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Montag, 29 September 2014 06:52

TSV Neckartailfingen I - TSV Berkheim I 1:1

Erstmals nach 12 Jahren hat der Bezirksligadino die Oberhausspitze erklommen, trotz eines Remis gegen den TSV Berkheim (Im Bild Sven Römer beim Torschuß zum 1:1)...

Dabei darf das "nur" eigentlich gestrichen werden, denn diesmal kann man im Aileswasen mit der Punkteteilung gegen den Angstgegner leben. Vor 150 Zuschauern zeigten beide Teams nämlich eine auf hohem Niveau stehende Partie, sodaß dieses Match keinen Verlierer verdient gehabt hätte. Auch wenn der TSVN die Vielzahl der besseren Tormöglichkeiten besaß, so agierte der Gast aus der Esslinger Vorstadt doch auf Augenhöhe. Unverständlich, warum die spielstarken Müller-Schützlinge ansonsten nicht so recht in die Gänge kommen und lediglich den momentan bescheidenen 9. Platz einnehmen.

Das Geschehen am Neckar nahm sofort Fahrt auf und in der 4. Minute roch es schon gewaltig nach Foulelfmeter, als Timo Bezirgianidis auf dem Weg nach innen war und auf der Grundlinie unsanft vom Ball getrennt wurde. Nach einer knappen Viertelstunde trat zum ersten Mal der an diesem Tag überragende Sven Römer in Erscheinung. Mit Macht drang er in den Sechzehner ein und Bastian Nagel leitete sein Zuspiel mit der Hacke denkbar knapp über den Balken (14.). Zwei Minuten später machte Emre Kilic einen Schnörkel zuviel, sodaß sein etwas verspätetes Abspiel den gut postierten Römer im Abseits erreichte.

Obwohl der TSV Berkheim bis dahin zu keiner Torchance gekommen war, deuteten die beiden Spitzen Stefan Ruoff und Nico Schwarz ihre Gefährlichkeit mehrmals an und prompt kam der Gast in der 18. Minute zum Führungstreffer. Eine flache Hereingabe hämmerte Bernhard Kreis mit Vehemenz aus acht Metern unters Tordach. Fünf Zeigerumdrehungen danach standen die Hausherren innerhalb einer Minute zweimal vor dem Ausgleich. Einen Freistoß von Florian Dombrowski lenkte Michael Niebel mit dem Kopf fastgar ins eigene Tor und bei der folgenden Ecke und Benjamin Frimmels Kopfball zeigte Tim Killinger eine fantastische Reaktion.

War hier eigentlich das 1:1 fällig, so hätte es wenige Sekunden später auch 0:2 heißen können. Stefan Wilhelm und Bernhard Kreis lieferten sich einen Meter vor der Torlinie einen Zweikampf, den zum Glück "Willi" Wilhelm für sich entschied und der Ball dann am Pfosten vorbei kullerte. Die nächste Doppelchance gab es für die Grünweißen nach einer starken halben Stunde (31.). Sven Römer zog aus 14 Metern ab, Keeper Killinger konnte in seiner Not nur nach vorne abwehren und parierte dann Benny Frimmel's Kopfball wiederum fantastisch. Es sah langsam so aus, als ob der Torwarthüne im Berkheimer Kasten, wie schon so oft, den Spielverderber für den TSV Neckartailfingen geben sollte.

Chancenlos wäre Killinger allerdings in der 37. Minute gewesen, denn da gelang dem Sennerpokalsieger die bis dahin feinste Kombination. Über Steffen Jehle und Emre Kilic gelangte das Spielobjekt zu Timo Bezirgianidis, der sofort abzog. Am langen Eck zischte der flache Schuß vorbei, ohne Schaden anzurichten. Eine weitere gefährliche Waffe besaß der TSVB in Bernhard Kreis. Der Neuzugang vom TSVgg Stuttgart-Münster lief von der Seite auf Timo Hasenohr zu, der machte sich breit und wehrte ab. Der TSVN-Goalie mußte aber nachfassen und bekam da die Stiefelspitze von Kreis schmerzhaft zu spüren. Die 42. Minute brachte dann endlich den Neckartailfinger Ausgleich.

Bastian Nagel war einem fast schon aussichtslosen Zuspiel hinterher gegangen und brachte damit Tim Killinger in Schwierigkeiten. Der Torhüter konnte nur per Fußabwehr klären, Sven Römer passte auf, schnappte sich den Ball und lochte flach und trocken aus 14 Metern ein. Und in der Nachspielzeit hätte der Ex-Köngener seine tadellose Leistung krönen und das Match vollends drehen können. Steffen Jehle, der anfangs auf seiner rechten Abwehrseite ungewohnte Probleme hatte, fing sich immer besser und spielte just zu diesem Zeitpunkt einen Klassepass auf den startenden Römer. Tim Killinger hatte der Dauerläufer schon überwunden, doch sein Schieber touchierte nur den Außenpfosten (45.+1).

Trotz der für die Jahreszeit ungewohnten Wärme gingen alle 22 Akteure auch im zweiten Durchgang höchstes Tempo und boten der Kulisse eine mehr als unterhaltsame Bezirksligapartie. Aymen Ben Nasr's Rakete aus 28 Metern fegte um Zentimeter über die Latte (57.) und auch der Nachschuß nach einem unberechtigten Freistoß von Sebastian Franken rauschte nur hauchdünn am unteren Pfosten vorbei (62.). Schiri Özgür Gülveren, mit dem beide Mannschaften des öfteren haderten, hatte da ein nicht vorhandenes Foulspiel von Steffen Jehle gesehen. Im Gegensatz zum Vorsonntag in Nürtingen waren die Standards des TSVN diesmal kaum effektiv, doch in der 66. Minute hätte ein Freistoß trotzdem beinahe das 2:1 gebracht. Emre Kilic flankte und weil das Flugobjekt etwas zu tief ankam, konnte Stefan Wilhelm nur noch mit der Brust aus drei Metern aufs Tor lenken. Mit Mühe klärten die Berkheimer zum Eckball.

Wäre in der 71. Minute der gut gemeinte Querpass von wiederum Emre Kilic bei Sven Römer angekommen, so hätte der die große Chance zu seinem zweiten Treffer gehabt. Die Auseinandersetzung behielt ihr hohes Tempo bei und aus einem eigenen, völlig verkorksten Eckball von Emre Kilic wäre beinahe das 1:2 nach dem folgenden Blitzkonter entstanden. Am Ende hatte Timo Hasenohr aber aufgepasst. Die Gäste blieben weiterhin brandgefährlich und Dominic Ruopp konnte in letzter Sekunde seinen langen Fuß in Stefan Ruoffs Schußversuch hineinstellen. Langsam merkte man beiden Mannschaften die aufkommende Müdigkeit und die damit verbundenen Unkonzentriertheiten an. So mutierte ein eigener Freistoß von Florian Dombrowski fast zum Bumerang, wobei aber auch da die Gäste nichts daraus machen konnten. 

Überhaupt war es der TSV Berkheim, der gegen Ende des Spiels die besseren Möglichkeiten auf seiner Seite hatte. In der 86. Minute kam der kleine Maximilian Dehner völlig frei zum Kopfball - knapp drüber. Und in der Nachspielzeit dürfte die Sache mit dem Fairnesspreis für den TSV Neckartailfingen erledigt worden sein. Benjamin Frimmel beging im Mittelkreis ein harmloses Foul und sah die Ampelkarte, weil er einige Minuten zuvor nach einer Reklamation Gelb gesehen hatte. Ein souveräner Schiedsrichter hätte da, auch des späten Zeitpunktes wegen, gelassener reagiert. Zudem war die intensive Begegnung mit Anstand und Fairness geführt worden.

Trotz der beiden Punktverluste schaffte der TSVN erstmals die Poleposition im Bezirksoberhaus, da Spitzenreiter Donzdorf etwas überraschend in Wendlingen den Kürzeren gezogen hatte. Ganz "echt" ist die Tabellenführung aber nicht, da der FCD noch ein Spiel nachzuholen hat und nach einem wahrscheinlichen Sieg in Wäldenbronn wieder mit zwei Zählern voraus wäre. Dennoch darf man sich im Aileswasen über das jetzige Tabellenbild freuen, das dennoch nur eine Momentaufnahme ist. Schon am kommenden Sonntag müssen sich die Jungs von Michael Bezirgiannidis beim Vierten TV Nellingen erneut beweisen.

TSV Neckartailfingen: Hasenohr, Ruopp, Stefan Wilhelm, Bayha, Frimmel, Jehle, Nagel (61. Krasser), Dombrowski, Römer, Timo Bezirgianidis (90.+3 Resl), Kilic (79. Matthias Wilhelm)

TSV Berkheim: Killinger, Niebel, Florian Schneider (49. Franken), Hellstern, Höfer, Dorer, Aymen Ben Nasr, Leibbrand, Ruoff, Kreis (81. Dehner), Schwarz (90.+2 Merz)

Schiedsrichter: Özgür Gülveren (Albstadt) machte einige, aber nicht gravierende Fehler

Tore: 0:1 (18.) Kreis, 1:1 (42.) Römer

Besondere Vorkommnisse: Gelb-rote Karte für Frimmel (90.+1) wegen Reklamation und Foulspiel

 

 

 

 

Gelesen 1985 mal Letzte Änderung am Montag, 29 September 2014 16:10
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