Herzlich willkommen beim TSV Neckartailfingen | Spaß an der Bewegung

Montag, 20 November 2017 08:58

TSV Neckartailfingen I - TV Nellingen 0:3

Eine kaum eingeplante Heimpleite setzte es für den TSV Neckartailfingen gegen den TV Nellingen. Die Grünweissen kamen auf dem eigenen tiefen und nur schwer zu beherrschenden Geläuf einfach nicht zurecht, sodass die Gäste verdient den Dreier mitnahmen.

Nach sieben Punkten aus den letzten drei Spielen sah die Perspektive für die Truppe von Georgios Karatailidis bis zum Jahresende rosig aus, denn bevor es zum Abschluss und Rückrundenauftakt zum Aufsteiger TV Neidlingen geht, standen beziehungsweise stehen die Begegnungen gegen die bis dato drei Letzten Nellingen, Berkheim und Obere Fils auf dem Programm. Schon aber nach der ersten Auseinandersetzung mit ében einem solchen Kellerkind gab es lange Gesichter und kehrte Ernüchterung ein. Der TV Nellingen drehte nämlich dem TSVN eine lange Nase, wobei TVN-Torjäger Michael Rossipal den Unterschied ausmachte. Der nutzte konsequent seine Chancen, während die Gastgeber wiedermal an einem Torhüter und dessen Beinen hängen blieben.

Gegen die SGEH, im Pokalspiel in Linsenhofen und nun gegen Nellingen scheiterten die TSV-Angreifer insgesamt dreizehn Mal (!) an den Fahrgestellen der Herren Zapf, Koch und Köper - wann läßt man sich da eigentlich mal was anderes einfallen? Weiter unverständlich ist es, dass ein torgefährlicher Strafraumspieler wie Cosimo Attorre Freistöße aus dem tiefen Mittelfeld schlagen muss und dann vor des Gegners Tor fehlt. Gar nicht zu sprechen von den immer wieder auftretenden Abwehrfehlern an bestimmten Positionen. Hinzu kam natürlich wieder, dass das Trainerteam erneut mächtig umbauen musste und es ihm nicht vergönnt zu sein scheint, mal konstante Formationen aufs Feld zu schicken. Warum allerdings Robin Plachy und Pablo Guillen erst nach einer knappen Stunde kamen, als die Partie praktisch schon den Bach runter gegangen war, mußte man sich schon fragen. Diese beiden Personalien konnten nur wegen Blessuren so getroffen worden sein.

Schon nach neunzig Sekunden brannte es lichterloh, als Philipp Wenzelburger auf der rechten Abwehrseite den Ball verfehlte, Furkan Uysal vors Tor legte und Lucas Böpple im Getümmel die Kugel auf der Linie an den Pfosten presste, eher er ihn irgendwie zur Ecke würgen konnte. Die beiden besten und vielversprechendsten Aktionen im ersten Umlauf gab es in den Minuten acht und neun. Denis Köhler und Moritz Krasser kombinierten sich geschickt durch, doch Tim-Philipp Köper wehrte den Schuss des Letzteren aus acht Metern ab. Auf Umwegen geriet das Spielobjekt in den Lauf von Cosimo Attorre, doch wieder war Köper im Weg. Und beidesmal mit was wohl? Mit den Beinen natürlich. In einen klassischen Konter liefen die Hausherren nach zehn Minuten. Am Nellinger Strafraum zeigte Julian Schröder gegen Bastian Nagel einfach den größeren Biss und Willen, gewann den Zweikampf und schickte den langen und pfeilschnellen Alexander Fregien die Linie hinunter. Die rechte Abwehrseite war wieder offen wie ein Scheunentor, der grätschende Lucas Böpple kam als letzter Mann auch zu spät und Michael Rossipal brauchte den Querpass nur noch einzuschieben.      

In der 22. Minute brauchte es eine Glanztat von Marc Vogelmann, um einen Flachschuss von Rossipal aufzuhalten. Dem war der Ball auf der Sechzehnerlinie von Philipp Wenzelburger mundgerecht aufgelegt worden. Die Verunsicherung breitete sich immer mehr aus, so als Fregien durch fünf Abwehrspieler hindurch marschierte und schließlich von einem der besten, Max Falter, nur noch mit einem Foul gestoppt werden konnte. Marc Vogelmann war bei dem folgenden Freistoß jedoch auf dem Posten. Auf der anderen Seite passierte in der Gefahrenzone recht wenig, da war ein Hinterkopf-Kopfball von Max Falter, der Tim Köper allerdings keine Probleme bereitete, das bis dahin (27.) schon Aufregendste. Ein verunglücktes Abspiel des Nellinger Keepers, das Cosimo Attorre abfing, schien dann jedoch die Möglichkeit zum Ausgleich zu werden. Attorre wurde jedoch von Valentin Schlecht hart aber fair abgefangen.

In der 33. Minute war es Moritz Krasser, der am Nellinger Hünen im Kasten scheiterte. Selbstredend wieder an den Beinen. Mächtig Glück hatten die Gastgeber nach 39 Minuten. Suwaibu Sanyang, Ibrahim Nije und Michael Rossipal veranstalten bei ihrer Dreifachchance ein wahres Scheibenschiessen, das aber von Vogelmann und Abwehrspielern dreimal vor der Linie abgeblockt werden konnte. Die letzte Möglichkeit im ersten Umlauf gehörte indes dem TSV Neckartailfingen. Cosimo Attorre schaufelte auf den lauernden Denis Köhler, der vom flinken Julian Schröder geradenoch abgegrätscht werden konnte.

Kurz nach dem Seitenwechsel kam es im Aileswasen zur Vorentscheidung, und wieder ging ein dicker und in der Entstehung unnötiger Klops voraus. Rückpässe auf dem total unebenen und holprigen Untergrund waren das helle Gift und ziemlich gefährlich, wenn der Torhüter sie direkt nehmen musste. Doch eben einen solchen Rückpass spielte in der 48. Minute Fatih Aktas. Marc Vogelmanns verkorkster Schlag fing Michael Rossipal ab und hob die Kugel gedankenschnell aus 38 Metern ins leere Tor. Vogelmanns verzweifelte Hatz nach dem Flugobjekt war zum Scheitern verurteilt. Alexander Fregien hätte wenig später fast das 0:3 per Kopf nachgelegt, bevor der TSV beinahe zum Anschlusstreffer gekommen wäre. Einen Attorre-Eckball drückten Manuel Schneider und Moritz Krasser am kurzen Pfosten aus zwei Metern jedoch nur aufs Tordach. Auch die nächste gute Gelegenheit versandete, als Denis Köhler quer köpfte und Manuel Schneider einen Schritt zu weit vorne war (71.). So verpasste der aufgerückte Kapitän die dicke Chance aus kurzer Distanz unglücklich.

Eine knappe Viertelstunde vor dem Abpfiff des fehlerlosen Sven Wlotzka wurden im Aileswasen endgültig die Lichter ausgeknipst und zwar von Alexander Fregien. Der nutzte ein Gestochere drei Meter vor dem Tor und tickte den Ball über die Linie (74.). Ein 30-Meter-Freistoß von Rossipal (76.), der Marc Vogelmann Probleme bereitete und noch eine Großchance für Alphonse Ndolumingo (89.) rundeten schließlich den verdienten Sieg der Gäste aus Ostfildern ab. Es ist langsam ermüdent, immer wieder die fehlenden, beziehungsweise nicht einsatzbereiten Akteure aufzuzählen, denn noch immer kann das Trainerteam eine insgesamt schlagkräftige Formation ins Rennen schicken. Dass allerdings enorme Qualtität fehlt, wenn stets über ein halbes Dutzend Stammkräfte ersetzt werden müssen, ist keine Frage. Vor allem, wenn es gegen hintere Mannschaften spielerischer Mittel braucht, ist dies hinterlich und so könnte der Schuss vor dem anstehenden Kellerkinder-Programm unter Umständen gewaltig nach hinten los gehen.

TSVN: Vogelmann, Aktas, Falter (78. Glöckler), Schneider, Krasser, Köhler, Nagel (57. Pablo Guillen), Wenzelburger, Attorre, Böpple (57. Plachy), Schellander (64. Stefan Wilhelm)

TV Nellingen: Köper, Dölker, Tellioglu, Njie (68. Ndolumingo), Uysal, Rossipal (79. Lukac, Schröder, Kalender (62. Dieter), Sanyang, Fregien (82. Weitz), Schlecht

Schiedsrichter: Sven Wlotzka (Ottenbach)

Zuschauer: 70

Tore: 0:1 (10.) Rossipal, 0:2 (48.) Rossipal, 0:3 (74.) Fregien         

Gelesen 1962 mal Letzte Änderung am Montag, 20 November 2017 08:58
Bitte anmelden, um einen Kommentar zu posten