Und hier bekam man insbesondere Torjäger Yannik Kögler nicht unter Kontrolle und so machte der kleine Angreifer, vom Oberligaaufsteiger SV Göppingen gekommen, den Unterschied an diesem Tag aus. Als sich die Grünweissen im zweiten Durchgang dann steigerten und zu großen Chancen kamen, zeigte es sich, dass hinter der durchaus anfälligen TSVO-Abwehr ein exzellenter Torhüter stand. Marc Fecher verhinderte mit Glanzparaden, dass es im Schlussdrittel nochmals richtig spannenend hätte werden können. Allein Cosimo Attorre scheiterte insgesamt vier Mal am Klassekeeper im Oberensinger Kasten.

Dies fing schon in der 3. Minute an, als Attorre in einen zu kurzen Rückpass lief und an der ausgefahrenen Stiefelspitze von Marc Fecher scheiterte. Viel besser machte es auf der Gegenseite Yannik Kögler. Ins Sturmzentrum gewechselt wurde er mit einem Steilpass bedient und machte wie selbstverständlich das 0:1 (5.). Kögler, immer wieder Kögler. In der 9. Minute bediente er Michele Latte mit einem Rückpass und der scheiterte an Marcel Finsterbusch. Kurz danach konnte Denis Köhler geradenoch Latte nach einer Kögler-Flanke beim Kopfball stören (19.). Der nicht zu haltende TSVO-Angreifer machte in der 22. Minute das 0:2. Einen weiten Diagonalpass von rechts konnte Köhler nicht richtig klären, schoss bei seinem Tackling den Stürmer an und der legte die Kugel wieder ins lange Eck.

Anders auf der Gegenseite, denn da spitzelte Jarryd Schwarz Cosimo Attorre im letzten Moment den Ball weg (24.). Nach einer halben Stunde war die Luft praktisch raus aus dem mit Spannung erwarteten Derby, weil Matthias Wilhelm gegen Fatih Özkahraman die Sense rausholen mußte und der Gefoulte selbst den Freistoß aus zentraler Position und 17 Metern flach ins Torwarteck setzte. Manuel Schneider, Benjamin Frimmel und Attorre hießen die Protagonisten, die in der 43. Minute aus einem Durcheinander im Strafraum kein Kapital schlagen konnten. Der junge Denis Köhler zahlte an diesem Tag gegen Wirbelwind Kögler etwas Lehrgeld, machte seine Sache auf der rechten Abwehrseite beileibe aber nicht schlecht. Sein heikler Rückpass auf Marcel Finsterbusch hätte allerdings fast für Ungemach gesorgt.

Die Gäste stellten danach auf Verwaltungsmodus um und wer weiß, ob sie nochmals den Hebel hätten umlegen können, wenn Marc Fecher mit drei Glanzparaden gegen Cosimo Attorre (54., 76., 81.) seine Mannschaft nicht vor Einschlägen bewahrt hätte. Weil der Keeper so glänzend hielt, blieb die Frage aber unbeantwortet. Als Moritz Krasser in der 89. Minute auch noch den vor der Linie stehenden Daniel Schwindt anschoss und Yunus Yildirim eine Flanke von Francesco Di Martile ins kurze Eck köpfte (90.+2), war die viel zu hohe 0:4-Niederlage perfekt. Zu guterletzt parierte Fecher noch einen Volleyhammer von Tobias Haverkamp und diese Szene zeigte, dass es einfach ein gebrauchter Tag war für den TSV Neckartailfingen.

TSV Neckartailfingen: Finsterbusch, Haverkamp, Karatailidis, Schneider (82. Riehle), Bayha, Frimmel, Köhler, Matthias Wilhelm, Nagel (49. Plachy), Attorre, Müller (69. Krasser)

TSV Oberensingen: Fecher, Emerllahu, Schwindt, Özkahraman (86. Yildirim), Latte, Popovic, Müller, Schwarz (75. Steigerwald), Andrijevic, Boylu (63. Stark), Kögler (84. Di Martile)

Schiedsrichter: Tom Buck (Denkendorf) leitete umsichtig und fehlerlos

Zuschauer: 250

Tore: 0:1 (5.) Kögler, 0:2 (22.) Kögler, 0:3 (31.) Özkahraman, 0:5 (90.+2) Yildirim