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Montag, 25 März 2019 16:03

TSVN I - FTSV Kuchen I 1:1

Binnen einer Woche verschenkte der TSVN vier Punkte, denn nach dem in Deizisau vergeigten Zweitorevorsprung setzte es wieder in der Schlussphase gegen den FTSV Kuchen eine neuerliche Zweidrittelniederlage...

Überhaupt, würde ein Fußballspiel lediglich achtzig Minuten dauern, hätten die Grünweissen vierzig Punkte auf ihrem Konto und wären dick im Rennen um zumindest den Relegationsplatz dabei. So aber zieren nur 31 Zähler die Bilanz und der Blick muss deshalb weiterhin nach hinten gerichtet werden. Das katastrophale Geläuf im Aileswasen kam den Beton angerührt habenden Gästen aus Kuchen sehr entgegen, denn ihre Fünferabwehrkette war mangels möglicher Direktkombinationen nur selten zu knacken.

Eine Walze während der nassen Zeit hätte Wunder gewirkt und die alljährliche Würmerplage etwas eingedämmt und auch ein Rasenmäher wäre angesichts der beginnenden Vegetation mit ihren spriesenden Grasbüscheln nicht fehl am Platze gewesen. Nichts von alledem war jedoch unternommen worden und so mussten sich die Kicker im grünweissen Dress mit einer die tollsten Kapriolen schlagenden Flipperkugel herum plagen. Doch die verlorenen Punkte allein den widrigen Gegebenheiten zuzuschieben, wäre etwas zu einfach, denn nachdem endlich der Führungstreffer gelungen war, hätte der nach vorne harmlose Gegner in Schach gehalten werden müssen.

Der Erfolg heiligt die Mittel und so trat am Neckar eine total defensiv eingestellte Filstalelf auf. Teilweise feierte sogar die längst beerdigte Spezies des Liberos fröhliche Urständ, denn der sonst im Mittelfeld rackernde Alexander Kienbacher gab so etwas wie den letzten Mann neben vier weiteren Abwehrspielern. Eines konnte man dem FTSV jedoch nicht absprechen: Wie immer zeigte die junge Mannschaft eine hohe Laufbereitschaft, agierte bissig und dabei jederzeit fair. Beweis dafür war die erste und einzige gelbe Karte in der 89. Minute.

Robin Plachy war es, der für den TSV Neckartailfingen die ersten Andeutungen zweier Torchancen besaß. Zunächst lupfte er ein Zuspiel von Luis Guillen über den herauslaufenden Jannis Rigl, geriet dabei aber ins Toraus (6.). Acht Minuten später fiel sein Kopfball nach Flanke von Manuel Schneider auf die Torlatte. Tom Vetters Besuch im Neckartailfinger Sechzehner in der 21. Minute war der einzige, der Marc Vogelmann etwas in Gefahr brachte, doch der beschäftigungslose Keeper konnte den Schuss aus halblinker Position im Nachfassen unschädlich machen.

Sechzig Sekunden später erstarb dem Großteil der 170 Zuschauer der Torjubel auf den Lippen. Robin Plachy hatte Torhüter Rigl mit einem Flachschuss überwunden, doch wie aus dem Nichts rauschte „Libero“ Kienbacher heran und fegte den Ball von der Linie. Die folgende Ecke köpfte Matthias Wilhelm aus zwei Metern ans Außennetz. Ähnliche Szenen im Doppelpack in der 42. und 43. Minute. Jannis Rigl kam nur ungenügend an eine Schneider-Hereingabe, Max Sperl köpfte und Kai Brosig lenkte ebenfalls mit dem Schädel, auf der Linie postiert, den Ball über den Balken. Wieder gab es Ecke und Jonas Bayha scheiterte mit seiner Abnahme erneut an einem im Kasten stehenden Kuchener, der diesmal Janis Lövesz hieß.

Mit einer ihrer wenigen Offensivaktionen starteten die Gäste aus dem Ankenstadion in die zweite Halbzeit und wenn die Matthias Wilhelm nicht klasse unterbunden hätte, wäre es gefährlich geworden. Der daraus entstehende Konter wurde Opfer der Platzverhältnisse, weil der letzte Doppelpass zwischen Moritz Krasser und Robin Plachy durch den hüpfenden Ball mißlang. In der 59. Minute jedoch war das FTSV-Bollwerk überwunden und der Weg zu den drei Punkten schien geebnet. Robin Plachy nützte ein Missverständnis zweier Abwehrspieler und ihrem Torwart eiskalt aus und ließ dem wiederum auf der Linie postierten Kapitän Kienbacher keine Abwehrmöglichkeit.

Eine Aktion des Duos Krasser/Plachy konnten die Gäste in der 64. Minute gerade noch zur Ecke klären und eine Direktabnahme des TSV-Torjägers aus 22 Metern bereitete Jannis Rigl erhebliche Mühe. Weil die Elf von Martin Braunmüller jetzt gezwungen war, etwas mehr für die Offensive zu tun, kam es in der 68. Minute zu eine der seltenen heiklen Situationen vor Marc Vogelmann. Jonas Bayha nahm bei Schüssen von Tom Vetter und Maximilian Pomeißl seinem Torhüter jedoch dreimal hintereinander die Arbeit ab. Alles schien auf den wichtigen Dreier hinaus zu laufen, doch einen Versuch starteten die Gäste noch.

In der 84. Minute konnte der verwarnte Jonas Bayha wegen Gelbrot- und Elfmetergefahr nicht mit letzter Konsequenz Vetter am Eindringen in den Strafraum hindern. Der Rückpass von der Grundlinie erreichte holpernd den eingewechselten Raphael Schmieder und der traf aus elf Metern die hüpfende Kugel gar nicht richtig. Ähnlich eines Flummies landete der Ball trotzdem zum 1:1 im Netz. Danach passierte bis zum Schlusspfiff des gut leitenden Patrick Brenner nicht mehr viel, weil dieser erneute Rückschlag den TSV-Akteuren wohl zu sehr in die Knochen gefahren war.

Zwar nimmt der Bezirksligadino noch immer einen scheinbar beruhigenden Mittelfeldplatz (8) ein, doch weit weg sind die gefährlichen Ränge nicht. Zu allem Überfluss geht es nun zu einem der Angstgegner nach Nellingen und auf dem Kunstrasenfeld an der Akademie haben die Grünhemden in all den Jahren nur einmal gewonnen. Zudem darf während der Woche nicht viel passieren, zumal die Personaldecke immer noch ziemlich dünn ist.

TSVN: Vogelmann, Schneider, Bayha, Krasser, Wagner, Luis Guillen, Matthias Wilhelm, Sperl, Robin Plachy, Wenzelburger, Schellander

FTSV Kuchen: Rigl, Ebner, Brosig, Clement, Kienbacher, Biegert (85. Wiedmann), Gebhart (75. Schmieder), Vetter, Pomeißl, Lövesz, Friedrich

Schiedsrichter: Patrick Brenner (Bad Liebenzell)

Zuschauer: 170

Tore: 1:0 (59.) Plachy, 1:1 (84.) Schmieder

Besondere Vorkommnisse: Schiedsrichter Brenner muss verletzungsbedingt behandelt werden (70.), bringt die Partie jedoch sicher zu Ende

Gelesen 1053 mal Letzte Änderung am Montag, 25 März 2019 16:03
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