Ehe der Kapitän sein Scheibenschießen begann, musste man sich aber schon wieder dreimal die Haare raufen, denn der sehr tatendurstige Maurice Grözinger (3./13.) und Robin Plachy (8.) waren knapp an Tim-Philipp Köper gescheitert. Dazwischen kamen die Gäste durch einen Kopfball von Nico Riccio (5.) zu ihrer ersten und letzten Chance während der gesamten Begegnung. Die allerdings war ziemlich hochprozentig. Dass das 1:0 der Auftakt zu einem der höchsten Bezirksligasiege des TSV werden sollte, daran dachte in der 14. Minute niemand. Yannick Schellander, dessen Rückkehr nach Leisten-OP sich schon in Kirchheim äußerst belebend ausgewirkt hatte, hob einen Pass über die TV-Deckung und Robin Plachy kam am heraus laufenden Köper mit seiner Direktabnahme vorbei.
Dann war es wieder der wirbelnde Maurice Grözinger, der am TV-Keeper hängen blieb (17.) und danach nur das Außennetz traf (20.). Nach 27 Minuten stand es trotzdem 2:0. Der behäbig tändelnde Yannic Poet war sich seiner Sache zu sicher, doch Plachy stibizte im die Kugel, umkurvte drei Nellinger einschließlich des Torhüters und überwand auch den auf der Linie postierten Feliks. 2:0 hatte der TSV auch in Ostfildern geführt und kassierte mit dem Pausenpfiff den die Partie umkehrenden Anschlusstreffer. Das Gegenteil traf diesmal ein. Zunächst produzierte der Neckartailfinger Torjäger auf Vorarbeit von Moritz Krasser seinen lupenreinen Hattrick (45.) und dann schlug Plachy auch noch in der Nachspielzeit zu. Manuel Schneider hatte geschickt durchgesteckt.
Die Gäste nahmen sich zum zweiten Durchgang wohl was vor, doch die Kreisbildung vor dem Wiederanpfiff erwies sich schon vom Anspiel weg als Makulatur. Luis Guillen schlug einen langen Pass, Mauric Grözinger war für Sven Feliks um einiges zu schnell und auch Köper war gegen den durchgebrochenen Außen machtlos. Die Szene des Tages lieferte ebenfalls der Kapitän höchst persönlich in der 63. Minute. Moritz Krasser spielte parallel zur Torlinie den Ball nach innen und dem eben auf dieser Linie stehenden Plachy holperte die Kugel über den Schlappen. Diesmal konnte über diesen Fauxpas geschmunzelt werden.
Die Treffer sechs und sieben sollten aber dennoch folgen. In der 73. Minute zog Maurice Grözinger auf dem rechten Flügel einen fulminanten 50-Meter-Spurt an und schloss diesen mit einem akkuraten Querpass ab. Moritz Krasser hatte nur noch wenig Mühe, aus fünf Metern ein zu netzen. Dem 6:0 ließ danach Robin Plachy seinen fünften Streich folgen. Der eingewechselte Max Brendle wusste um die Schnelligkeit seines Kapitäns, schlug weit und lang und wieder waren die Nellinger Abwehrspieler um einiges zu langsam. Mit einem satten Schuss stellte Robin Plachy den Endstand her. Fast hätte der Torjäger in der 88. Minute sein halbes Dutzend Einschüsse komplettiert, wenn Köper nicht glänzend reagiert hätte und auch Matthias Wilhelm stand kurz vor dem 8:0 in der gleichen Spielminute.
Die Torgala sollte nicht darüber hinweg täuschen, dass der TV Nellingen einen rabenschwarzen Tag erwischt hat und man sich fragen musste, wo diese Mannschaft ihre 21 Punkte her hat. Doch ein Gegner spielt eben nur so stark oder schwach, wie man es zu lässt und zugelassen hat die diesmal durchgehend ohne Schwachpunkt auftretende Krasser-Elf kaum was. Leid tun konnte einem bei dem kalten Ostwind nur der fast arbeitslose Marc Vogelmann.
TSVN: Vogelmann, Schneider (73. Riehle), Moritz Krasser, Glöckler, Luis Guillen (79. Stefan Wilhelm), Matthias Wilhelm, Grech (68. Brendle), Nagel, Plachy, Grözinger (82. Schneller), Schellander
TV Nellingen: Köper, Miller, Fröschle (58. Ramani), Helaimia, Reitzle, Riccio, Kalender, Lake, Poet, Brahimi (71. Bühler), Feliks
Schiedsrichter: Andras Vancsa
Zuschauer: 110
Tore: 1:0 (14.) Plachy, 2:0 (27.) Plachy, 3:0 (45.) Plachy, 4:0 (45.+4) Plachy, 5:0 (46.) Grözinger, 6:0 (73.) Krasser, 7:0 (83.) Plachy