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Montag, 27 Oktober 2014 06:58

TSV Neckartailfingen I - SC Altbach I 0:1

Der Heimkomplex des TSV Neckartailfingen wird immer offensichtlicher, denn auch die dritte Saisonniederlage setzte es auf dem eigenen Gelände...

Der Lack ist zunächst einmal ab nach den drei erfolglosen Spielen mit nur einem gewonnenen Zähler. Dabei resultiert die Negativserie nicht aus den Stärken der Gegner. Alles, was bis vor drei Wochen noch so leicht von der Hand ging, wirkt jetzt verkrampft und glücklos. Das vermaledeite Wäldenbronn-Match hat sichtbare Spuren hinterlassen, was gegen den SC Altbach vor allen Dingen im ersten Umlauf kaum zu verbergen war. Dabei war der Tabellenvierte wahrlich keine Übermannschaft, die da im Aileswasen auftrat. Schlußendlich aber nahmen die Stumpp-Schützlinge clever die drei Punkte mit nach Hause und das nicht ganz unverdient.

Es hätte einen Start nach Maß geben können, denn schon nach dreißig Sekunden tauchte Sven Römer alleine vor Marcel Schleicher auf und schoß dem von der Statur her an Manuel Neuer erinnernden Keeper in die Arme. Es sollte die letzte klare Möglichkeit für die Gastgeber in Halbzeit eins bleiben. Florian Dombrowski's Schuß ans Außennetz (6.) war nochmals der Anflug einer Chance. Sowohl Michael Bezirgiannidis als auch Thomas Stumpp beorderten ihre beiden Torjäger Timo Bezirgianidis (8) und Ceyhun Selvi (9) zunächst auf die Bank und da beim TSVN mit Moritz Krasser eine weitere Offensivkraft dort Platz nahm, ging in diesem ersten Abschnitt nach vorne gar nichts.

Da wirkten die Gäste schon etwas gefährlicher. Arthur Benz kam frei zum Kopfball (11.) und Aydin Kisakol marschierte aus klarer Abseitsposition urplötzlich alleine auf Timo Hasenohr zu. Der TSV-Keeper lenkte jedoch mit einer Glanztat zur Ecke (19.). Apropos Abseits. Damit hatte Schiedsrichter Tobias Eisele einigemale seine Probleme und auch ansonsten hatte der Landesligareferee aus Münchingen nicht seinen besten Tag. Um es klar zu stellen: An der Niederlage war der Schiri in keinem Fall schuld. Nachdem ein Kopfball von Andreas Negwer knapp verfehlte, deutete sich an, dass irgendwann die pomadige Spielweise bestraft werden würde.

Und in der 34. Minute war es tatsächlich so weit. Arthur Benz passte von der Grundlinie zurück, Timo Hasenohr konnte zunächst per Fußabwehr klären, doch in dem Wirrwar rollte der Ball Aydin Kisakol vor die Flinte und aus sechs Metern beförderte der Türke das Spielgerät mit der Picke unters Tordach. Emre Yildirim hätte fünf Minuten später das 0:2 folgen lassen können, aber Neckartailfingens Bester war blitzschnell unten. Dann behinderten sich Negwer und Hüseyin Cetin beim Kopfballversuch gegenseitig und verpassten die abermalige Erhöhung. Demgegenüber war ein abgeblockter Frimmel-Versuch aus 17 Metern alles, was der bis dato Tabellenzweite vorweisen konnte.

In der zweiten Hälfte schien sich das Geschehen ähnlich fortzusetzen, weil Tobias Haverkamp erst in letzter Sekunde eine Hereingabe von Yildirim klären konnte. In der 50. Minute wurde es in der bis dahin ausgesprochen fairen Begegnung wie aus heiterem Himmel turbulent. Am Boden krümmte sich schreiend Samil Gün, die Altbacher Ersatzbank probte den Aufstand und auf dem Feld gab es Rudelbildung. Sven Römer soll nach Meinung des SCA der Auslöser gewesen sein. Tobias Eisele hatte jedoch nichts gesehen und auch das ganze Szenario von Gün wirkte eher als Schauspielerei. Anscheinend hatte dieser Aufreger den TSV aufgeweckt und er kam in der 52. Minute zur zweiten Großchance. Der unermüdliche Sven Römer hatte sich durchgetankt und legte maßgerecht auf Benjamin Frimmel zurück. Dessen Volleyschuß schien einzuschlagen, drehte sich aber am Dreieck vorbei.

Wenig später zog Frimmel vom Sechzehner erneut ab und auch diesmal flog die Kugel über den Balken. Die Bemühungen der Hausherren wurden immer intensiver und in der 67. Minute schien der Ausgleich endlich fällig. Ein gewaltiger Römer-Hammer wurde von Marcel Schleicher allerdings mit einer unglaublichen Parade um den Pfosten gedreht. Während seines Laufes bis vor drei Wochen hatten die Grünhemden durchaus auch manchmal das Glück auf ihrer Seite, doch nun hat sich Spartenleiterin Fortuna vollkommen vom Acker gemacht. In der 73. Minute standen die Gastgeber nämlich wieder vor dem 1:1. Emre Kilic flankte, der zwischenzeitlich eingewechselte Timo Bezirgianidis verlängerte per Kopf und Bastian Nagel kam frei zum Torschuß. Aus zwölf Metern verhinderte diesmal der Pfosten den jetzt verdient gewesen wärenden Ausgleich. 

Fünf Minuten zuvor hätte es indes um ein Haar 0:2 gestanden, wenn nicht Timo Hasenohr Kisakol den Ball vom Schlappen geholt hätte. Auch auf der Gegenseite war nun der Torjäger im Spiel und eben dieser Ceyhun Selvi hatte zweimal hintereinander (76./77.) die große Chance alles klar zu machen. Daß der SC Altbach nun zu Kontermöglichkeiten kommen würde war klar und dennoch stand der Sennerpokalsieger immer wieder vor einem Erfolg. So in den Minuten 79 und 80, als beidesmal der nicht nur staturmäßige Neuer-Verschnitt Schleicher bei Schüssen von Frimmel und Kilic auf dem Posten war. In gar nichts nach stand ihm auf der Gegenseite Timo Hasenohr, der einen mächtigen Kisakol-Kracher zur Ecke abwehrte (89.).

Wäre SC-Torhüter Schleicher einmal geschlagen gewesen, dann übernahm der Kapitän die Rettung. Volkan Tellioglu grätschte einen Frimmel-Schuß weg, der unvermittelt eingeschlagen wäre (90.+1). Von der Dramaturgie her war die Begegnung im zweiten Abschnitt das erwartete Spitzenspiel. Ceyhun Selvi's 70-Meter-Solo konnte erst von Schlußmann Hasenohr gestoppt werden (90.+2) und in letzter Sekunde kehrte die Glücksgöttin erneut dem TSV arrogant den Rücken zu. Timo Bezirgianidis lag quer in der Luft und jagte seinen Seitfallzieher mit Vehemenz an den Querbalken. Die verplemperten ersten 45 Minuten fehlten jetzt hintenraus, um wenigstens noch einen Punkt retten zu können.

Auch wenn der FC Donzdorf in Neuhausen die erhoffte Niederlage bezog und der Abstand zum Spitzenreiter deshalb bei vier Punkten verblieb, vorerst braucht man im Aileswasen nicht mehr nach ganz vorne zu schauen. Nach dem Sieg auf dem Wörth stand man sechs Zähler vor dem 09 und der ist nun plötzlich wieder einen voraus. Das gleiche gilt für den TV Nellingen. Noch steht die Mannschaft auf einem im übrigen sehr guten 5. Platz mitten in der Spitzengruppe, aber nun geht es zum Tabellenführer ins Lautertal. Kehrt neben dem durchaus vorhandenen Willen endlich wieder die Leichtigkeit und das Glück zurück, sind die Schützlinge von Michael Bezirgiannidis dort keinesfalls chancenlos.

TSV Neckartailfingen: Hasenohr, Haverkamp (72. Bayha), Ruopp, Stefan Wilhelm (78. Krasser), Frimmel, Jehle, Matthias Wilhelm, Nagel, Dombrowski (52. Timo Bezirgianidis), Römer, Kilic.

SC Altbach: Schleicher, Negwer, Yildirim (84. May), Kisakol, Benz (74. Selvi), Cetin (74. Caliskan), Tellioglu, Härtle, Gün, Lisac, Bublica

Schiedsrichter: Tobias Eisele (Münchingen)

Zuschauer: 200

Tor: 0:1 (34.) Kisakol 

              

Gelesen 1552 mal Letzte Änderung am Sonntag, 02 November 2014 20:47
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