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Freitag, 02 September 2016 06:17

FV Faurndau I - TSV Neckartailfingen I 1:3

Es sah eine Halbzeit lang gar nicht gut aus für den TSVN in Faurndau. Nach dem Wechsel trat dann aber ein wie verwandeltes Team auf und holte den Dreier...

Die Atmosphäre war diesmal rund um diese Partie eine andere als in den letzten Jahren - es geht doch. Dabei wurde auf dem Platz nicht mit Wattebällchen geworfen und Schiedsrichter Lukas Kevin Wolf hatte wahrlich keine leichte Aufgabe zu verrichten. Der junge Mann aus Deizisau tat dies insgesamt recht gut, mußte aber dennoch zehn Mal gelb und einmal die Ampel zücken. Dass er den Gästen zudem zwei berechtigte Elfmeter zusprach zeigte, dass er schon Rückgrat hat.

Die Geschichte der ersten Hälfte ist schnell erzählt. Gegen die bissigen und zweikampfstarken Gastgeber probierte es die Aileswasen-Elf mit den völlig falschen Mitteln und kam erst in der Schlußminute dieses Durchgangs zu ihren ersten Chancen, die es dann allerdings in sich hatten. Anstatt mit kurzen, einfachen Bällen auf dem schnellen Kunstrasen zu agieren, wurde stets der schwierigere Weg gesucht und vor allem viel zu viel "Langholz" produziert. Dies kam den giftigen aber fairen Schützlingen von Simone Grasso sehr entgegen, wenngleich auch sie keine einzige gute Möglichkeit hatten. Freistöße von Philipp Hänßler bedeuteten die einzige Gefahr für den Kasten von Marcel Finsterbusch.

Selbst der Führungstreffer in der 24. Minute war eigentlich keine Torchance, denn eine verunglückte Hereingabe von Robert Klein segelte über den unglücklich postierten TSV-Keeper hoch in die Maschen. Die letzte Minute des ersten Umlauf ließ eigentlich auf nichts Gutes für den Ausgang dieser Partie schließen. Zunächst vergab Cosimo Attorre nach der ersten ansprechenden Kombination vom Fünfereck eine "Dicke" und wenig später zeigte Schiri Wolf auf den Punkt. Moritz Krasser wurde von Matai Tulgar umgesäbelt und Emre Kilic trat zum Elfmeter an. Entweder war der Anlaufbogen ein Indiz für Nervosität oder aber Überheblichkeit, jedenfalls setzte der Urlaubsrückkehrer die Kugel fast zwei Meter über den Balken.

Georgios Karatailidis fand während der Pause richtige, vor allem aber wohl deutliche Worte, denn nach Wiederbeginn schien eine andere Mannschaft auf dem Feld zu stehen. Und der Erfolg stellte sich früh ein. Plötzlich wurde der Fußball gespielt, der auf einem Kunstrasefeld der einzig richtige ist. Kurze aber genaue Pässe und agressives Anlaufen der gegnerischen Abwehr ergaben gleich ein ganz anderes Bild. Vier Minuten waren vergangen, da steckte Cosimo Attorre klug auf den durchgestarteten Denis Köhler durch, dessen Schlenzer aufs lange Eck Michael Skrzypiec aber zur Ecke lenken konnte. Köhler gab diese selber nach innen und Benjamin Frimmel köpfte zum 1:1 ein.

In der 56. Minute wurde der ganz starke Moritz Krasser, um dessen Einsatz ja zunächst gebangt werden mußte, gefoult und Attorre hob den Freistoß in den Strafraum. Jetzt stand den Grünweissen etwas das Glück zur Seite, denn Torhüter Skrzypiec faustete dem hochspringenden Benny Frimmel den Ball an den Rücken und von dort prallte er zum 1:2 ins Netz. Der Zweifachtorschütze war an diesem Tag überragend und zog immer eine Rauchfahne hinter sich her. Grund: seine Socken glühten. Nach 65 Minuten tat der TSV den großen Schritt in Richtung Dreier. Wieder wurde Moritz Krasser von hinten gefoult und weil Lukas Wolf glänzend stand, sah er, dass das Vergehen knapp im seitlichen Sechzehner stattgefunden hatte. Diesmal lief Cosimo Attorre an und nach einigen Neckartailfinger Fehlversuchen in jüngster Zeit saß endlich wieder ein Strafstoß.

Gelaufen war es da allerdings für die Gäste noch nicht, weil der FV Faurndau sich nicht aufgeben wollte. Höchste Alarmstufe herrschte zum Beispiel in der 69. Minute, als Matthias Wilhelm nach einem neuerlichen Hänßler-Freistoß und großem Wirrwar den Ball von der Linie schlagen mußte. Immer wieder waren es die Standards von Philipp Hänßler, die Gefahr herauf beschworen. So auch in der 86. Minute, doch diesmal war es der eingewechselte Tim Müller, der im Fünfer clever rettete. Danach war klar, dass die Punkte in den Aileswasen wandern würden, denn die Hausherren dezimierten sich zusätzlich. Zunächst donnerte Faruk Üstün den Ball nach einer Einwurfentscheidung erbost auf den Boden und nach der gelben Karte ermeckerte sich Üstün die Ampel.

Mit einigen Fragezeichen war die Truppe von Jorgo Karatailidis und Ferdi Turan in den Dittlau gereist und deshalb war dieser Sieg beileibe keine ausgemachte Sache. Während Moritz Krasser überraschend auflaufen konnte, mußte Kapitän Manuel Schneider zunächst erkältet auf der Bank Platz nehmen. Auch Lukas Böpple war neben Jonas Bayha und Robin Plachy nicht dabei, während es bei Marius Blank gar nicht gut aussieht. Der wird heute durchleuchtet und hoffentlich bestätigt sich der Verdacht auf Kreuzbandriss nicht. Am Sonntag könnte es gegen den FC Donzdorf dennoch personelle Entsprannung geben. Neben Tabellenführer TSV Deizisau ist nun der TSVN die einzige noch ungeschlagene Mannschaft und rückte wieder auf den zweiten Rang vor.

FV Faurndau: Skrzypiec, Härtel, Baar (82. Yilmaz), Bauer, Tulgar, Helmer, Klein (72. Lleshaj), Trevisani, Haug (74. Üstün), Hänßler, Moll (59. Nehir)

TSV Neckartailfingen: Finsterbusch, Haverkamp (86. Schneider), Stefan Wilhelm, Krasser (82. Bah), Frimmel (82. Müller), Köhler (89. Riehle), Matthias Wilhelm, Nagel, Wenzelburger, Attorre, Kilic

Schiedsrichter: Lukas Kevin Wolf (Deizisau) löste die schwierige Aufgabe gut

Zuschauer: 100

Tore: 1:0 (24.) Klein, 1:1 (49.) Frimmel, 1:2 (56.) Frimmel, 1:3 (65.) Attorre (Foulelfmeter)

Besondere Vorkommnisse: Kilic schießt Foulelfmeter übers Tor (45.), Gelb-rote Karte für Üstün (90.+2)     

Gelesen 2492 mal Letzte Änderung am Samstag, 03 September 2016 13:46
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