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Montag, 25 April 2022 07:54

FV Faurndau I - TSVN I 1:3

Diese Vorstellung gibt wieder Hoffnung. Beim FV Faurndau holte der TSVN etwas unerwartet alle drei Punkte, und zwar hoch verdient. Eine kämpferisch wie spielerisch tadellose Leistung...

Insgesamt lediglich 50 Zuschauer, davon ein halbes Dutzend aus dem Neckartal, hatten sich das nasse und windige Wetter auf der Faurndauer Hochebene angetan. Die Neckartailfinger Fans wurden dafür von ihrer Mannschaft für ihre Standhaftigkeit belohnt. Die Festung Dittlau in der Göppinger Vorstadt konnte in diesem Jahr noch nicht eingenommen werden, den Grün-Weißen gelang dies aber eindrucksvoll. Dabei soll jedoch nicht verschwiegen werden, dass gegen Ende auch endlich mal das Spielglück auf Seiten der Elf von Felix Krasser war.

Wie immer ging es auf dem in die Jahre gekommenen Kunstrasenfeld des FV Vorwärts laut zu. Vor allem die Akteure in Rot hatten durchgehend was zu schreien und reklamieren. Jeremias Thürigen, der Schiedsrichter, hatte keine leichte Aufgabe und lag bei ein paar Abseitspositionen falsch. In der Bezirksliga ohne Assistent sind diese Entscheidungen allerdings auch nicht einfach zu treffen. Es ist anscheinend nun angekommen: Nur noch Dreier zählen, egal wie.

Und die Partie begann nach Maß. In der 6. Minute zirkelte Yannick Schellander einen Freistoß von links halbhoch und mit viel Zug in Richtung Tim Friedrich. In einem Spielerpulk brachte Julien Grech seine Stiefelspitze an die Hereingabe und überwand den FV-Keeper aus sieben Metern zum 0:1. In der Folge machte sich die Rückkehr der Wilhelm-Brüder positiv bemerkbar, vor allem als Matthias Wilhelm den pfeilschnellen Moubinou Saliou mit einem klasse Tackling gerade noch aufhalten konnte.

Keine drei Minuten später folgte der Spielzug des Tages. Von Marc Vogelmann, der fehlerlos agierte, ging es über insgesamt sieben Stationen im „One-Touch-Verfahren“ nach vorne. Robin Plachy legte von rechts außen flach nach innen, Yannick Schellander drehte sich geschickt um seinen Bewacher am Fünfmeterraum und lochte zum 0:2 ein. Außer einem Kopfballversuch von Umut Sat (36.) kam von den Hausherren so gut wie nichts Gefährliches, weil die Glöcklers, Schneiders, Guillens, Grechs und Wilhelms alles im Keim erstickten.

In der 39. Minute hätte Robin Plachy gegen den attackierenden Markus Pilz einen Elfmeter heraus holen können, doch der Fairplay-Gedanke des Kapitäns behielt die Oberhand. Dafür wurde der TSV-Torjäger sechzig Sekunden später (40.) vom Unparteiischen allerdings nicht belohnt, denn sein Treffer zum vermeintlichen 0:3 war nie und nimmer Abseits. Dafür behielt Jeremias Thürigen kurz vor dem Halbzeitpfiff die Übersicht als es im Neckartailfinger Strafraum richtig zur Sache ging und vor allem Dauerreklamierer Ömer Nehir heftig auf Elfmeter pochte. Für die gelbe Karte war es da höchste Zeit.

Der zweite Umlauf begann mit einem Schreckschuss von Saliou, der gerade noch zur Ecke gelenkt werden konnte. Doch das 0:3 folgte fast postwendend in der 50. Minute. Moritz Krasser steckte mit viel Übersicht durch und Robin Plachy blieb diesmal eiskalt. Danach war für den mit Knieproblemen aufgelaufenen Co-Trainer Feierabend und für ihn kam Lukas Häfner. Fast schon mehr als nur Gelb hätte die Attacke von Markus Pilz an Plachy verdient gehabt. Der TSV-Stürmer wäre auf und davon gewesen, wurde aber mehr als rüde umgehauen.

In der 66. Minute machte die Abseitsregel dem Schiedsrichter wieder zu schaffen, doch zum Glück prallte Salious Hammer von der Lattenunterkante nur auf die Torlinie. Und auch der Anschlusstreffer von David Leu (72.) resultierte aus einer Abseitsposition des Flankengebers Alex Zimmermann. Der Volleyhammer des Ex-Geislingers ins Dreieck war dafür sehenswert. Danach hatte der Gast aus dem Aileswasen nochmals das Glück auf seiner Seite. Michael Moll zirkelte einen Freistoß erneut an die Unterseite des Gebälks und wieder knallte der Ball auf die Linie (76.). Die weiter wild kämpfenden Mannen von Metin Kartal brachten immer mehr Hektik in die Partie, wobei Emre Nehir sogar den als Linienrichter agierenden Jannik Riehle körperlich anging, aber nur mit der gelben Karte bestraft wurde.

Dem allen hätte in der 83. Minute der eingewechselte Nicolai Berger ein Ende setzen können. Der aus einer Corona-Pause kommende Angreifer war auch durch Halten und Zerren auf seinem Weg zum Tor nicht zu stoppen. Energisch ging der 24jährige noch an Keeper Friedrich vorbei und geriet dabei etwas zu sehr nach außen. Der schwierige Schrägschuss klatschte dann an den Innenpfosten und sprang ins Feld zurück. Das Ganze blieb jedoch ohne Folgen, weil das grüne Ensemble auch die letzte Schlussoffensive des FVF schadlos überstand.

Nach dem ärgerlichen 2:2 gegen Plochingen zeigten Krasser und Co. eine formidable Reaktion, was die Hoffnung in den Aileswasen zurück bringt. Der Coach selbst sah sich die Sache diesmal bis kurz vor Schluss von außen an und führte seine Truppe von der Seitenlinie lautstark zum Erfolg. Jetzt gegen Rechberghausen nach legen und man ist wieder voll bei der Musik.

FV Faurndau: Friedrich, Emre Nehir, Kidik, Leu, Moll, Kurtcu (79. Hegenloh), Mayer (61. Zimmermann), Saliou, Sat, Pilz (74. Bauer), Ömer Nehir
TSV Neckartailfingen: Vogelmann, Stefan Wilhelm, Schneider, Moritz Krasser (52. Häfner), Glöckler, Luis Guillen, Matthias Wilhelm, Grech, Plachy (90.+1 Felix Krasser), Schneller (64. Nagel), Schellander (79. Berger)

Schiedsrichter: Thürigen (?)

Zuschauer: 50

Tore: 0:1 (6.) Grech, 0:2 (27.) Schellander, 0:3 (50.) Plachy, 1:3 (72.) Leu

Besondere Vorkommnisse: Rudelbildung und Aufregung nach körperlicher Attacke von Emre Nehir gegen TSV-Linienrichter

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