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Montag, 06 Oktober 2014 07:32

TV Nellingen I - TSV Neckartailfingen I 0:2

Drei Tage war der TSVN seine erste Tabellenführung los, holte sich die Poleposition aber mit einer imposanten Vorstellung in Nellingen umgehend wieder zurück...

In Kirchheim und in Nürtingen weiß man seit kurzem, dass man sich gegen den TSV Neckartailfingen auf Kunstrasen eine blutige Nase holt. Seit Sonntag ist dies nun auch in Ostfildern bekannt. Die Grünweißen boten auf dem Plastikplatz am Schulgelände eine beeindruckende Darbietung gegen einen starken Widerpart. Dabei mußte Michael Bezirgiannidis auf Moritz Krasser (Urlaub) und kurzfristig auch auf Jonas Bayha (Erkältung) verzichten. Der Trainer machte aus der Not eine Tugend, beorderte Steffen Jehle auf die linke Abwehrseite hinüber und stellte Philipp Wenzelburger nach rechts hinten. Wenzelburger spielte eine fehlerlose Partie und bei Steffen Jehle warten die Gegner Woche für Woche vergeblich auf einen Patzer. Der Rübgartener ist und bleibt jedoch eine Bank und zeigte dem giftigen Ömer Cakir seine Grenzen auf.

Schon aus der Spielankündigung des TVN Nellingen war zu erfahren, daß es die Truppe von Denis Egger und Marco Jelic auf den aus Neckartailfinger Sicht früher mal gefürchteten Kunstrasen ziehen würde. Bei diesen Witterungsverhältnissen eigentlich eine Frechheit. Doch diese Angst ist vorbei und der TSV-Coach stellte sein Team bestens aufs Granulat ein. Technisch versiert, waren die Gäste aus dem Aileswasen denn auch die bessere Mannschaft, wenngleich der Tabellenvierte entschlossen dagegen hielt. So bot sich Ömer Cakir nach einem Befreiungsschlag die erste Halbchance in der 11. Minute. Der Neuzugang aus Altbach setzte zum Lobb an, den Timo Hasenohr quasi mit der Zunge herunter pflückte. Eine ganz andere Qualität hatte fünf Minuten später die Möglichkeit für Sven Römer. Philipp Wenzelburger spielte Benjamin Frimmel flach an, der ließ klatschen und Römer konnte von rechtsaußen alleine auf Tim Köper zusteuern. Der Riese im TV-Kasten machte sich noch größer, sodaß der Schrägschuß aus acht Metern nicht den Weg in die Maschen fand.

Die Dominanz der Gäste nahm von da ab noch mehr zu, doch auf der Hut mußte man allemal sein. Vor allem vor dem schußgewaltigen Felix Weitz, der in der 27. Minute einen Freistoß aus 28 Metern an die Lattenoberkante hämmerte. Jedoch auch ein Freistoß von Florian Dombrowski (30.) war nicht von schlechten Eltern. Köper mußte prallen lassen, im Getümmel war allerdings niemand da, der einnetzen hätte können. Weitere sechzig Sekunden später legte Römer auf Timo Bezirgianidis ab, dessen Direktschuß gleichfalls das lange Eck verfehlte. Die Auseinandersetzung hatte viel Tempo und die Nellinger standen in der 32. Minute vor dem Führungstreffer. Cakir tauchte alleine vor Timo Hasenohr auf, der mit einer unglaublichen Parade jedoch Flurschaden verhinderte.

Für ein Foul an Bezirgianidis am Sechzehner gab es vom souveränen Schiri Martin Diederich keinen Freistoß (36.), dann rettet Matthias Wilhelm Sekunden später nach einem Cakir-Rückpass von der Grundlinie in höchster Not. Dies tat auf der Gegenseite auch Tim Köper, als ein Dombrowski-Freistoß aus 30 Metern in den Knick einzuschlagen drohte. Den Schlußpunkt unter eine hochklassige erste Halbzeit setzte Felix Weitz, dessen abgefälschter Weitschuß aber sichere Beute für Timo Hasenohr war. Der bis dahin Noch- Tabellenzweite kam hellwach aus der Kabine und schon klingelte es in der 47. Minute. Wieder war es einer der guten Dombrowski-Freistöße, der den Kopf des mitgegangenen Dominic Ruopp fand. Der Kapitän köpfte quer und der heranrauschende Timo Bezirgianidis drückte aus drei Metern ein. Die Gastgeber reklamierten heftig Abseits, was es aber auf keinen Fall war.

Jetzt fingen die Hausherren bei jeder Gelegenheit an zu protestieren und vor allem die Ersatzbank brachte dadurch viel Hektik ins Spiel. Schiri Diederich ließ dies alles gottseidank kalt und zog seine ruhige Linie durch. Fußballspielen taten die Nellinger zwischendurch aber auch, vor allem Ingo Franz. Der TV-Spielführer jagte in der 54. Minute ein fulminantes Geschoß in Richtung TSV-Kasten und Torhüter Hasenohr wehrte wiederum spektakulär ab. Dann stand Emre Kilic vor dem 0:2 (58.), als er mit der Picke aus kurzer Distanz verfehlte. Eigentlich hatten die Aileswasen-Kicker alles im Griff, gefährlich wurde es auf dem unberechenbaren Untergrund trotzdem hin und wieder. So als Steffen Jehle kurz vor der Linie nach einem Freistoß retten mußte (64.). Der junge Innenverteidiger Valentin Schlecht handelte in der 68. Minute schon recht schlitzohrig, denn er sah Timo Hasenohr weit vor seinem Tor stehen und hob aus dem Mittelkreis die Kugel in Richtung TSV-Gehäuse. Der Goalie hatte jedoch aufgepasst und fischte das Flugobjekt unter der Latte weg.

Die Vorentscheidung folgte dann auf dem Fuße. Der neuerlich äußerst laufstarke Sven Römer passte die rechte Linie hinunter, Emre Kilic hetzte dem davonrollenden Ball hinterher und zog fast von der Eckfahne eine akkurate Flanke nach innen. Und wieder war Timo Bezirgianidis zur Stelle und köpfte in der 76. Minute seinen 8. Saisontreffer. Danach versuchte sich Benjamin Frimmel mit einer Direktabnahme aus 50 Metern und Köper hatte Glück, dass sich das Geschoß an der Dreiangel vorbeidrehte. Sicherlich eine heiße Schlußphase hätte es gegeben, wenn Michael Rossipal in der 87. Minute nicht am Innenpfosten gescheitert wäre. So aber passierte nur noch eine unschöne Aktion des genervten Ömer Cakir, der Emre Kilic aus drei Metern ins Gesicht schoß, obwohl schon längst unterbrochen war (90.+3).

Der TSV Neckartaifingen haut derzeit immer neue Pflöcke rein. Das 2:0 war der erste Sieg in der Vereinsgeschichte in Nellingen. Gleichzeitig holte man den fünften Dreier im fünften Spiel auf fremden Plätzen. Der Lohn dafür: Zum zweiten Mal heißt der Tabellenführer der Bezirksliga TSVN. Die mitgereisten Fans brauchten die Fahrt auf die hinteren Filder nicht zu bereuen, denn sie sahen eine erneute Galavorstellung einer homogenenen Aileswasen-Elf. Timo Hasenohr: bombensicher. Dominic Ruopp, Stefan Wilhelm, Philipp Wenzelburger und Steffen Jehle: ein Abwehrbollwerk. Benjamin Frimmel, Matthias Wilhelm, Florian Dombrowski, Sven Römer und Emre Kilic: Kilometerfresser. Und vorne: Knipser Timo Bezirgianidis. Die drei Einwechselspieler fügten sich nahtlos ein. Nach den drei Brocken Nürtingen, Berkheim und Nellingen geht es nun gegen den Underdog TSV Wäldenbronn (15.) - eine sicherlich undankbare Aufgabe.

TV Nellingen: Köper, Schmiedeknecht, Weitz (79. Symeonidis), Rossipal, Ege, Caggiano (74. Reitzle), Franz, Schlecht, Hägele, Cakir, Dölker (63. Egger)

TSV Neckartailfingen: Hasenohr, Ruopp, Stefan Wilhelm, Wenzelburger, Jehle, Frimmel (84. Triantafilou), Matthias Wilhelm,  Dombrowski (89. Nagel), Römer, Timo Bezirgianidis (77. Schneider), Kilic

Schiedsrichter: Martin Diederich (Sindelfingen) leitete ruhig und besonnen

Tore: 0:1 (47.) Bezirgianidis, 0:2 (76.) Bezirgianidis

Zuschauer: 160

 

   

 

 

 

 

 

Gelesen 1985 mal Letzte Änderung am Montag, 06 Oktober 2014 09:40
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