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Montag, 18 März 2013 11:11

TSV Neckartailfingen I - VfB Oberesslingen/Zell 2:0

Nur die Punkte zählten - Substanzverlust

 

Dieses Spiel war ein klarer Fall von "Hauptsache gewonnen". Die dauernden englischen Wochen zehren langsam an der Substanz der Truppe und sie wirkte gegen das bisher punkteträchtigste Bezirksligateam in 2013 ziemlich müde. Das derzeit äusßerst holprige und unebene Geläuf auf den sonstigen Topplätzen im Aileswasen trug das Seine dazu bei, dass die 90 Zuschauer magere Fußballkost vorgesetzt bekamen. Vor dem Anpfiff des sicher leitenden Giuseppe Catarraso aus Ottenbronn waren Alberto Guillen und Michael Bezirgianidis schon verletzungsgebeutelt und dies sollte nach den 93 Minuten nicht besser geworden sein. Im Gegenteil. Bereits in der 8. Minute trat Stefan Wilhelm, weit weg vom Geschehen, in ein Loch, knickte um und musste ausgewechselt werden. Neben den angeschlagenen Matthias Wilhelm und Tobias Bartels saßen auf der Bank mit Torhüter Sascha Friedl aber nur zwei gesunde Spieler. Auch eine Folge der Nachholhetze.
 
Und dennoch sollte der TSV auch im fünften Spiel in 2013 ungeschlagen bleiben und die Punkte neun bis elf aus dieser Begegnung einfahren. Grund dafür war freilich auch der mehr als biedere Auftritt des zuletzt so starken VfB Oberesslingen. Die einheimischen Zuschauer sahen gegenüber der sehenswerten Partie vom Donnerstag gegen Eislingen eine völlig andere grünweiße Elf. Behäbig, pomadig und ohne Druck nach vorne wurde die Zeit quasi totgeschlagen und erst in der 26. Minute gab es die erste nennenswerte Szene. Manuel Schneider hob einen Freistoß aus 40 Metern in Richtung Torhüter Denizhan Altay und der hatte größte Mühe, den Flugball über die Latte lenken zu können. Die folgende Ecke verfehlte Markus Hiller nur knapp mit dem Kopf und Kevin Lake hämmerte den Nachschuss von der Sechzehnerkante einen Meter über das Dreieck. Die Hügellandschaft im Aileswasenstadion hätte den Hausherren in der 29. Minute fast einen üblen Streich gespielt, denn Dominic Ruopp sprang ein flacher Ball so unglücklich ins Gesicht, dass Zenel Kuci plötzlich völlig frei zum Abschluss kam. Seine Direktabnahme aus guter Position verfehlte Marcel Finsterbuschs Gehäuse aber weit.
 
Eine gefährliche Bogenlampe von Alfonso Imperiale und auf der anderen Seite ein Freistoß von Jonas Bayha, mit dem Altay erneute Probleme hatte, waren die weiteren wenigen Torszenen. Trotzdem aber gingen die Gastgeber mit einer Pausenführung in die Kabine. Timo Bezirgianidis setzte zum Solo an und wurde von Hüseyin Yilmaz knapp innerhalb des Strafraums gefällt. Giuseppe Catarraso zeigte sofort auf den Punkt, vergaß aber die gelbe Karte für den Übeltäter. Jonas Bayha, einer der stärksten im grünen Sweater, versenkte den Strafstoß bombensicher. Die Fusionself aus der Kreisstadt verstärkte nach dem Wechsel ihre Bemühungen nach vorne und Adal Hurui prüfte Marcel Finsterbusch, der in dieser Situation allerdings mehr Sorgen mit dem unebenen Geläuf, als mit dem Schuss hatte. Der nach dem Seitenwechsel für den Aduktorenprobleme habenden Dennis Brodbeck gekommene Tobias Bartels hätte in der 62. Minute einiges zur Entspannung des Neckartailfinger Nervenkostüms tun können. Alleine auf Altay zusteuernd entschied er sich aber für die auf diesem Boden falsche Variante und wollte über den Keeper löffeln. Die Kugel versprang wieder und verfehlte den Kasten einige Meter. Respekt allerdings, dass Bartels trotz seiner Muskelverletzung auflief und viel Entlastung nach vorne brachte.
 
In den Minuten 72 und 79 zweimal Außennetz. Zunächst war es der Oberesslinger Hurui und dann Markus Hiller, die das Netz von der falschen Seite trafen. Zu diesem Zeitpunkt standen schon nur noch zehn Neckartailfinger auf dem Platz, weil sich Kevin Lake eine völlig unnötige Ampelkarte eingehandelt hatte (67.). Schon verwarnt, tickte er den Ball außerhalb des Feldes noch ein paar Meter weg und hätte damit seiner Mannschaft fastgar einen Bärendienst erwiesen. In der 89. Minute stockte dem TSV-Anhang der Atem. Ein Freistoß von Murat Kulak aus 18 Metern flutschte durch die Mauer und zischte nur Zentimeter am Pfosten vorbei. So blieb es dem am Ende immer stärker werdenden Philipp Wenzelburger vorbehalten, die Partie in der Nachspielzeit zu entscheiden. Der Außenverteidiger startet einen Vollsprint über sechzig Meter und überwand den herausstürzenden Denizhan Altay mit einem sicheren Flachschuss. Wenn der junge Abwehrmann jetzt noch an seinen Einwürfen, die zweimal abgepfiffen wurden, feilscht, ist er auf dieser Position eine feste Größe. Obwohl der TSV in diesem Jahr eine fast optimale Punktausbeute hat, schwebt er wegen des Abstiegswahnsinns weiter in akuter Gefahr. Noch vor einer Woche konnte konstatiert werden, dass drei Verletzte problemlos ersetzt werden können. Dies hat sich nun gewaltig geändert, denn langsam wird der März zum Abnutzungskampf. Hätte der TSVN am Donnerstag gegen Dürnau sogar etwas fürs Torverhältnis tun können, so muss man nun froh sein, wenn der nächste, diesmal fest eingeplante Dreier eingefahren ist.
 
TSV Neckartailfingen: Finsterbusch, Wenzelburger, Kilic, Nagel, Ruopp, Stefan Wilhelm (8. Lake), Schneider, Bayha, Hiller, Timo Bezirgianidis (87. Matthias Wilhelm), Brodbeck (46. Bartels)
VfB Oberesslingen/Zell: Altay, Duman (29. Lamberti), Cacciatore, Gilazgi, Trakkides, Imperiale (46. Altindil), Kulak, leovac, Hurui, Kuci (80. Özkara), Yilmaz
Schiedsrichter: Giuseppe Catarraso (Ottenbronn/SRG Calw) hatte die Partie jederzeit im Griff
Tore: 1:0 (45.) Bayha (Foulelfmeter), 2:0 (90.+2) Wenzelburger
Zuschauer: 90
Besondere Vorkommnisse: Gelb-rote Karte für Kevin Lake (67.) wegen Ballwegschlagen
 
 
Donnerstag, 21.3.13, 19.00
TSV Neckartailfingen I - GSV Dürnau I
 
Sonntag, 24.3.13, 15.00
FV Neuhausen I - TSV Neckartailfingen I
 
Gründonnerstag, 28.3.13, 19.00
SG Eintracht Sirnau I - TSV Neckartailfingen I
 
Im dritten Heimspiel in Folge gegen den GSV Dürnau ist trotz der angespannten Personalsituation der Dreier absolute Pflicht. Ausser beim 2:2 in Kirchheim hat der Absteiger in spe noch nichts geholt und zuletzt sogar eine 1:13-Packung in Neuhausen eingefangen. Anders sieht es da natürlich am Sonntag bei eben jenem FVN aus. Die Stadtmüller-Elf, die auch noch nicht aller Sorgen ledig ist, hat sich mit dem Kantersieg und dem überraschenden 2:0-Erfolg in Eislingen Luft verschafft und will mit weiteren drei Punkten gegen den TSV ihre Situation weiter verbessern. Zuletzt wurden die Reisen für den Aileswasen-Tross auf die Filder stets zu Metzgersgängen, gewonnen hat man dort aber trotzdem schon drei Mal. Mit dem Legionär Antonino Singh hat der FVN einen absoluten Torjäger (16) in seinen Reihen. Nicht nur mit Neuhausen hat der Wandervogel im Vorspiel (2:3) den TSV alleine abgeschossen, sondern auch schon mit vielen anderen Vereinen. Da ausserdem Matthias Lexa wieder reaktiviert wurde hat die Truppe um Kapitän Hamdi Dagdelen wieder viel an Qualität gewonnen. Wenn ein Punkt von den Fildern in den Aileswasen wandern würde, wäre schon viel gewonnen. Die danach folgende Aufgabe in Sirnau wird auch kein Zuckerschlecken. Der Aufsteiger scheint jetzt auch in die Gänge zu kommen und servierte am Sonntag den FV 09 Nürtingen mit 5:3 ab.

Gelesen 1712 mal Letzte Änderung am Montag, 18 März 2013 11:18
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