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Montag, 09 Mai 2022 07:57

SGEH - TSVN I 1:3

 

Der Dino atmet wieder und ist aus der Intensivstation raus verlegt worden. Bei der SG Erkenbrechtsweiler-Hochwang gab es den nächsten Dreier und erstmals den Sprung auf den ersten Nichtabstiegsplatz...

„Wenn ich das komplette Spiel betrachte, dürfen wir nie und nimmer verlieren“. So kommentierte SGEH-Interimscoach Marco Parrotta die neunzig Minuten aus seiner Sicht. Allerdings, wie hätten die personell arg gebeutelten Älbler ohne richtige Torchance dieses Derby gewinnen wollen? Aus einer Flut von Freistößen machten die Gastgeber nur einmal was und da war bei Florian Lenuzzas abgefälschtem Schuss zum 1:2-Anschlusstreffer auch noch einiges Glück dabei (54.). Vorausgegangen war eine der vielen seltsamen Entscheidungen des ganz schwachen Schiedsrichters Sascha Vespermann aus Illertissen. Der brachte mit seinen vornehmlich zum Nachteil der Gäste gereichenden Pfiffen das Blut der TSV-Anhänger immer mehr in Wallung. In einem zwar umkämpften, jedoch eigentlich fairen Derby zeigte der Bayer elfmal gelb und dazu noch gelb-rot für Luca Lamparter (88.).

Vorwiegend in der neutralen Zone spielte sich lange Zeit das Geschehen in diesem richtungsweisenden Lokalkampf ab. Die erste große Chance für den TSVN besaß dabei Nicolai Berger in der 23. Minute. Urplötzlich war der grün-weiße Angreifer mutterseelenallein auf dem Weg in Richtung Arjanit Januzi unterwegs, doch anstatt mit seiner Schnelligkeit an dem weit aus seinem Tor geeilten SGEH-Keeper vorbei zu gehen, versuchte er es viel zu früh mit einem Schuss und scheiterte am Torhüter. Während ein Kopfball von Stefan Wilhelm nach einem Eckball (35.) am kurzen Pfosten gerade noch abgeblockt werden konnte, herrschte für die Hausherren in Sachen Torchancen gänzliche Flaute.

Der äußerst agile Nicolai Berger bügelte dann in der 44. Minute seinen Patzer selbst wieder aus. Er roch den Braten, als sich Markus Kronewitter und Januzi uneins waren, spritzte dazwischen und schob zum 0:1 ein. Was eine Minute vor dem Pausenpfiff gelang, wiederholte Berger nach Wiederbeginn gleich nochmals (46.). Felix Krasser hatte zur Pause den so lange verletzten Jannik Lubich gebracht und dem glückte mit seinem ersten Ballkontakt ein genialer Pass. Diesmal ließ Nicolai Berger Arjanit Januzi keine Chance und überwand ihn im Eins-gegen-Eins.

Der Gast vom Aileswasen hätte nun seine spielerische Überlegenheit ausnutzen können, wurde aber immer wieder von Sascha Vespermann ausgebremst. Gefühlte 25 Freistöße flogen in Richtung Marc Vogelmann, wobei die ganz große Mehrzahl davon Treppenwitzen gleich kam. Dazu hagelte es gelbe Karten, sodass zum Beispiel Abwehrchef Matthias Wilhelm vorsichtshalber runter genommen werden musste (65.). Einer davon führte in der 54. Minute zum Anschlusstreffer, aber auch nur, weil Florian Lenuzzas Versuch unhaltbar von der TSV-Mauer abgefälscht worden war. Zuvor hatte der Unparteiische eine weitere Lachnummer geliefert. Robin Plachy war im Strafraum umgelegt worden, doch Vespermann entschied zum Entsetzen der Gäste auf Stürmerfoul (48.). Unglaublich.

Dennoch blieb der TSVN die bestimmende Mannschaft mit den besseren Chancen. So traf Felix Krasser mit einer Ecke die Latte (74.) und nach einer Co-Produktion der Krasser-Brüder scheiterte Moritz an Januzi (87.). In der 88. Minute die Vorentscheidung. Der wegen eines Fouls verwarnte Luca Lamparter konnte das Maulen nicht lassen und sah die Ampel. Der eingewechselte Florian Schwierz hätte danach zweimal den endgültigen Knockout für die Fusionself herbei führen können, doch war der Youngster nicht abgebrüht genug. In der 90. Minute wäre dem Nachwuchsstürmer aber wohl das Tor geglückt, doch wurde er von Torhüter Januzi weit außerhalb dessen Terrains rüde abgeräumt. Die mit hoher Intensität herbei geführte Notbremse war mit nichts anderem als der roten Karte zu bestrafen. Vespermann beließ es beim gelben Karton. Weit in der Nachspielzeit schlug Lars Glöckler schließlich einen langen Ball auf Robin Plachy, der Torjäger erreichte vor Januzi die Kugel und machte in der 93. Minute den Deckel drauf.

Aus den letzten vier Spielen holte der TSVN zehn Punkte und hat sich damit auf den Relegationsrang verbessert. Vor einiger Zeit waren die Konkurrenten aus Nürtingen, Kuchen und Erkenbrechtsweiler für den Bezirksligadino nur mit dem Fernglas auszumachen und nun hat man diese überholt. Allerdings ist das noch lange kein Ruhekissen und so sind die nächsten beiden Spiele bei der SpV Nürtingen (Donnerstag, 19.30) und zu Hause gegen den TSV Jesingen (Sonntag, 15.00) erneut von enormer Bedeutung. Die fehlenden Kilometer von Urlauber Yannick Schellander könnten dann wieder hilfreich sein und die Verfassung von Jannik Lubich wird vermutlich gleichfalls steigende Tendenz zeigen.

SGEH: Januzi, Kastl, Salcher (72. Cobankara), Marc Weger, Kronewitter, Parrotta, Lude (84. Gökhan Demir), Kuhn, Kammerer (72. Theiss), Lamparter, Lenuzza

TSVN: Vogelmann, Stefan Wilhelm (46. Lubich), Moritz Krasser, Glöckler, Luis Guillen, Matthias Wilhelm (65. Nagel), Grech, Plachy, Schneller (65. Felix Krasser), Berger (79. Schwierz)

Schiedsrichter: Sascha Vespermann (Illertissen)

Zuschauer: 150

Tore: 0:1 (44.) Berger, 0:2 (46.) Berger, 1:2 (54.) Lenuzza, 1:3 (90.+3) Plachy

Besondere Vorkommnisse: Gelbrote Karte für Lamparter (88.,SGEH) wegen Foul und Meckern.

Gelesen 597 mal Letzte Änderung am Montag, 09 Mai 2022 17:11
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