Schon die erste Szene dieser Partie zeigte, dass an diesem Tag Standfestigkeit gefragt war, denn in der 4. Minute rutschte Wendlingens letzter Mann, Benjamin Ruff, aus und schien Timo Bezirgianidis freie Fahrt in Richtung Alexander Kurz verschafft zu haben. Der TSV-Torjäger hatte jedoch gleichfalls "verwachst" und bevor die Chance richtig entstanden war, war sie auch schon wieder beendet. Dennoch schien die Truppe von Michael Bezirgiannidis gut in das Derby reingekommen zu sein, denn sechzig Sekunden danach zog Moritz Krasser im Strafraum flach ab und das Geschoss verfehlte nur knapp die lange Ecke. Auch als Timo Bezirgianidis einen Freistoß von Manuel Schneider mit dem Kopf erreichte, aber der Nicker über die Latte abgelenkt wurde, war die Hoffnung auf die baldige Führung noch groß.
Dies änderte sich aber mit zunehmender Spieldauer, weil die Aktionen der Gastgeber immer weniger Biß bekamen. Glück allerdings für die Schützlinge von Klaus Müller, als Christopher Amend einen eigentlich verkorksten Eckball von Manuel Schneider abfälschte, der Ball sich an die Latte drehte und von dort auf die Torlinie tropfte (20.). Kevin Fritsch's Eigensinn verhinderte in der 26. Minute die Wendlinger Führung, weil der lieber aus spitzem Winkel abzog, anstatt auf den freien Florian Neumann quer zu passen. Danach wurde die Partie immer langweiliger und erst in der 42. Minute gab es wieder Aufregung. Philipp Wenzelburger mußte auf der Linie gegen Daniel Geigle klären.
Auch die erste Chance nach dem Seitenwechsel verbuchte die Elf aus dem Speck. Stefan Wilhelm grätschte aber Neumanns Flachschuß ab. Die Angriffsbemühungen der Hausherren waren zwischenzeitlich gegen Null tendiert und erst Tobias Haverkamps Flankenlauf in der 64. Minute war so etwas wie ein Weckruf. Der anschließende Kopfball von Dimitrios Triantafilou brachte Torhüter Kurz zwar in keine Schwierigkeiten, ein Zeichen war aber damit gesetzt. Und dann war es Timo Bezirgianidis, der mit aller Macht das Tor wollte und es auch bekam. Der Sturmführer setzte sich energisch gegen vier Abwehrspieler durch und spitzelte schließlich im Fallen den Ball zum 1:0 über die Linie (67.).
Plötzlich tauten jetzt ein paar Akteure auf, bei den zuvor gar nichts gegangen war. So war Tobias Bartels bei einem mißglückten Wendlinger Freistoßquerpass hellwach, ging dazwischen und wurde von Julian Dörr ziemlich rüde aufgehalten. Glück für den Täter, dass er nur runter mußte, da ihn sein Trainer schützend auswechselte. Die Sache wurde aber dennoch bestraft, weil Dominic Ruopp den Freistoß aus 35 Metern mit einem Mordshammer neben dem Pfosten versenkte (76.). 2:0 - alles schien gelaufen, bis man in der 82. Florian Neumann im Strafraum zum Schuß kommen ließ und damit wieder Ungemütlichkeit angesagt war.
Dann jedoch war es der Kapitän, der sein zweites Zeichen setzte und eine starke Reaktion nach seinem Fauxpas von Nürtingen zeigte. In der 88. Minute tauchte Dominic Ruopp bei einem weiten Freistoß von Manuel Schneider am Elfmeterpunkt auf, stieg am höchsten und setzte einen schulmäßigen Kopfball zum 3:1 gegen die Laufrichtung von Alexander Kurz ins lange Eck. Die unglückliche Aktion, die auf dem Wörth zum Elfmeter führte, war vom Spielführer umgehend vergessen gemacht worden und der erste Dreier gegen den TSV Wendlingen damit in trockenen Tüchern. Der 3:1-Sieg war zwar kein glanzvoller, doch da Michael Bezirgiannidis auf die gesperrten (Bayha), verletzten (Kilic, Frimmel) und kranken (Dombrowski) verzichten mußte, war allein der Erfolg wichtig.
TSV Neckartailfingen: Finsterbusch, Wenzelburger, Stefan Wilhelm, Ruopp, Schneider, Krasser (89. Sebastian Kurz), Triantafilou, Bartels, Matthias Wilhelm, Nagel (59. Haverkamp), Timo Bezirgianidis (91. Camur).
TSV Wendlingen: Kurz, Seidler (69. Joris Maier), Fritsch, Dörr (77. Schubert), Wolf, Beck (72. Wörz), Geigle, Ruff, Neumann, Wagner, Amend.
Schiedsrichter: Wolfgang Wörz (Blaustein)
Tore: 1:0 (67.) Bezirgianidis, 2:0 (76.) Ruopp, 2:1 (82.) Neumann, 3:1 (88.) Ruopp
Zuschauer: 90
Sonntag, 13.10.13, 16.00 FV Faurndau - TSV Neckartailfingen
Wegen eines zuvor stattfindenden Frauenspiels beginnt die Partie in Faurndau erst um 16 Uhr. Im Göppinger Vorort heißt es nun nachzulegen, damit der Derbysieg über den TSV Wendlingen noch wertvoller wird. Der FV Vorwärts weist bis jetzt recht unterschiedliche Ergebnisse auf, doch allein schon dessen 1:0-Sieg in Berkheim sollte zu denken geben.