Wieder mussten etliche Stammspieler ersetzt werden, doch allein die Rückkehr von Abwehrchef Matthias Wilhelm kompensierte dieses Manko. Neben ihm spielte Julien Grech eine grundsolide Partie, sodass der pfeilschnelle Alassane Braun auf Granit biss. Der Landesligaabsteiger war freilich die spielbestimmende Mannschaft, doch der TSVN fuhr über Florian Schwierz und Nicolai Berger astreine Konter. Vor allem der Youngster zeigte seinem Widerpart Moritz Lohmüller wiederholt die Sohlen, so auch in der 21. Minute. Seine Vorarbeit konnte Nicolai Berger problemlos zum 1:0 vollenden.

Danach kamen die Gäste von der Hinteren Halde zu zwei Großchancen. Nico Riccio scheiterte aber am klasse parierenden Mika Class (25.) und Manuel Lisac jagte die Kugel vom Elfmeterpunkt weit über den Kasten (32.). Dann ging wieder Florian Schwierz auf Reisen. Anstatt aber sein Tempo mitzunehmen und an Keeper Dennis Eiberle vorbei zu gehen, schoss er den heraus laufenden Schlussmann an (34.). Eindeutig zu wenig war die gelbe Karte für Niclas Müller nach einem rüden Foul an Lars Zink (40.). Um wie viel wertvoller Nicolai Berger ist, wenn er seinen Körper mehr einsetzt, zeigte er in der Nachspielzeit. Er holte sich im Zweikampf das Spielgerät, passte auf Bastian Nagel und dessen Flanke setzte Florian Schwierz volley und sehenswert in die Maschen.

Ein weiteres hartes Foul von Lohmüller an Schwierz und eine wichtige Rettungstat mit der Hacke von Julien Grech eröffnete den zweiten Abschnitt. Der erst zwei Minuten zuvor eingewechselte Egemen Altindil machte die Sache dann wieder eng. Aus dem Mittelkreis nahm der 37jährige Routinier die Kugel aus der Luft und düpierte den etwas weit vor dem Kasten stehenden Mika Class zum 2:1 (63.). Die Antwort ließ aber nicht lange auf sich warten. Maximilian Ganter ging etwas verschlafen zu einem aufspringenden Ball, Nicolai Berger spritzte dazwischen und schon stand es 3:1 (67.)

Innerhalb 30 Sekunden dann nochmals zwei dicke Möglichkeiten hüben und drüben. Dennis Eiberle faustete Lars Zinks Freistoß weg und im Gegenzug parierte Class gegen Altindil großartig (77.). Erstmals in der Ersten lief in der 84. Minute Tom Polenz auf und hätte prompt gleich zu einem Tor kommen können. Er blieb gegen den vor ihm stehenden Eiberle nur zweiter Sieger, doch den Abpraller drosch Bastian Nagel zum 4:1 ins Netz. Zuguterletzt schenkte der gut leitende Wilmar Rau dem TSV Deizisau noch einen nicht regelkonformen Elfmeter. Matthias Wilhelm klärte mit dem Fuß, wobei ihm dann der Ball an den angelegten Arm prallte. Daniel Tochukwu verwandelte den Strafstoß sicher. Sollten im Amateurbereich die selben Regeln gelten wie bei den Profis, dann war diese Entscheidung grottenfalsch. Entscheidend war die Szene tief in der Nachspielzeit allerdings nicht mehr. Spötter meinten aber, dass damit das Torverhältnis ramponiert wurde.

Dass sich die Mannschaft in dieser Saison völlig unter Wert verkauft hat, verdeutlichten die 93 Minuten gegen einen Landesligaabsteiger eindrucksvoll.

TSV Neckartailfingen: Class, Moritz Krasser, Schwierz, Zink, Matthias Wilhelm, Grech, Nagel (90.+1 Pociecha), Wenzelburger, Schruff, Brendle (75. Plachy), Berger (84. Polenz)

TSV Deizisau: Eiberle, Lohmüller, Ganter (78. Hafner), Riccio (61. Altindil), Lisac, Braun, Mozer, Hamann (52. Tochukwu), Tellioglu, Dürr, Müller

Schiedsrichter: Rau (Hechingen)

Zuschauer: 70

Tore: 1:0 (21.) Berger, 2:0 (45.+1) Schwierz, 2:1 (63.) Altindil, 3:1 (67.) Berger, 4:1 (89.) Nagel, 4:2 (90.+3) Tochukwu (Handelfmeter)