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Freitag, 13 Mai 2016 07:41

VfB Oberesslingen/Zell I - TSV Neckartailfingen I 5:0

Die desaströseste Halbzeit seit der Bezirksligarückkehr vor dreizehn Jahren lieferte der TSVN auf dem Kunstrasenfeld in ES-Zell ab...

Nach bereits zwölf Minuten war alles gelaufen und die völlig neben der Kappe stehenden Grünhemden steuerten auf ein historisches Debakel zu. Noch vor einer Woche wurde der VfB Oberesslingen/Zell trotz der am Ende unglücklichen Niederlage in Donzdorf jederzeit beherrscht, doch an diesem Donnerstag Abend war alles anders. Mit den Gedanken überall, aber nur nicht auf dem Platz wurden die Schützlinge von Michael Bezirgiannidis von der spielfreudigen Fusionself nach Belieben hergespielt. Freilich, einer tat sich dabei in negativer Hinsicht besonders hervor: Marcel Finsterbusch hatte einen rabenschwarzen Tag erwischt und leitete die Pleite mit dicken Aussetzern ein.

In der 5. Minuten ließ Zenel Kuci völlig frei stehend im Sechzehner noch einen langen Pass zu weit von der Brust prallen lassen und Finsterbusch konnte sich den Ball greifen. Sechzig Sekunden später begann dann jedoch die Leidenszeit der fünf (!) mitgereisten TSV-Fans. Vor der Geisterkulisse von insgesamt 21 Zuschauern ließ der TSV-Keeper einen harmlosen Rückpass unkonzentriert unter der Sohle durch rutschen und mußte in höchster Not dem davonrollenden Ball hinterher hechten. Damit trat die Rückpassregel in Kraft und Schiri Samuele Cutrueno aus Metzingen blieb gar nichts anderes übrig, als auf der Fünfmeterlinie einen Freistoß zu geben. Dass die von Patrik Leovac abgefeuerte Kugel in Hüfthöhe durch die löchrige Mauer flutschte, war indes nicht das Verschulden von Finsterbusch. Wer sich da etwas wehleidig weggedreht hatte, war im ganzen Tohuwabohu nicht mehr auszumachen.

Vom Anstoß weg ging der Ball verloren und über drei Stationen gelangte er zu Duje Tokic, der aus zwölf Metern trocken zum 2:0 ins Eck traf (7.). Die Gäste präsentierten sich weiter völlig von der Rolle und der clevere Spielmacher Egemen Altindil sah in der 12. Minute Marcel Finsterbusch zu weit vor seinem Tor stehen. Fast von der Mittellinie zog der Ex-Köngener ab und sein Flugball aus 45 Metern senkte sich in die Maschen. Es war ein Albtraum, was sich da auf dem Zeller Sportgelände abspielte. Nach 27 Minuten versuchte es Alfonso Imperiale gleichfalls aus ähnlicher Entfernung, doch diesmal hatte der Neckartailfinger Schlussmann aufgepasst.      

Ein Schußversuch von Robin Plachy, der sein Ziel weit verfehlte war nach einer halben Stunde die erste Torannäherung der Aileswasen-Truppe. Anders die Gastgeber, die in der 34. Minute hellwach einen erneuten Patzer, diesmal von Manuel Schneider, ausnutzten. Der spielte den nächsten Rückpass viel zu schwach auf seinen Torhüter zurück, Vojislav Jovanovic spritzte dazwischen und das 4:0 war perfekt. Zwischendurch zeigte der Neckartailfinger Torspieler auch mal seine Klasse, denn der Fußreflex gegen den allein auf ihn zusteuernden Jovanovic war exzellent (41.). Und dennoch stand es kurz vor der Pause 5:0, weil sich niemand für Alfonso Imperiale zuständig fühlte. Der Italiener passte nach innen und Senel Kuci drückte ein.

Die Geschichte der zweiten Halbzeit ist schnell erzählt. Die Grünweissen spielten in diesem Abschnitt nämlich so, wie man es eigentlich von Anfang an erwartet hatte. Sie waren nun die bessere Mannschaft, wobei die Kreisstädter angesichts des deutlichen Vorsprungs natürlich zurückschalteten. Allerdings hatte sich die Elf von Klaus Schipke auch etwas verausgabt und so hätte der TSV durch Moritz Krasser (47.), Manuel Schneider per Freistoß (55.), Stefan Wilhelm (66.) und Michael Bezirgiannidis (67./78.) das Ergebnis erheblich erträglicher gestalten können.

Mit Dominic Ruopp (gesperrt), Jonas Bayha (studentisch verhindert), Timo Bezirgianidis (verletzt) und Benjamin Frimmel (langzeitverletzt) mußten zwar vier Stammkräfte ersetzt werden, doch war die Truppe immernoch so gut bestückt, dass eine solche Pleite einfach nicht hätte passieren dürfen. Zudem konnte Stefan Wilhelm erst nach einer halben Stunde eingewechselt werden und mit ihm wurde die Mannschaft erheblich stabiler. Da die zweite Mannschaft in Großbettlingen nicht geschwächt werden sollte, mußte sich sogar Spielleiter Alberto Guillen auf die Bank setzen und kam auch acht Minuten zum Einsatz. Selbst das angestrebte Minimalziel (Platz 6) gerät nun langsam aus den Augen, zumal nach dem machbaren Heimspiel gegen Faurndau noch die dicken Brocken Göppingen und Eislingen warten.

VfB Oberesslingen/Zell: Tanoglu, Jovanovic, Altindil, Kraljevic, Tokic, Kuci (75. Keles), Gilazgi (53. Satsu), Imperiale, Kulak (78. Hodzic), Leovac, Muric

TSV Neckartailfingen: Finsterbusch, Haverkamp (57. Michael Bezirgiannidis), Schneider, Krasser (71. Paliouras), Albert (38. Stefan Wilhelm), Jehle, Matthias Wilhelm, Nagel, Plachy (84. Guillen), Wenzelburger, Kilic

Schiedsrichter: Samuele Cutrueno (Metzingen)

Zuschauer: 21

Tore: 1:0 (6.) Leovac, 2:0 (7.) Tokic, 3:0 (12.) Altindil, 4:0 (34.) Jovanovic, 5:0 (44.) Kuci     

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