weil die Partie durchaus hätte auch verloren werden können. Trotzdem aber war das sechste Unentschieden ärgerlich, weil man zum einen ebenso wie die Gastgeber Großchancen vergab und dazu ein echtes Gurkentor zum Ausgleich kassierte.
Bei seinen Gastspielen auf der Berghalbinsel ist es dem TSV anscheinend nicht vergönnt, normale Wetterbedingungen vorzufinden. Nach Schnee und Nebel in der Vergangenheit wurde diesmal das Kapitel Sturmböen hinzugefügt. Da zudem der Untergrund ziemlich schmierig war, ist auch das spielerisch ärmliche Niveau teilweise entschuldigt. Dabei begann das Derby für die Gäste optimal. In der 3. Minute klang es im Hardtwald so, als wenn Holzfäller mit einer Axt einer Eiche zu Leibe gerückt wären. Georgios Karatailidis hatte Moritz Krasser das Standbein weggehauen und Jonas Bayha verwandelte den klaren Elfmeter bombensicher zum 0:1.
Schiedsrichter Jan Pesch hatte da mit seiner Entscheidung völlig richtig gelegen, es aber versäumt, Karatailidis gelb zu zeigen. Dies hätte sich in der 15. Minute negativ für die SGEH ausgewirkt, denn da begann Pesch seine Kartenorgie (9 mal Gelb) und belegte ausgerechnet Karataildis mit dieser Farbe. Es wäre der Ausschluß für den SGEH-Co gewesen. Während die Hausherren durch Ramazan Centinkaya zu einer kaptialen Chance kamen, der aber aus vier Metern kläglich vergab (34.), herrschte beim TSV in punkto Möglichkeiten wiedermal Flaute. Auch nach dem Seitenwechsel besaß die Fusionself zunächst wieder eine ganz Dicke, doch Kai Länge hatte sieben Meter vor dem Tor nach Dennis Oswalds Querpass die "Kelle" völlig falsch eingestellt.
Just als die Grünweißen durch Florian Dombrowski und Timo Bezirgianidis endlich auch (57./62.) zu ihren Chancen kamen, passierte Marcel Finsterbusch das Malheur. Er ließ eine harmlose, verunglückte Hereingabe von Oswald durch die Hände flutschen und der Ball trudelte zum 1:1 über die Linie (63.). Freilich machte der TSV-Keeper später seinen Patzer mit Prachtparaden gegen Oswald und Cobankara mehr als wett, ärgerlich war dieser Ausgleichstreffer aber allemal. Nur wenn der beste Neckartailfinger, Jonas Bayha, auf seiner Seite Betrieb machte, kam so etwas wie Kultur ins Spiel der Neckartäler. So in 77. Minute als er Timo Bezirgianidis in Stellung brachte. Torhüter Giancarlo Della Malva wehrte großartig ab und die Kugel fiel Moritz Krasser vor die Füsse. Der hatte aber nicht die Ruhe aus 25 Metern das leere Tor zu treffen. Obwohl es nicht ganz verdient gewesen wäre, hätte der TSV in der 90. Minute zwingend zum Siegtreffer kommen müssen. Torjäger Bezirgianidis schien noch nicht zu spät aufgewacht, spritzte in eine Rückgabe und umspielte den SGEH-Schlußmann. Das gähnend offene Scheunentor vor sich, setzte er den Ball an den Innenpfosten, von wo die Kugel die Linie entlang ins Aus holperte. Unglaublich.
Zu allem Überfluß hatte sich Tobias Bartels früh verletzt und mußte in der 22. Minute ausgewechselt werden. Dabei hatte er jedoch selbst etwas schuld, denn er scheute einen Zweikampf nach einem aufspringenden Ball, wich einen Schritt zurück und prallte deshalb mit seinem Gegenspieler zusammen. Auch der grippebedingte Ausfall von Manuel Schneider hatte sich nicht gerade förderlich ausgewirkt und auch Emre Kilic fehlt der Mannschaft doch arg. Mit diesem erneuten Unentschieden tritt der TSV weiterhinauf der Stelle und kommt den eigenen Erwartungen nicht ganz nach. Die restlichen vier Spiele in diesem Jahr gegen Altbach, RSK, Oberesslingen und Donzdorf werden zeigen, wo es für die Truppe von Michael Bezirgiannidis hingehen wird.
SGEH: Della Malva, Cetinkaya, Neustätter, Nachtmann (30. Theiss), Lenuzza, Weger, Karatailidis (37. Sokcevic), Länge (69. Manna), Demir, Oswald, Cobankara.
TSVN: Finsterbusch, Wenzelburger, Ruopp, Stefan Wilhelm, Bayha, Matthias Wilhelm (72. Triantafilou), Bartels (22. Haverkamp), Frimmel, Dombrowski (85. Kurz), Krasser, Bezirgianidis
Schiedsrichter: Jan Pesch (TV Weiler/Rems)
Tore: 0:1 (4.) Bayha (FE), 1:1 (63.) Oswald
Zuschauer: 60 (lt. SGEH-Angaben)