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Montag, 17 November 2014 07:34

TSV Wendlingen I - TSV Neckartailfingen I 0:1

Nach nicht gerade attraktiven, dafür aber umso agressiveren und giftigen 94 Minuten holte der TSVN erstmals in Wendlingen alle drei Punkte und gehört wieder zu den Topvier der Bezirksliga...

Auch ein glanzloser, manche sagen dazu dreckiger, 1:0-Sieg bringt drei Zähler und solche sind manchmal die wichtigsten. Auf dem sich für die Jahreszeit in einem Klassezustand befindlichen Rasenplatz auf dem Sportgelände Speck ging es von Beginn an zur Sache. Dies war fastgar zu erwarten, weil der TSV Wendlingen vier Stammspieler zu ersetzen hatte und deshalb schon in der Stadionpostille darauf hingewiesen wurde, dies mit erhöhtem Einsatz und Kampf kompensieren zu wollen. Außerdem lag den Gastgebern immernoch das verlorene Sennerpokalendspiel im Magen.

In den ersten fünf Minuten sah die insgesamt enttäuschende Kulisse, die allerdings zu zwei Drittel aus Fans der Gäste bestand, schon vier mehr oder weniger herbe Fouls. Vor allen Dingen jenes von Benjamin Ruff an Sven Römer hätte eine frühe Bestrafung verdient gehabt. Doch es sollte sich herausstellen, daß Schiri Stefan Jenninger aus Adelsmannfelden die Karten sehr grünlastig verteilen würde. 5:1 hieß es in der Gelbstatistik und 1:0 in Sachen Platzverweise zu ungunsten des TSV Neckartailfingen. Nicht nur deshalb kann man dem Unparteiischen keine gute Leistung attestieren.

Das Geschehen spielte sich größtenteils zwischen den Strafräumen ab, Torchancen waren darum in diesem verbissenen Derby Mangelware. Dennoch, ganz ohne Szenen vor beiden Keepern ging es dann doch nicht ab. So nahm Stefan Wilhelm in der 6. Minute einen Freistoß von Emre Kilic volley und traf einen im Weg stehenden TSVW-Abwehrspieler. Torhüter Alexander Kurz wäre da machtlos gewesen. Glück für Timo Hasenohr nach genau einer Viertelstunde. Felix Rueß wollte einen Freistoß von der Mittellinie in den Sechzehner heben, die verunglückte Flanke wurde länger und länger und senkte sich denkbar knapp neben die Dreiangel.

Die Hausherren gingen weiterhin forsch zur Sache und die Grünhemden standen ihnen in nichts nach. Gefühlte 25 Standards sollte es während des gesamten Spiels für die Blauen geben, die daraus jedoch kein Kapital schlagen konnten. Gefährlich wurde es in der 18. Minute, als ein solcher Freistoß von der seitlichen Sechzehnerlinie durch Julian Schubert nach innen gehoben wurde, Timo Hasenohr gegen Kopfballspezialist Sascha Strähle aber auf dem Posten war. Mußte man all diese Szenen der Abteilung Halbchancen zuordnen, so war jene in der 21. Minute schon eher eine Gelegenheit, die als fetter zu bezeichnen war. Beide Innenverteidiger waren wegen eines Eckballs nach vorne geeilt, Stefan Wilhelm köpfte quer und Dominic Ruopp nahm die Auflage volley. Mit einer Glanzparade lenkte Alexander Kurz das Geschoß um den Pfosten. 

Während den Kickern in grün wegen jeder Lapalie die gelbe Karte unter die Nase gehalten wurde, durfte der ermahnte Benjamin Ruff in der 26. Minute erneut kernig zur Sache gehe, ohne verwarnt zu werden. Dominic Ruopps Freistoß aus 25 Metern zischte danach einen Meter am Kasten des sicherlich machtlosen Alexander Kurz vorbei. Turbulenzen und die klarsten Möglichkeiten vor dem besten Keeper des Sennerpokals dann in der 31. Minute. Sven Römer steckte für Emre Kilic durch, dessen Schrägschuß von Kurz' Fingerspitzen am langen Pfosten vorbeigelenkt wurde. Den folgenden Eckball sahen nach Dominic Ruopps Kopfball schon alle im Netz, doch Kevin Fritsch konnte auf der Linie retten. Diesen Abpraller köpfte Timo Bezirgianidis wieder vors Tor und Stefan Wilhelms nächster Versuch mit dem Schädel wurde auch irgendwie zunichte gemacht.

Zwei Minuten später (33.) sollte der goldene Treffer fallen. Mit einem Superpass setzte Matthias Wilhelm Emre Kilic auf der rechten Außenbahn in Szene, der flankte sofort nach innen und Timo Bezirgianidis drückte die Hereingabe mit der Stirn aus sechs Metern in die Maschen. Die Gastgeber durften in der Folgezeit weiterhin ungestraft zur Sache gehen (40. Wagner, 51. Rueß) und kamen in der 53. Minute fast zum Ausgleich. Felix Rueß kam nach einem Eckball frei zum Schuß, zielte allerdings weit drüber. Die Aktionen auf beiden Seiten wurden immer zerfahrener und als Sascha Strähle den davoneilenden Sven Römer foulte, blieb sogar Schiri Jenninger nichts mehr anderes übrig, als den ersten Wendlinger zu verwarnen (71.).

Zwar besaßen die Köhrer-Schützlinge in der Endphase mehr Feldlanteile, man konnte jedoch nie das Gefühl haben, dass sie aus dem Spiel heraus zum Erfolg kommen würden. Nur die andauernden Freistöße aus dem Halbfeld bereiteten bis zum Schluß einige Sorgen. Demgegenüber standen die Gäste aus dem Aileswasen dreimal vor dem 2:0. Jonas Bayha flankte aus dem Lauf und Sven Römer brachte die Stirn nicht mehr richtig hinter den Ball (78.). Dann rutschte Schlußmann Kurz beim Klärungsversuch weit vor seinem Strafraum aus, doch wiederum Römer traute sich nicht aus großer Entfernung auf den verlassenen Kasten zu schießen (83.). Schließlich mußte Alexander Kurz nochmals kräftig zupacken, nachdem Emre Kilic in der Nachspielzeit vehement aus 17 Metern abgezogen hatte. Eine Ampelkarte für Matthias Wilhelm wegen absichtlichem Handspiel an der Mittellinie war so unnötig wie ein Kropf und passierte eigentlich nur, weil Stefan Jenninger die angekündigten drei Minuten Verlängerung schon um einiges überzogen hatte (90.+ 4).

Auch wenn der Sieg in Wendlingen nicht gerade als Highlight bezeichnet werden kann, so haben die Jungs von Michael Bezirgiannidis ihre kurze Durststrecke überwunden und sind zum Vorrundenabschluß wieder auf Rang vier vorgerückt. Obwohl der eine oder ander Punkt verschenkt wurde, sind 29 Zähler eine tadellose Ausbeute. Eine ähnliche Bilanz in der Rückrunde und es könnte eine hervorragende Platzierung herausspringen. Nach der Pause am kommenden Wochenende geht es zum FC Rechberghausen, wo es sicherlich nicht so einfach wie im Vorspiel (3:0) werden dürfte.

TSV Wendlingen: Kurz, Seidler, Fritsch, Ruff, Strähle, Rueß, Frick (66. Haufe), Wagner (73. Klein), Amend, Schubert, Acri

TSV Neckartailfingen: Hasenohr, Haverkamp, Ruopp, Stefan Wilhelm, Bayha, Frimmel (62. Nagel), Jehle, Matthias Wilhelm, Römer (89. Grech), Timo Bezirgianidis (76. Dombrowski), Kilic

Schiedsrichter: Stefan Jenninger (Adelmannsfelden)

Zuschauer: 120

Tor: 0:1 (33.) Bezirgianidis

Besondere Vorkommnisse: Gelb-rote Karte für Matthias Wilhelm (90.+4) wegen Foul- und Handspiel

         

 

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