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Freitag, 26 April 2013 11:03

AC Catania Kirchheim I - TSV Neckartailfingen I 1:1

TSV steht sich selbst im Weg - Kopfsache

Wie schon an Gründonnerstag in Sirnau, so versäumte es der TSV auch in Kirchheim, einen kleinen Befreiungsschlag zu landen. Auf dem Kunstrasen an der Jesinger Allee standen sich die Grünweißen selbst im Wege und ließen grob fahrlässig zwei enorm wichtige Punkte liegen. Drei, maximal vier Akteure im grünweißen Dress wußten an diesem Abend um die Wichtigkeit dieses Spiels, der Rest versuchte mit halbherzigen Aktionen ohne Biß die neunzig Minuten abzuspulen. Catania Kirchheim dürfte am Ende mit Sicherheit zu den Absteigern gehören und so ist es doppelt bitter, einem solchen Gegner nicht die volle Punktzahl abgenommen zu haben. Nach der Führung in der 21. Minute lullten sich die Schützlinge von Michael Bezirgianidis und Alberto Guillen selbst ein, brachten die Italiener immer besser ins Spiel und mußten insgesamt froh sein, wenigstens einen Zähler mit nach Hause genommen zu haben. Allerdings hätte es in der Schlußminute zwingend doch noch den Siegtreffer geben müssen, doch allein diese Szene zeigte, wie die Truppe an diesem Tag drauf war.
 
Schrecksekunde schon in der 4. Minute, als plötzlich Daniele Attorre völlig freie Fahrt in Richtung Marcel Finsterbusch hatte. Der Catania-Torjäger hob über den rauslaufenden TSV-Keeper, verfehlte jedoch dessen Gehäuse knapp. Danach näherten sich die Gäste durch Stefan Wilhelm (9.) und Timo Bezirgianidis (16.) langsam dem AC-Kasten an, wurden aber zum ersten wegen Handspiels zurückgepfiffen und zum zweiten erreichte der Bezirgianidis-Pass den Adressaten Bartels im Strafraum nicht. Eigentlich programmgemäß ging der TSVN in der 21. Minute in Führung, als Benjamin Frimmel aus 17 Metern trocken abzog und der Flachschuß im unteren Eck einschlug. Mit Sicherheit wäre der Dreier eingetütet worden, wenn dem besten Neckartailfinger, Benny Frimmel, in der 34. Minute nicht die Latte im Wege gestanden hätte. Trotz des dünnen Vorsprungs schienen die Kicker aus dem Aileswasen ihrer Sache so sicher, dass sie nicht mehr konsequent die Zweikämpfe bestritten und Dinge machten oder nicht machten, die einem die Haare zu Berge stehen ließen.
 
So spielte der an diesem Tag völlig neben sich stehende Matthias Wilhelm einen Rückpass, der zum kapitalen Fehlpass wurde. Zum Glück bügelte Stefan Wilhelm mit letztem Einsatz gegen Daniele Attore den Fauxpas seines Bruders aus. Die Hausherren wurden mit dieser Spielweise immer heißer gemacht und merkten, dass da für sie noch was gehen könnte. Nach genau einer Stunde standen die Kirchheimer dann auch vor dem Ausgleich, nachdem Diego Attorre fulminant abgezogen hatte und Finsterbusch nur mit Mühe zur Seite abwehren konnte. Ercan Güllü kam im Nachsetzen nur einen Schritt zu spät, um den freien Ball einlochen zu können. Zwei Minuten später schafften es die Gäste jedoch, den Catani den Ausgleich zu schenken. Matthias Wilhelm setzte vollkommen unnötig einem selbst gespielten Steilpass nach, der auf dem Kunstrasen nie mehr zu erreichen war. Bastian Nagel mußte beim Gegenstoß der Gastgeber den Verteidigerpart übernehmen und ließ sich dabei von Tino Jungblut reinlegen. Wo sich Strafraum- und Torauslinie treffen war Jungblut nur auf den Elfmeter aus, drehte sich rückwärts in den Sechzehner und Nagels völlig unnötiges Tackling nutzte der Kirchheimer zum Sturz. Ob Schiri Stefan Wais diesen Strafstoß unbedingt geben mußte, war die andere Sache. Diego Attorre verwandelte zunächst, wurde aber zur Wiederholung gebeten, da Mitspieler zu früh in den Sechzehner gelaufen waren. Doch auch beim zweiten Versuch saß der Ball bombensicher im Eck.
 
Hätten in der Folgezeit die beiden Attorres nicht ein paar ganz dicke Chancen versemmelt, man wäre mit gänzlich leeren Händen an den Neckar zurück gefahren. Und trotzdem war der Sieg in den Schlußminuten möglich, ja das 2:1 hätte zwingend erzielt werden müssen. Zunächst hatte einer der wenigen Aktivposten, Emre Kilic, in der 89. Minute alle Zeit der Welt, um den Ball anzunehmen und dann einzuschieben. Er versuchte es jedoch mit brachialer Gewalt und einer Direktabnahme, sodass die Kugel irgendwo im Stadtteil Jesingen landete. Sechzig Sekunden später spielten sich dann jene fast unglaublichen Szenen ab, die zu diesem TSV-Auftritt passten. Manuel Schneider, Dominic Ruopp, Benjamin Frimmel und zuguterletzt Tobias Bartels brachten in vier Versuchen aus nächster Nähe den Ball nicht über die Linie und als Letzterer dann am Dreieck vorbeigezielt hatte, hatte auch Schiri Wais genug und pfiff die zerfahren Partie ab. Hoffentlich kommt diese Fahrlässigkeit den TSV nicht noch teuer zu stehen.
 
Catania Kirchheim: Michel, Beller, Güllü, De Mitri, Pop (83. Margeriti), Latte, Jungblut, Aslan, Wonkaev (78. Incorvaia), Daniele Attorre, Diego Attorre
TSV Neckartailfingen: Finsterbusch, Ruopp, Kilic, Stefan Wilhelm, Matthias Wilhelm (62. Haverkamp), Bayha (83. Hiemer), Nagel (82. Klay), Schneider, Timo Bezirgianidis, Bartels, Frimmel
Schiedsrichter: Stefan Wais (Altbach)
Tore: 0:1 (21.) Frimmel, 1:1 (62.) Diego Attorre (Foulelfmeter)
Zuschauer: 60

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