Auf dem kleinen, aber gut bespielbaren Trainingsplatz auf dem Waldheim war viel Aufregung und Hektik angesagt. Beide Teams übertrafen sich in Ballverlusten und Fehlpässen. Ein genaues Zuspiel gelang nach genau einer Viertelstunde Julien Grech, doch Robin Plachy vergab die Monsterchance aus fünf Metern. Dem Kapitän sollte an diesem Tag weiterhin nicht viel gelingen, zeigte jedoch wie alle anderen kämpferischen Einsatz.
Die plötzlich geschwächte Truppe von Felix Krasser musste neben den angesagten Ausfällen von Yannick Schellander, Manuel Schneider und Max Schneller auch noch kurzfristig auf Abwehrchef Matthias Wilhelm (Allergieanfall) und Lars Glöckler (Corona) verzichten und so erst einmal zueinander finden. Einer Krasser-Co-Produktion entsprang die Führung der Gäste aus dem Aileswasen in der 19. Minute. Moritz' Pass erreichte seinen Bruder Felix und der ließ Torhüter Daniel Lang mit einem flachen Außenristschuss ins lange Eck keine Chance.
Wenn es für Marc Vogelmanns Gehäuse gefährlich wurde, war stets Kebba Sama der Verursacher. So in der 34. Minute mit einem strammen Geschoss, das Vogelmann am Boden entschärfte und in der 40. Minute per Kopfball, der knapp sein Ziel verfehlte, nach einer Ecke. Die Grün-Weißen erspielten sich nur wenige Möglichkeiten und so war Nicolai Bergers Solo kurz vor der Pause die noch einzig nennenswerte Offensivaktion. Der überragende und beste Mann der Hausherren, Yusupha Bojang, vereitelte die gute Gelegenheit zunächst und Robin Plachy war auch im Nachgang nicht erfolgreich.
Dem Torjäger blieb gleich nach dem Wechsel sein 18. Saisontreffer versagt, weil Daniel Lang am kurzen Pfosten dessen Alleingang nicht den krönenden Abschluss gönnte. Es folgte die Phase, in der man den Ausgleich für die immer heftiger anrennende Sportvereinigung befürchten musste. Vor allem drei ganz gefährliche Freistöße durch Patrick Jasny und Mithat-Mert Demir verfehlten das TSV-Gehäuse nur knapp. So wurde die Partie in der 75. Minute vorentschieden. Moritz Krasser drängte mit seinem Solo aus dem Mittelfeld in Richtung Sechzehner, zog mit Links aus 17 Metern ab und der flache Ball war für Daniel Lang unerreichbar.
In der Schlussphase wurde unter anderem Florian Schwierz gebracht und der hatte mehrere ganz starke Szenen. Gleich nach seiner Einwechslung spielte er Felix Krasser frei und der hängte die Kugel unhaltbar in die Dreiangel (78.). Auch in der 80. Minute war der Nachwuchsstürmer dabei als Philipp Wenzelburger über die rechte Außenbahn abging, nach innen flankte und Schwierz mit seiner Direktabnahme an Lang scheiterte. Die nun Auflösungserscheinungen zeigenden 05er, die lange Zeit einen äußerst zähen Gegner abgegeben hatten, konnten froh sein, dass sie in den letzten Minuten nicht noch abgeschossen wurden.
Überraschend stand an der Linie bei den Gastgebern nicht mehr Ignaze Didavi, sondern Nico Muthny. Von Entlassung bis selbst den Bettel hingeschmissen waren sämtliche Varianten auf dem Waldheim im Gespräch. Auf jeden Fall gehen die Kicker aus dem Rossdorf ohne den Vater ihrer Erfolge schweren Zeiten entgegen. Über dem Aileswasen hellt sich dagegen der Himmel nach nun 13 Punkten aus fünf Spielen immer mehr auf. Mal sehen ob man am Sonntag gegen den TSV Jesingen noch eins drauf setzen kann.
SpV 05 Nürtingen: Lang, Maurice Feuerbacher, Kevin Feuerbacher (83. Odigie), Sambou (81. Lamin), Bojang, Hofstetter, Adoh (81.Murtic), Amekpo, Sama, Demir, Jasny (82. Guillard)
TSVN: Vogelmann, Riehle, Stefan Wilhelm, Lubich (60. Brendle), Moritz Krasser, Luis Guillen (87. Häfner), Grech, Nagel (72. Wenzelburger), Felix Krasser, Plachy, Berger (77. Schwierz)
Schiedsrichter: Julian Hummel (leitete vorzüglich)
Zuschauer: 80
Tore: 0:1 (19.) Felix Krasser, 0:2 (75.) Moritz Krasser, 0:3 (78.) Felix Krasser