Herzlich willkommen beim TSV Neckartailfingen | Spaß an der Bewegung

Montag, 04 November 2013 07:39

TSV Neckartailfingen I - SC Altbach I 0:4

Statt nach zwanzig Minuten klar und deutlich zu führen, ging der Schuß gegen Altbach gewaltig nach hinten los...

 ...und am Ende stand ein 0:4-Debakel. Damit ist der TSV, wie immer im Herbst, im Abstiegskampf angekommen. Seit dem Eislingen-Spiel vor drei Wochen geht bei den Grünweißen nicht mehr viel, auch wenn sie zuletzt beim Abstiegskandidaten SGEH einen Zähler holten. Dies gilt insbesondere für Timo Bezirgianidis, der bis noch vor kurzem nach Belieben einlochte, derzeit aber keinen Möbelwagen mehr trifft. Allerdings stand der TSV-Torjäger (10) am Sonntag mit seinem Formtief nicht alleine da, denn nur Timo Hasenohr und Moritz Krasser traten insgesamt ohne Fehl und Tadel auf.

Eigentlich roch es in den ersten zwanzig Minuten eher nach einer Packung für den Aufsteiger, denn die Hausherren erspielten sich eine Chance nach der anderen. Doch "Mo" Krasser konnte gar nicht so viele Topmöglichkeiten auflegen, wie sie seine Kameraden versemmelten. Dabei lag die Vermutung nahe, dass der kleine, gar nicht nach einem Torhüter aussehende Adem Kisakol eine Schwachstelle beim SCA sein könnte. Der Altbacher Keeper wurde jedoch systematisch warm- bzw. angeschossen. Das ging bereits in der 2. Minute los, als Bezirgianidis im Sechzehner frei abziehen durfte, dies aber viel zu unplatziert tat und Kisakol zur Ecke lenken konnte.

Auch nach einem Fernschuß des anfangs recht agilen Manuel Schneider sechzig Sekunden später stand der Torspieler richtig und hatte deshalb wenig Mühe. In der 7. Minute versuchte es Florian Dombrowski aus zwölf Metern, blieb jedoch auch am Schlußmann hängen. Zwischendurch tauchten auch die Gäste zweimal vor dem Neckartailfinger Kasten auf. Philipp Wenzelburger hatte in die verkehrte Richtung geköpft und Ömer Cakir traf nur das Außennetz (8.). Wenig später (11.) wollte Altbach einen Elfmeter haben, weil Timo Hasenohr beim ersten Zupacken Ceyhun Selvi zu Fall brachte und erst im Nachfassen den Ball unter sich begraben konnte.

Die 16. Minute hätte dann jedoch zwingend die Führung für die Gastgeber bringen müssen. Wieder war Krasser der Initiator. Bezirgianidis besaß am Elfmeterpunkt alle Optionen und schoß wieder Adem Kisakol an. Der war schon dreißig Sekunden später erneut im Bilde und hielt einen Schuß von Manuel Schneider aus 13 Metern Entfernung. So ging's im Minutentakt weiter, denn danach stand Dominic Ruopp vor dem 1:0. Der im Abseits stehende Timo Bezirgianidis ging jedoch zur Flanke und so mußte der hervorragende Schiedsrichter Nicolas-Jan Schmieder aus Rottenburg diesen Hochkaräter mit seinem Pfiff abwürgen. Freilich hatte der Sturmführer auch Pech, weil in der 18. Minute sein Zwanzigmetergeschoß nur haarscharf am Dreieck vorbei segelte.

Das eherne Fußballgesetz, von wegen Bestrafung für nachlässige Chancenverwertung, trat dann in der 20. Minute wieder mal in Kraft. Der überragende Spielmacher Ömer Cakir passte in die Schnittstelle der unaufmerksamen Abwehrkette, Ceyhun Selvi entwischte und ließ Timo Hasenohr keine Abwehrmöglichkeit. Der Mittelstürmer, neben Cakir auffälligster Altbacher Akteur, hätte danach mit Windunterstützung fast aus vierzig Metern getroffen, doch Hasenohr lenkte glänzend über die Latte. Das nächste Krasser-Solo brachte erneut Timo Bezirgianidis in beste Position. Diesmal schoß er nicht Kisakol an, sondern traf die offene Scheune aus zwölf Metern nicht. Allerdings war es nicht das leere Tor, wie die NZ berichtete. Weil die Mannschaft eigentlich gut spielte und auch weiterhin genug Gelegenheiten erzwang, war man sich im Aileswasen sicher, dieses Match noch drehen zu können.

Auch die erste Viertelstunde gestalteten die Mannen von Michael Bezirgiannidis passabel und standen wieder mehrmals vor dem Ausgleich. Nur einmal mußte Timo Hasenohr kräftig zupacken, nachdem der gefährliche Selvi trocken abgezogen hatte (58.). Zwei Zeigerumdrehungen später verpaßten sich die Aileswasen-Kicker aber selbst den Genickschuß. Bei einem Konter fünf gegen zwei hatte Bezirgianidis alle Optionen, verhaspelte sich aber und so konnte der SC seinerseits einen schnellen Gegenzug über Hakan Yildiz fahren. Auf seiner langen Wegstrecke wurde der Türke völlig unbehelligt gelassen und auch im Strafraum griff niemand ein. Yildiz blieb dann eigentlich nichts anderes übrig, als die Kugel ins lange Eck zu schieben.

Was danach geschah, darf nur noch als peinlich bezeichnet werden. Die Mannschaft ließ sich völlig hängen und verärgerte ihren Anhang damit heftig. Ins Bild passte dabei das 0:3, das nach einer Fehlerkette durch ein Eigentor von Matthias Wilhelm fiel (74.). Dann legten Dominic Ruopp für Cakir und Florian Dombrowski für Selvi auf. Beide Altbacher wollten die Geschenke partout nicht annehmen. Dafür war es dann wiederum Ceyhun Selvi, der alleine auf Hasenohr zulief, diesen umspielte und locker einschob (83.). Der TSV-Keeper war da zu Recht nicht mit letztem Einsatz zur Sache gegangen, denn die Gefahr eines Platzverweises wäre hoch gewesen. Dennoch gingen die Grünhemden nicht komplett vom aufgewühlten Rasen, weil Dominic Ruopp innerhalb kürzester Zeit zweimal zulangte und deshalb die Ampelkarte blinkte.

Alle waren froh, dass Schiri Schmieder die Partie pünktlich beendete und den TSV, samt Anhang, von dieser Tortour erlöste. Durch diese nicht erwartete Heimpanne sind die Bezirgiannidis-Schützlinge jetzt dort angekommen, wo sie sich in dieser Saison nie aufhalten wollten, nämlich in der abstiegsgefährdeten Zone. Noch beträgt das Polster drei Punkte auf die Relegation und sechs Zähler auf den ersten Abstiegsplatz. Da man allerdings als einziges Team nochmals spielfrei sein wird, trügt die Lage gewaltig. Obwohl, so paradox es bei diesem Ergebnis auch klingen mag, diese Partie gewonnen hätte werden müssen, so ist der Substanzverlust doch unverkennbar. Verletzte wie Emre Kilic, Bastian Nagel, Tobias Bartels und Dennis Brodbeck konnten vor einiger Zeit noch einigermaßen problemlos kompensiert werden. Dies ist momentan leider nicht mehr der Fall und so bleibt nur zu hoffen, dass der eine oder andere für die letzten drei Spiele in diesem Jahr wieder zurückkehren wird.

TSV Neckartailfingen: Hasenohr, Wenzelburger, Ruopp, Stefan Wilhelm (55. Triantafilou), Schneider (78. Sebastian Kurz), Bayha, Krasser, Frimmel, Matthias Wilhelm, Dombrowski, Timo Bezirgianidis (66. Haverkamp)

SC Altbach: Kisakol, Caliskan (46. Zeyer), Acikgöz, Härtle, Cakir, Schwarz, Gün, Tellioglu (86. Bayer), Friedel (57. Benz), Selvi, Yildiz

Schiedsrichter: Nicolas-Jan Schmieder (Rottenburg), der junge Referee leitete ohne Fehl und Tadel

Tor: 0:1 (20.) Selvi, 0:2 (62.) Yildiz, 0:3 (74.) Matthias Wilhelm (ET), 0:4 (83.) Selvi

Zuschauer: 90

Besondere Vorkommnisse: gelb-rote Karte für Ruopp (88.) wegen wiederholtem Foulspiel             

Gelesen 1946 mal Letzte Änderung am Dienstag, 05 November 2013 08:15
Bitte anmelden, um einen Kommentar zu posten