit Links aus halbrechter Position am Sechzehner ab. Der leicht abgefälschte Ball schlug im hinteren Eck, für Gienger nicht zu halten, ein.

Nach genau einer halben Stunde versuchte es der Kapitän nochmals mit seinem schwächeren Fuß, traf das Leder aus ähnlicher Position aber nicht voll und so holperte die Kugel hauchdünn am rechten Pfosten vorbei. Der TVN-Keeper wäre erneut geschlagen gewesen. Glück in der 38. Minute dann für den TSVN. Heiko Kölles fulminanten Freistoß konnte Marc Vogelmann nur nach vorne abwehren, doch Felix Kaiser versemmelte den Nachschuss. 90 Sekunden später gab die erste zweifelhafte Entscheidung von Schiri Krieger dem Spiel die Wende. Nicolai Berger ließ Michael Aust im Halbfeld viel zu zaghaft vorbei marschieren, das Zuspiel auf Lukas Pflüger in den Strafraum kam und der Elfmeterpfiff folgte. Was war geschehen? Der Neidlinger Kapitän trat gegen das Standbein von Manuel Schneider und der nicht gerade schwächliche Mittelstürmer ging theatralisch zu Boden. Pflüger verwandelte den mehr als umstrittenen Strafstoß selbst.

In der 42. Minute der nächste Nackenschlag. Markus Sekan zwirbelte eine Flanke auf den Fünfmeterraum. Durch einen Kopfball bekam die Hereingabe noch mehr Drall und drehte sich vom Tor weg. Marc Vogelmann unterschätzte die Situation, griff sich das Spielobjekt nicht und am hinteren Pfosten lauerte Patrick Kölle. Wie der Spielertrainer den Ball von der Torauslinie noch ins Netz bugsieren konnte, war dann aber schon gekonnt. Eine Minute vor dem Pausenpfiff wäre die Partie fast gelaufen gewesen. Der ansonsten ganz starke Matthias Wilhelm ging als letzter Mann gegen Pflüger ins Dribbling und verlor prompt den Ball. Marc Vogelmann glich den Fauxpas mit einer Glanzparade aus und auch der Nachschuss fand nicht den Weg ins TSV-Gehäuse.

Gleich nach dem Seitenwechsel die nächste gute Gelegenheit für die Hausherren, doch Alexander Persch schoss seinen eigenen Mann an. Ab der 55. Minute sollte die bis dahin schon verbissen geführte Partie noch hitziger werden. Manuel Schneider zog einen Flanke von links in den hinteren Sechzehner und Bastian Nagels Schrägschuss saß zum 3:2. Weil Patrick Kölle eine riesige Kopfballchance vergab (64.) blieb das Geschehen weiterhin nervenaufreibend. Die Gäste vom Neckar setzten nun alles auf eine Karte und gingen volles Risiko. Bastian Nagels Dribbling und dessen Querpass eröffnete dem viel arbeitenden Maurice Grözinger die Möglichkeit zum Ausgleich. Aus sieben Metern verfehlte er den Neidlinger Kasten, da ihn ein Abwehrbein entscheidend gestört hatte (79.). Die Atmosphäre wurde immer giftiger und Teile der einheimischen Zuschauer äußerten sich zunehmend unflädiger. Der eingewechselte Felix Krasser kam in der 87. Minute zu einer Doppelchance. Andreas Gienger konnte seinen Freistoß gerade noch unter der Lade weg wischen und nach der folgenden Ecke verfehlte der Kopfball des Spielertrainers das Gehäuse aus vier Metern. Eine Zeigerumdrehung später musste Manuel Schneider bei seiner Volleyabnahme den „falschen Fuß“ einsetzen und zielte drüber. Da die Gäste in dieser Schlussphase alles riskierten, kamen die Hausherren zwangsläufig zu Kontern. Einen davon vereitelte Marc Vogelmann gegen Christian Kuch in großartiger Manier.

In der 94. Minute jubelte der TSV-Block bereits, weil Philipp Wenzelburger aus drei Metern frei zum köpfen kam. Auf der Linie konnte ein Abwehrspieler jedoch artistisch zur Ecke klären und nach dieser folgte der Skandal. Auf den kurzen Pfosten geschlagen wurde die Flanke per Kopf weitergeleitet und ein mit ausgestreckten Armen dahinter hochspringender Verteidiger bekam den Ball an die Hand. Da Schiedsrichter Krieger in unmittelbarer Nähe stand, musste er dies gesehen haben. Hatte der Esslinger etwa Angst vor der aggressiven Kulisse? Jedenfalls blieb der unvermeidliche Pfiff aus und das Leder wurde aus der Gefahrenzone befördert. Fabian Latzko, der einzige von 22 Akteuren, der sich nicht im Neidlinger Strafraum tummelte beendete seine lange Reise aufs leere TSV-Tor mit dem 4:2.

Danach wurde gar nicht mehr angespielt und alle Grün-Weißen Sympathisanten konnten sich ob des Geschehens gar nicht mehr einkriegen. Ein Punkt, der viel wert gewesen wäre, wurde dem TSV gestohlen und so ist die Abstiegsentscheidung auf den letzten Spieltag gegen den FC Eislingen verschoben.

TV Neidlingen: Gienger, Mohoric, Friess, Heiko Kölle, Aust, Persch, Kaiser (89. Büttner), Sekan (62. Kuch), Patrick Kölle (90.+2 Faustmann), Latzko, Pflüger (85. Hepperle)

TSVN: Vogelmann, Schneider, Glöckler, Matthias Wilhelm, Nagel, Stefan Wilhelm (76. Häfner), Berger (46. Riehle), Schellander (59. Felix Krasser), Plachy (81. Wenzelburger), Grözinger, Lubich

Schiedsrichter: Manuel Krieger (Esslingen)

Zuschauer: 200

Tore: 1:0 (19.) Persch, 1:1 (22.) Plachy, 2:1 (36.) Pflüger (Foulelfmeter), 3:1 (42.) Kölle, 3:2 (55.) Nagel, 4:2 (90.+5) Latzko

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