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Montag, 08 September 2014 07:09

FV Neuhausen I - TSV Neckartailfingen I 0:1

Der TSVN hat sich nach der ersten Niederlage kurz geschüttelt und in Neuhausen den dritten Dreier der Saison eingefahren...

Eine ungewohnt friedvolle Atmosphäre herrschte zunächst beim von vielen als Derby betrachteten Match an der Neuhäuser Schlossstraße. Beide Teams beharkten sich im Mittelfeld mit zumeist fairen Mitteln. Richtige Tormöglichkeiten entstanden kaum, weil vor allem beim TSVN die Pässe in die Tiefe so gut wie nie ankamen und auch die Gastgeber keine Mittel fanden, die stabile Defensive der Grünweißen zu knacken. Dies sollte sich aber im zweiten Umlauf gewaltig ändern, denn nach einer Stunde schlug die Stimmung plötzlich um und die etwa 100 Zuschauer bekamen die übliche Hektik und Ruppigkeiten serviert.

Pari stand es im personellen Bereich. Während FVN-Coach Harald Mangold auf Sascha Foschi, Jürgen Schneider, Dieter Schaller und Denis Marcelles verzichten mußte, waren bei Michael Bezirgiannidis' Team Dominic Ruopp, Manuel Schneider, Sven Römer und Tobias Haverkamp nicht dabei. So begannen beide Mannschaften mit kontrollierter Offensive und in den ersten zwanzig Minuten eröffnete sich jeweils eine Halbchance für Benjamin Frimmel (10.) und Marko Lovric (17.). Frimmels Luftabnahme verfehlte den Kasten und bei Lovric's Flachschuß war Timo Hasenohr blitzschnell unten.

Nach Kälte und sintflutartigem Regen am letzten Spieltag, hatten die Akteure diesmal mit ungewohnter Schwüle zu kämpfen und so fehlte trotz schnellen Aktionen in den entscheidenden Momenten immer wieder die Kraft, um zum erfolgreichen Abschluß zu kommen. Der starke Emre Kilic luchste in der 31. Minute dem langen Alexander Drücker im Strafraum den Ball ab und zog dann nicht die Option einen Foulelfmeter zu bekommen. Drücker grätschte, Kilic lief trotz Berührung weiter und wurde dabei zu weit nach außen gedrängt. Die dickste Möglichkeit besaßen jedoch die Hausherren sechzig Sekunden später. Ein etwas zu schwach gespielter Rückpass veranlaßte Timo Hasenohr, den angreifenden Maximilian Pfleghar austricksen zu wollen. Der FV-Stürmer ließ sich aber nicht düpieren, stibiezte dem TSV-Schlußmann das Leder und setzte es an die Latte des leeren Gehäuses.

Nach 33 Minuten konnte endlich mal Timo Bezirgianidis in Position gebracht werden. Der schüttelte Kai Huttenlocher ab, doch anstatt den Weg des hinterher hechelnden Neuhäuser Abwehrchefs nach innen zu kreuzen schoß er zu früh und Andreas Temeschinko konnte zur Ecke abwehren. Gefährlich für die Gäste wurde es nochmals fünf Zeigerumdrehungen später. Stefan Wilhelm spielte den agilen Bastian Nagel kurz an, der ließ nicht prallen und Pfleghar ging dazwischen. Zum Glück setzte der die Kugel jedoch von der Strafraumgrenze aus drüber. Obwohl die Grünhemden nicht schlecht spielten, so waren doch zu viele Fehlpässe an der Tagesordnung und die Standards wurden schlampig bis gräßlich ausgeführt.

Sofort nach dem Seitenwechsel setzte der ein enormes Pensum abspulende Emre Kilic ein Zeichen, als er im Halbfeld energisch einen Zweikampf gewann und dann mit der Picke Temeschinko zu einer Flugeinlage zwang. Die Partie nahm nun mehr Fahrt auf und Chris Hummel kam nach einer Ecke frei zum Kopfball (49.) - daneben. Erneut Hummel war es, der in der 51. Minute Timo Hasenohr zu seiner besten Tat forderte. Aus 18 Metern zog der Neuhäuser vehement ab und Hasenohr wehrte spektakulär ab. In der 56. Minute sollte dann das Tor des Tages fallen. Endlich kam der finale Pass einmal an, und wie. Moritz Krasser steckte punktgenau durch, Timo Bezirgianidis hatte freie Bahn und lochte im Stile eines Torjägers flach ein.

Danach wurde die bis dahin eher ruhige Partie hektisch und zum Teil äußerst ruppig. David Lovric wurde eingewechselt (61.) und hätte eigentlich umgehend wieder vom Platz gehört. Nach seinem rüden Foul mußte der gewiß nicht wehleidige Moritz Krasser minutenlang behandelt werden. Nicht mal Gelb gab der in dieser Situation viel zu nachsichtige Klaus Gall dem Einwechselspieler. Krasser lief noch nicht ganz rund, da wurde er an der Außenlinie erneut unsanft auf die Tartanbahn befördert. Andreas Ruis war diesmal der Sünder. Dass jetzt die Gäste auch einigemale hinlangten soll an dieser Stelle nicht verschwiegen werden. 

Fast hätte Emre Kilic in der 72. Minute seine vorzügliche Leistung mit einem gründlich daneben gegangenen Freistoß zunichte gemacht. Der total mißratene Standard führte zu einem gefährlichen FV-Konter an dessen Ende David Lovric alleine vor Timo Hasenohr auftauchte. Doch wieder rettete der starke Gäste-Goalie hervorragend. Als im  Anschluß an den abgewehrten Ball Bastian Nagel von Kai Huttenlocher von hinten mehr als unsanft abgegrätscht wurde, gab es Rudelbildung und ein paar gelbe Karten. Dem ganzen Spuk ein Ende hätte der TSV in der 74. Minute setzen können. Artistisch zog Timo Bezirgianidis eine Flanke volley und scharf vors Tor, doch Benjamin Frimmel und Stefan Wilhelm verpassten praktisch auf der Torlinie die Kugel auf dem Präsentierteller.

Die letzte große Gefahr für den TSV Neckartailfingen resultierte aus einem Freistoß von Chris Hummel, den der Neuhäuser Mittelfeldmann aus 23 Metern hauchdünn am Pfosten vorbei setzte (81.). Große Aufregung dann nochmals zwei Minuten später. Moritz Krasser hatte in höchstem Tempo alles abgeschüttelt und wurde im Strafraum laut hörbar und mit brachialer Gewalt niedergestreckt. Warum um alles in der Welt Schiri Gall hier keinen Elfmeter gab, war unglaublich. Eigentlich dürfte es nach dieser Regelauslegung nie wieder einen Strafstoß geben. Da der Referee aus Mötzingen ansonsten aber nicht schlecht leitete, sei ihm dieser Sehfehler verziehen.

Nach dem dritten Dreier im vierten Spiel gehört der TSV zu den sechs punktgleichen Teams an der Bezirksligaspitze (5.) und kann nun am Donnerstag und kommenden Sonntag gegen die bisherigen Habenichtse VfL Kirchheim und FC Frickenhausen II nachlegen. Allerdings wird es vor allem an der Jesinger Allee nach der VFL-Aufrüstung sicher nicht einfach werden.

FV Neuhausen: Temeschinko, Gruber, Jakob (60. David Lovric), Huttenlocher, Ruis, Hummel, Marko Lovric, Mozer (69. Beck), Pfleghar, Weber (69. Cacciatore), Drücker

TSV Neckartailfingen: Hasenohr, Stefan Wilhelm, Bayha, Krasser (90. Wenzelburger), Frimmel, Jehle, Matthias Wilhelm, Nagel, Dombrowski (80. Resl), Timo Bezirgianidis (87. Grech), Kilic 

Schiedsrichter: Klaus Gall (Mötzingen) leitete nicht schlecht, war aber in zwei Situationen zu nachlässig

Tor: 0:1 (56.) Bezirgianidis

Zuschauer: 100

Gelesen 1622 mal Letzte Änderung am Montag, 08 September 2014 08:22
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