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Montag, 22 April 2013 09:22

TSV Neckartailfingen I - TSV Berkheim I 2:2

Ruppige Auseinandersetzung - Remis gerecht

 
Wahrlich kein leichtes Amt hatte in dieser mehr als hitzigen Begegnung Schiedsrichter Michael Raible zu begleiten. Sechs gelbe Karte auf beiden Seiten musste der unter Beobachtung pfeifende Mann aus Rudersberg zücken, ließ aber den roten Karton trotz mehrmaliger Möglichkeiten letztendlich stecken. Allerdings brachte sich der nicht schlecht leitende Schiri selbst in Zugzwang, weil er bei leichten Vergehen zu früh in die Tasche griff. Zunächst schien es so, als hätte sich der Tabellenfünfte nach seiner Niederlage in Eislingen aufgegeben und den noch möglichen Relegationsplatz schon abgeschrieben und dies nutzte der TSVN nicht konsequent genug aus. So drehten die Gäste aus der Esslinger Vorstadt im letzten Spieldrittel mächtig auf und die hektische Partie wurde immer dramatischer. Am Ende stand dann ein gerechtes Unentschieden, mit dem sich die Grünweißen auf Grund des späten Ausgleichstreffers zufrieden geben mussten.
 
Die Partie hätte beinahe einen kuriosen Auftakt erlebt, denn als sich Torhüter Tim Killinger zu sicher fühlte setzte Tobias Bartels nach und der dann entstehende Pressschlag prallte neben das verlassene Gehäuse (7.). Wiederum Bartels war es, der vier Minuten später aus 15 Metern nur hauchdünn vorbeischlenzte. Die erste Torannäherung der Gäste dann in Minute 14. Stefan Baumer setzte einen Seitfallzieher an, der aber Marcel Finsterbusch keine Probleme bereitete. Das Chancenplus der Hausherren nahm zu und führte in der 22. Minute zur nächsten guten Möglichkeit. Philipp Wenzelburger setzte sich auf Rechtsaußen durch, doch sein Querpass auf Benjamin Frimmel erwischte dieser nur in Rücklage, sodass die Kugel Richtung Baggersee flog. Nach einer halben Stunde der erste Standard für den TSV Berkheim und da blinkten gleich alle Warnleuchten. Mit Sebastian Franken verfügen die Erhard-Schützlinge über den wohl besten Freitstoßspezialisten der Liga. Diesmal allerdings schoß Franken nur den "Mauersteher" Emre Kilic K.O. Dieser revanchierte sich in der 37. Minute beinahe mit gleichfalls einem Freistoß, der wiederum hauchdünn die Dreiangel verfehlte.
 
In der 39. Minute fiel endlich die bis dahin mehr als verdiente Führung. Der wieder äusserst agile Tobias Bartels setzte sich an der rechten Eckfahne energisch durch und seine Flanke auf den hinteren Pfosten wurde selbst für "Latte" Tim Killinger immer länger. Manuel Schneider erreichte die Hereingabe fast auf der Torauslinie und köpfte aus spitzem Winkel gekonnt ein. Nach dem Seitenwechsel schienen die Jungs von Alberto Guillen und Michael Bezirgianidis noch nicht richtig wach zu sein, ausser Matthias Wilhelm. Der hatte sich auf der Linie postiert und konnte nach einem Getümmel dort gerade noch das 1:1 verhindern (48.). Zunächst jedoch versäumte es der TSVN nachzulegen. Tobi Bartels schloss sein Solo mit einer flachen und scharfen Flanke ab und Philipp Wenzelburger rutschte nur um Millimeter drei Meter vor dem Tor am Ball vorbei (58.). Statt 2:0 stand es neunzig Sekunden später 1:1. Ein mehr als zweifelhafter Freistoß führte zu diesem Ausgleich. Zunächst ließ Schiri Raible Vorteil laufen, obwohl eigentlich gar kein Vergehen zu erkennen war und als Christian Dorer hinters Tor flankte, kam der Pfiff. Die Hereingabe landete bei Sebastian Franken und dessen Schrägschuß aus 14 Metern schlug im langen Eck ein. Bei der Ballannahme soll Franken auch noch die Hand zu Hilfe genommen haben, die sofortigen Proteste der TSV-Abwehr deuteten jedenfalls darauf hin.
 
Es war der Auftakt zu einer ziemlich ruppigen und hitzigen letzten halben Stunde. Wieder war es in der 69. Minute Emre Kilic, dessen Bogenfreistoß den Aussenpfosten rasierte und dabei Benjamin Frimmels Fußspitze auch noch ins Leere stieß. Hektik und Aufregung eine Zeigerumdrehung später. Tobias Bartels marschierte zentral Richtung Strafraum umd wurde einen Meter davor von Steffen Schöller äusserst rüde umgemäht. Zwar waren noch zwei Berkheimer Abwehrspieler in der Nähe und Schöller somit nicht letzter Mann, doch galt die Attacke von hinten ausschließlich den Beinen von Bartels und hätte mit einem Platzverweis geahndet werden müssen. Der Sünder durfte jedoch mit "Gelb" weitermachen und Bartels mußte schließlich verletzt runter. Da stimmte die Verhältnismäßigkeit nicht und Alberto Guillen wurde wegen zu heftiger Proteste auch noch von der Bank verwiesen. Dominic Ruopp's Freistoßgeschoß zischte dann knapp am unteren Pfosten vorbei. Die gelben Karten nahmen jetzt geradezu inflationäre Züge an, wobei Emre Kilic' Einsatz im Mittelkreis durchaus auch nach einer härteren Strafe als Verwarnung roch. Flug und Gewälze des gefoulten Dorer waren Schiri Raible vermutlich aber zu spektakulär, um hier zu "Rot" zu greifen.
 
In der 78. Minute standen die Hausherren vor dem 2:1, denn der baumlange Killinger konnte den Ball nicht festhalten. Der nachsetzende Timo Bezirgiandis scheiterete am sich werfenden Keeper und der zweite Versuch vom aufgerückten Dominic Ruopp verfing sich im Abwehrgestrüpp. Kaum eine Minute später die nächste Möglichkeit. Raible ahndete ein Foul an Oliver Schneider am TSV-Sechzehner nicht und der Konter über Kevin Klay endete schließlich beim herausstürzenden Tim Killinger, der zur Ecke lenken konnte. Diesen Eckball wiederum köpfte Kapitän Ruopp gegen die Latte. Es ging rauf und runter, immer wieder unterbrochen von heftigen Fouls auf beiden Seiten. Und schließlich schienen die Gäste das bessere Ende für sich zu haben, weil es wieder Freistoß gab und zwischenzeitlich Torjäger Stefan Ruoff eingewechselt worden war. Sebastian Franken, wer auch sonst, zog die Kugel präzise nach innen und Ruoff drückte sie aus der Luft unters Tordach (84.). Doch die Aileswasen-Elf wollte sich nicht mit der unverdienten Niederlage abfinden, setzte energisch nach und wurde in der 90. Minute mit dem Ausgleich belohnt. Der sich nur noch vorne aufhaltende Dominic Ruopp blockte dem mit bandagierter Hand aufgelaufenen Timo Bezirgianidis den Weg frei. Der eingewechselte TSV-Angreifer umspielte den letzten Berkheimer Abwehrmann und schlenzte den Ball aus halblinker Position wunderschön flach ins lange Eck.
 
Auf Gästeseite kochte nun der Kessel vollends fast über, weil sie bei Ruopps Einsatz ein Foul gesehen haben wollten. Stefan Dorer hatte dabei Glück, dass er in der Nachspiel nicht noch die rote Karte sah, als er sich gegen Timo Bezirgianidis ein heftiges Gerangel leistete. Da eh Sekunden später Schluss war, ließ Michael Raible verständlicherweise Gnade vor Recht ergehen. Hier konnte dies nachvollzogen werden, nicht aber bei der Schöller-Attacke gegen Tobias Bartels, dessen Knöchelverletzung dabei wieder aufbrach und er hoffentlich beim wichtigen Match in Kirchheim nicht ausfallen wird. Obwohl das Remis das wohl gerechte Ergebnis ist, haderte man im TSV-Lager doch etwas mit den zwei verpassten Punkten - trotz des späten Ausgleichs.
 
TSV Neckartailfingen: Finsterbusch, Matthias Wilhelm, Bartels (77. Klay), Kilic, Ruopp, Stefan Wilhelm, Schneider (88. Hiemer), Bayha, Nagel (64. Timo Bezirgianidis), Frimmel, Wenzelburger
TSV Berkheim: Killinger, Hellstern, Leibbrand, Christian Dorer, Schwarz, Franken, Florian Schneider (51. Ruoff), Baumer, Oliver Scheider, Schöller, Riemer (64. Stefan Dorer).
Schiedsrichter: Michael Raible (Rudersberg) hatte es nicht leicht
Tore: 1:0 (39.) Schneider, 1:1 (60.) Franken, 1:2 (84.) Ruoff,  2:2 (90.) Bezirgianidis
Zuschauer: 140
Besondere Vorkommnisse: Alberto Guillen wird wegen Reklamierens von der Bank verwiesen (70.) 
 
 
Donnerstag, 25.4.13. 19.00
AC Catania Kirchheim I - TSV Neckartailfingen I
 
Sonntag, 28.4.13, 15.00
TSV Neckartailfingen I - FC Donzdorf I
 
Ein sogenanntes Sechs-Punkte-Spiel steht bzw. stand am Donnerstagabend beim AC Catania Kirchheim auf dem Programm, das hoffentlich positiv gestaltet werden konnte. Ähnliche Vorzeichen sind für das Sonntagmatch gegen den FC Donzdorf gesetzt. Der Landesligaabsteiger ist nach einer heftigen Minusserie mit 34 Punkten plötzlich auch in Abstiegsgefahr und stand vor dem Wochentagsspieltag nur einen Zähler vor dem TSV. Sollten die Lautertäler ihr Heimspiel gegen Titelanwärter FC Eislingen, bei dem sie in der Vorrunde 1:8 unter die Räder kamen, verloren haben, bietet sich dem TSV die große Möglichkeit, am FCD vorbei zu ziehen. Im Lautertalstadion konnten die Grünhemden damals recht überraschend 1:0 gewinnen und sollte dieser Erfolg wiederholt werden können, wäre das ein Riesenschritt in Richtung Klassenerhalt. Bleibt zu hoffen, dass die Verletzung von Tobias Bartels nicht zu heftig ist und er in diesen beiden wichtigen Spielen nicht ausfallen wird. Die recht lächerliche rote Karte für Dennis Brodbeck beim Spiel der Zweiten in Raidwangen dürfte eigentlich keine Sperre nach sich ziehen, sodass auch auf dessen Einsatz gehofft werden kann.
 
Vorschau
 
Donnerstag, 1.5.13, 11.00 Uhr
FV 09 Nürtingen I - TSV Neckartailfingen I                                   

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