Michael Bezirgiannidis und seine Jungs haben die Flinte noch nicht ins Korn geworfen, was mit einem starken Auftritt in den Holzäckern dokumentiert wurde. Zwar mußten die Hausherren auf Torhüter Tim Killinger und Torjäger Stefan Ruoff verzichten, doch auch der Tabellenvierte aus dem Aileswasen war ohne drei Stammspieler angereist. Steffen Jehle, Benjamin Frimmel und Florian Dombrowski mußten passen. Die Handicaps steckten die Grünweißen erheblich besser weg und waren die durchweg bessere Mannschaft. Am Ende stand deshalb der erste, auch in der Höhe verdiente Sieg in Berkheim.
Dabei hätte es für die Müller-Schützlinge noch viel schlimmer ausgehen können, weil der Gast allzuviele Tormöglichkeiten etwas leichtfertig liegen ließ. Dies begann schon in der 4. Minute, als Torhüter Jürgen Rechner einen Mordshammer von Moritz Krasser mit den Fingerspitzen geradenoch über den Balken lenken konnte. Der Torwartroutinier (43) stand drei Zeigerumdrehung später wieder goldrichtig, nachdem Timo Bezirgianidis einen Freistoß von Emre Kilic aus dem Mittelkreis im Rückwärtslaufen und per Hinterkopf verlängert hatte. Und dann wäre der Schuß beinahe gewaltig nach hinten los gegangen. Timo Hasenohr rettete jedoch bei einer Doppelchance von Nico Schwarz und Sercan Avci innerhalb Sekunden zweimal spektakulär (9.).
In die richtigen Bahnen wurde die Partie in der 12. Minute gelenkt. Nach Vorarbeit von Bastian Nagel landete ein Abpraller vor den Füßen von Sven Römer und der ließ sich diesmal die Möglichkeit aus zehn Metern nicht nehmen, lochte flach ein. Bei seinem Rettungsversuch verletzte sich Keeper Rechner und mußte später zur Pause ausgewechselt werden. Die Brandherde vor dem Berkheimer Tor wurden häufiger und konnten von den Hausherren kaum mehr gelöscht werden. Glück hatten sie noch bei Dominic Ruopps Kopfball auf Freistoß von Manuel Schneider (22.) doch drei Zeigerumdrehungen später klingelte es wieder im Berkheimer Kasten.
Ein abgefälschter Pass landete bei Timo Bezirgianidis und der traf flach und überlegt aus sechzehn Metern. Immer zwingender wurden nun die Aktionen des TSVN und Moritz Krasser jagte eine weite Flanke von Manuel Schneider mit vollem Risiko volley in den Fangzaun. Die kaum wieder zu erkennenden Esslinger Vorstädter brachten wenig bis nichts zustande, selbst ein Freistoß des sonst so gefährlichen Schützen Sebastian Franken verfing sich harmlos in der Neckartailfinger Abwehrmauer (40.). Nach dem Seitenwechsel wurde die Überlegenheit der Grünweißen noch permanenter und Sven Römer führte in der 52. Minute die Vorentscheidung herbei. Moritz Krasser's Pass kam punktgenau und Römer ließ dem zwischenzeitlich im Tor stehenden Benedikt Bak nicht den Hauch einer Chance.
Der TSVN erspielte sich danach eine Vielzahl weiterer bester Gelegenheiten, scheiterte aber immer wieder am guten Ersatzkeeper des TSVB. Nur noch einmal gab sich der 20jährige Goali geschlagen und das war in der 72. Minute. Der eingewechselte Dimitrios Triantafilou steckte auf Timo Bezirgianidis durch, der umkurvte Bak und wäre dabei fast vom Weg abgekommen. Aus spitzem Winkel brachte der Torjäger die Kugel aber doch noch im Berkheimer Gehäuse unter. Hätten die Gäste in der Schlußphase alle ihre gut herausgespielten Möglichkeiten genutzt, wäre dem TSV Berkheim eine dicke Packung nicht erspart geblieben.
Dieser erste Dreier in den Holzäckern war dennoch in dieser Höhe nicht erwartet worden. Und trotzdem konnte man sich nicht so recht darüber freuen, weil sämtliche Spitzenmannschaften ihre Aufgaben im Gleichschritt lösten und so tabellarisch alles beim alten blieb. Die starke Vorstellung der Grünhemden gibt jedoch Hoffnung für das kommende Spitzenspiel gegen den TV Nellingen und den Endspurt insgesamt in der Bezirksliga. Seit den unrühmlichen "Mönch-Festspielen" gegen den VfL Kirchheim durfte man sich zum dritten Mal hintereinander über eine starke Schiri-Leistung freuen. Die Herren Zorn/Gerstetten in Frickenhausen, Jörg/Böblingen gegen den FV 09 und nun Matuschek/Dewangen boten geradezu wohltuende Auftritte.
TSV Berkheim: Rechner (46. Bak), Dehner, Alber, Höfer (61. Niebel), Simon Schwarz, Dorer, Florian Schneider (43. Müller), Leibbrand, Avci, Franken, Niko Schwarz
TSV Neckartailfingen: Hasenohr, Ruopp, Stefan Wilhelm (71. Albert), Schneider (63. Triantafilou), Bayha, Krasser (78. Hiller), Matthias Wilhelm, Nagel, Römer, Timo Bezirgianidis, Kilic
Schiedsrichter: Felix Matuschek (Dewangen) leitete fehlerlos und vor allem unaufgeregt
Zuschauer: 90
Tore: 0:1 (12.) Römer, 0:2 (25.) Bezirgianidis, 0:3 (52.) Römer, 0:4 (72.) Bezirgianidis