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Montag, 03 November 2014 07:19

1. FC Donzdorf I - TSV Neckartailfingen I 2:1

Die nächste Niederlage beim Tabellenführer FC Donzdorf war ebenso unverdient wie unnötig, doch der Trend beim TSV zeigt trotzdem wieder nach oben...

Im Schmuckkästchen Lautertalstadion zeigte die Elf von Michael Bezirgiannidis in der ersten Halbzeit eine deutliche Leistungssteigerung gegenüber zuletzt und war die klar bessere Mannschaft. Und das, obwohl die Woche über ein grippaler Infekt im Aileswasen sein Unwesen getrieben hatte. Stefan Wilhelm, Florian Dombrowski, Benjamin Frimmel und Emre Kilic hatte das Virus befallen und so konnte zunächst nur Benny Frimmel beginnen. Für ihn war irgendwann die Auswechslung durch Emre Kilic vorgesehen, die aber dann aus einem anderen Grund schon frühzeitiger vorgenommen werden mußte.

Außer einem 30-Meter-Fernschuß von Chris Baumgartner in der 43. Minute, den Timo Hasenohr im Flug über den Balken drückte, hatte der Spitzenreiter keine weitere Torannährung zu verzeichnen. Die Gäste aus dem Aileswasen waren das klar tonangebende Team, brachten es aber einfach nicht fertig, daraus Kapital zu schlagen. Nach einem Ballgewinn gegen die in der Vorwärtsbewegung befindlichen Hausherren, bracht Benjamin Frimmel den finalen Pass in Überzahl nicht durch die ausgedünnte FC-Abwehr (14.) und in der 18. Minute schlenzte Timo Bezirgianidis ein Zuspiel von Bastian Nagel um Millimeter am Knick vorbei. Die Torchancen besaß weiterhin nur der TSV, so auch nach einer halben Stunde, als Benjamin Vetter einen Nagel-Kopfball vor der Linie, ebenfalls per Kopf, weg beförderte. Sven Römer hatte geflankt.

Bereits in der Anfgansphase war FC-Torhüter Michael Schöffel nach einer Rettungstat gegen Timo Bezirgianidis an der Sechzehneraußengrenze unglücklich gestürzt und mußte ausgewechselt werden. Um ein Haar wäre die erste Aufgabe seines Vertreters Christian Czeisz gewesen, die Kugel aus dem Netz zu holen. Der aufgerückte Jonas Bayha rauschte jedoch an einem weiten Freistoß vorbei. Eine der besten Kombinationen endete in der 40. Minute mit schlechtem Ende. Sven Römer und Benny Frimmel hatten mit Direktpässen Timo Bezirgianidis im Strafraum freigespielt, aber der seit vier Spielen trefferlose Torjäger verhedderte sich.

Turbulent ging es nochmals kurz vor dem Pausenpfiff vor Christian Czeisz zu und spätestens da hätte zwingend der Führungstreffer fallen müssen. Nachdem der Ball im Strafraum umhergeflippert war, rollte er Moritz Krasser vor die Füsse und der zog sofort mit Vollspann ab. Simon Andres stürzte sich im Stile eines Kamikazefliegers in das Geschoß und wehrte es mit dem Körper zur Ecke ab (45.). Dann flankte Sven Römer in den Fünfmeterraum, Timo Bezirgianidis lenkte per Kopf weiter und Dominic Ruopp grätschte am langen Pfosten den Ball anscheinend über die Linie. Doch nur anscheinend, denn Keeper Czeisz griff sich im Hechtsprung das Leder doch noch (45.+2).

In der Pause muß dem Spitzenreiter wohl klar geworden sein, daß er nur mit viel Glück das 0:0 in die Kabine gerettet hatte, denn die erste Szene gehörte dem bis dahin enttäuschenden Leader. Timo Hasenohr war jedoch bei Felix Vetters Schrägschuß mit dem ersten Angriff auf dem Posten. Doch der direkte Gegenzug sollte schon wieder die Grünweißen im Vorteil sehen. Matthias Wilhelm ging die rechte Außenbahn hinunter und passte flach in den Rücken der FC-Abwehr. Mit letztem Einsatz und der Fußspitze klärte Stefan Spiller vor den einschußbereiten Bezirgianidis und Krasser zur Ecke. Drei Minuten später leistete sich Christoph Wagenblast ein ziemlich derbes Foul, das Benjamin Frimmel zur Aufgabe zwang (48.) und eventuell spielentscheidend gewesen sein könnte.

Wenig später folgte nämlich prompt der Doppelschlag des FC Donzdorf, der innerhalb von 90 Sekunden alles kaputt machte. In der 54. Minute schien die Situation völlig ungefährlich und Jonas Bayha dachte dies in Nähe Eckfahne wohl auch. Er ließ Daniel Battaglia nach innen flanken und der heranspurtende Chris Baumgartner rammte die scharfe, halbhohe Hereingabe aus sechs Metern mit der Stirn ins Netz. Der Schreck über den wie aus heiterem Himmel gefallenen Rückstand saß tief und eine Minute später schlug der Primus erneut zu. Alexander Simperl gewann den Zweikampf gegen Dominic Ruopp, marschierte auf Timo Hasenohr zu und ließ diesem mit einem Flachschuß keine Abwehrmöglichkeit.

Die insgesamt ordentlich leitende Schiedsrichterin Michelle Gerullis lag in der 62. Minute völlig daneben, als sie den davoneilenden Sven Römer im Abseits sah, Timo Bezirgiandis konnte ein Zuspiel von Emre Kilic an der Sechzehnerlinie nicht verarbeiten (65.) und Sven Römer vergab eine weitere, ganz dicke Möglichkeit. Der Kopf wollte in dieser Szene wohl was anderes wie der Fuß, oder umgekehrt. Jedenfalls war dessen Abschluß am Fünfer weder Torschuß noch Querpass (74.). Die Partie wurde jetzt hitziger und Frau Gerullis hatte kein leichtes Amt. Als Alexander Simperl im Zweikampf gegen Bastian Nagel den Ellbogen zum Einsatz brachte und dieser dann den FC-Torjäger wegstieß, waren beide mit Gelb gut bedient.

Der TSV Neckartailfingen mußte jetzt natürlich immer mehr riskieren und folgerichtig kamen die Gastgeber dadurch zu ein paar Kontermöglichkeiten. Dominic Ruopp spielte zwischenzeitlich Mittelstürmer und sollte mit seiner Kopfballstärke vielleicht noch für die Wende sorgen. Dies hätte erneut Sven Römer tun können, der nach einem weiten Kilic-Diagonalpass schräg aufs Tor zulief, das kurze Eck aus sieben Metern aber verfehlte (79.). Hoffnungsschimmer für den TSV dann in der 85. Minute. Timo Bezirgianidis kam im Fünfmeterraum in Ballbesitz, knickte zunächst ein und tickte dann aber die Kugel mit der Picke über die Linie. Jetzt wurde es nochmals hektisch und laut im Lautertalstadion. Vor allem die letzte Aktion in der Nachspielzeit brachte die Gemüter der Gäste zum kochen. Zunächst konnten die Gastgeber einen Freistoß von Florian Dombrowski gerade noch zum Eckball abwehren, doch als Michelle Gerullis diesen nicht mehr ausführen ließ, geriet vor allem der mitstürmende Timo Hasenohr völlig aus dem Häuschen. Nachvollziehbar, denn die Zeit war noch nicht gänzlich abgelaufen und Standards werden in der Regel sowieso noch zugelassen.

Spielleiter Jürgen Nitsche hatte sich in der FC-Stadionzeitung zwei Seiten lang über die Donzdorfer "Fans" ausgekotzt. Nach Spielschluß wußte man warum. Die TSV-Spieler wurden teilweise unflädig angepöbelt und aus der Sprecherkabine wurde gar der Stinkefinger gezeigt. Schade, dass man die Proleten nicht bestraft hatte. Möglich war es jederzeit. Spieler und Offizielle des FCD, mit Ausnahme jenes Schwachmaten in der Lautsprecherbox, verhielten sich jedoch sportlich. Allerdings sind die Lautertäler mit solchen Leistungen noch lange nicht durch. Die Talfahrt von Eins über Zwei und Fünf endet für den TSVN dagegen vorerst auf Rang sechs. Jetzt allerdings muß gegen den VfB Reichenbach unbedingt der Umkehrschwung kommen.

FC Donzdorf: Schöffel (36. Czeisz), Riegert, Wagenblast, Andres, Battaglia, Mannhardt, Spiller (58. Szenk), Baumgartner, Simperl (83. Skrobic), Benjamin Vetter, Felix Vetter.

TSV Neckartailfingen: Hasenohr, Haverkamp, Ruopp, Bayha, Krasser, Frimmel (49. Kilic), Jehle, Matthias Wilhelm (73. Triantafilou), Nagel (78. Dombrowski), Römer, Timo Bezirgianidis

Schiedsrichterin: Michelle Gerullis (Schwäbisch Gmünd) leitete ordentlich

Zuschauer: 150

Tore: 1:0 (54.) Baumgartner, 2:0 (56.) Simperl, 2:1 (85.) Bezirgianidis   

                

 

 

   

 

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