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Freitag, 15 März 2013 09:52

TSV Neckartailfingen I - 1. FC Eislingen I 1:1

Großer Kampf nur halb belohnt - Eislingen stark

Die Elf von Alberto Guillen und Michael Bezirgianidis war knapp dran an der Überraschung, doch am Ende reichte es nur zu einem 1:1, weil dem TSV-Schreck Liridon Elezaj in der 79. Minute ein Glückstor gelang. Der engagierte Auftritt wurde durch die anderen Ergebnisse auch noch mit dem Abrutschen auf Relegationsplatz 13 bestraft. Insgesamt aber muss konstatiert werden, dass sich die starken Gäste vom Eichenbachstadion den Punktgewinn hoch verdienten, denn sie hätten durchaus auch alle Zähler vom Neckar an die Fils mitnehmen können. Auf der anderen Seite wiederum rettete ihnen ihr Torhüter Michael Bantle in der Schlussminute der regulären Spielzeit mit einer sensationellen Parade wenigstens noch das Remis.
 
Auf dem durch den Schneefall überzuckerten und leicht angefrorenen Geläuf war überraschend gut zu spielen, vor allem waren die Lichtverhältnisse etwas besser, da der weiße Untergrund reflektierte. Dies nutzte zunächst der Titelanwärter zu einem druckvollen Powerplay. In den ersten zehn Minuten musste man schon Sorge haben, dass der Tabellendritte die Hausherren womöglich bald entscheidend abschiesßen würde. Die Neckartailfinger Defensivabteilung hielt dem Druck allerdings stand und die Gastgeber konnten sich langsam etwas frei machen. In der 25. Minute dann auch die erste gefährliche Aktion vor dem Kasten von Bantle. Markus Hiller lenkte mit dem Hinterkopf eine Flanke nur knapp über den Balken. Dennoch etwas überraschend fiel der TSV-Führungstreffer nach 33 Zeigerumdrehungen. Es war gleichzeitig der beste Spielzug in der ersten Hälfte, als Bastian Nagel mit einem gescheiten Pass Timo Bezirgianidis auf der Außenbahn einsetzte und der scharf und flach nach innen gab. Dort war Dennis Brodbeck zur Stelle und drückte die Kugel direkt aus sieben Metern unhaltbar ins Eck. Nach seinem Matchball in Faurndau war das der nächste wichtige Treffer des Youngsters.
 
Bis zum Pausenpfiff von Nico Ebert aus Berkheim waren die Gäste wohl weiterhin die spielbestimmende Elf, gefährliche Strafraumszenen brachten sie in diesem Spielabschnitt nicht mehr zustande. Nach dem Wechsel erhöhte der FC dann aber die Schlagzahl wieder und dabei trat immer mehr der alle Standards ausführende Liridon Elezaj in Erscheinung. So hätte der Ex-Dürnauer in der 50. Minute fast einen Eckball direkt versenkt. Marcel Finsterbusch hatte alle Mühe den hereingedrehten Ball über die Latte lenken zu können. Und auch der nachfolgende nächste Eckball brachte höchste Gefahr und ein mächtiges Getümmel im Fünfmeterraum. Warum Ebert hier den von einer ganzen Traube von Angreifern angegangenen Torhüter nicht schützte, blieb sein Geheimnis. Viel zu viel Nachsehen mit Daniel Kaluderovic zeigte der Mann aus Berkheim in der 55. Minute. Emre Kilic wurde mit voller Absicht bei einem aussichtsreichen Konter von hinten in die Beine getreten, doch für das Frustfoul gab es nur Gelb und Eislingens Coach Uli Thon nahm den Sünder vorsichtshalber gleich vom Platz. Eine Minute später besaß Edis Yoldas die faustdicke Möglichkeit zum Ausgleich, als er aus bester Position das TSV-Gehäuse um Zentimeter verfehlte.
 
Mittlerweile waren die zuletzt angeschlagenen Manuel Schneider und Benjamin Frimmel aufs Feld geschickt worden und schon in der 66. Minute hätte Letzterer was draus machen können. Frimmel schnallte nicht, dass der letzte Eislinger Abwehrspieler ausgerutscht war und er freie Bahn gehabt hätte. Sein Abspiel erreichte danach Timo Bezirgianidis in Abseitsposition. Sein Können unter Beweis stellen musste Michael Bantle in der 69. Minute. Der laufstarke und seine beste Partie seit langem spielende Markus Hiller hatte aus 21 Metern abgezogen und der FC-Keeper lenkte den Schrägschuss mit einer Prachtparade um den Pfosten. Mächtig Dusel besaßen die Grünweißen in der 71. Minute. Der wuselige Marco Frank war auf Rechtsaußen entwischt und flankte nach innen, wo Serdar Kurt die Hereingabe volley aus acht Metern an den Innenpfosten jagte. Von dort sprang dem am Boden liegenden Marcel Finsterbusch der Abpraller in die Arme. Hatten die Filstäler hier mächtig Pech, so resultierte ihr Ausgleich in der 79. Minute aus viel Zufall. Wieder legte sich Liridon Elezaj den Ball für einen Freistoß zurecht. Da dies an der Seitenlinie und 45 Meter vom Tor entfernt stattfand, ahnte niemand Böses. Doch das TSV-Gespenst, zu seinen Dürnauer Zeiten hatte Elezaj den TSV regelmäßig abgeschossen, drehte die Kugel mit viel Effet Richtung Sechzehner und durch Freund und Fein hindurch hüpfte der Flugball unberührt ins lange Eck. Bei solchen Toren sieht kein Keeper der Welt gut aus, doch wenn sich etwa 15 Spieler vor einem tummeln, ist gegen solche Situationen nur schwer was zu machen.
 
Freilich hätte es noch schlimmer kommen können, weil wieder ein Elezaj-Freistoß plötzlich dem aufgerückten Verteidiger Robin Reichert vor die Füsse fiel, der aber aus zehn Metern verfehlte. Wenn Fortuna gänzlich auf Seiten des TSVN gestanden hätte, wäre dann aber doch der komplette Punktesatz im Aileswasen geblieben. In der 89. Minute fuhren die Hausherren einen letzten Konter und Bastian Nagel, der zuvor wegen blutender Nase immer wieder raus hatte müssen, stand alleine vor Torhüter Bantle. Nagel schlenzte halbhoch ins Eck, doch Bantle ließ mit einem sagenhaften Reflex den Torschrei des TSV-Anhangs auf deren Lippen ersterben. Das wärs gewesen und so wusste am Ende keiner so recht, ob man mit dem einen Punkt zufrieden sein konnte. Der insgesamte Spielverlauf gab indes bei genauer Betrachtung nicht mehr her, sodass der eine Zähler hurtig als Gewinn verbucht werden sollte, auch wenn der TSV durch das Remis wieder auf den Relegationsplatz abrutschte.
 
Obwohl das Trainerduo auf die verletzten und verhinderten Tobias Bartels, Tobias Haverkamp und Marcel Nisi verzichten musste, ist der Kader derzeit so gut besetzt, dass selbst diese Ausfälle einigermaßen gut weggesteckt werden können. Vor allem auch, weil mit Matthias Wilhelm nach dessen ausgestandenem Kreuzbandriß wieder eine wichtige Kraft an Bord ist. Mit zwei Auswärtssiegen und zwei Unentschieden auf eigenem Gelände ist der TSV gut aus der Winterpause gekommen, muss aber wegen der abstrusen Abstiegsregelung auch in den nächsten Spielen mächtig Gas geben. Gegen Oberesslingen und vor allem am Donnerstag, wo die Schießbude Dürnau zu Gast ist, muss jetzt schlicht und einfach die volle Ernte eingefahren werden.
 
TSV Neckartailfingen: Finsterbusch, Matthias Wilhelm, Kilic, Lake (62. Schneider), Ruopp, Stefan Wilhelm (85. Wenzelburger), Nagel, Bayha, Hiller, Timo Bezirgianidis, Brodbeck (65. Frimmel)
FC Eislingen: Bantle, Pyttel, Reichert, Bilac, Kienle, Elezaj, Frank, Brügger, Yoldas (76. Unger), Kurt, Kaluderovic (59. Müller)
Schiedsrichter: Nico Ebert (Berkheim) hatte es schwer und lag nicht immer richtig
Tore: 1:0 (33.) Brodbeck, 1:1 (79.) Elezaj
Zuschauer: 80

Gelesen 1606 mal Letzte Änderung am Montag, 08 April 2013 12:28
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