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Freitag, 03 September 2021 08:35

TV Nellingen I - TSVN I 4:2

Diesmal war es eine Halbzeit, die der TSV gefallen konnte und es roch nach einer Überraschung in Nellingen. Doch ein 2:0-Vorsprung wurde nicht mit den ersten Punkten veredelt...

Allein die Zeitpunkte, zu denen die Gegentreffer fielen waren mehr als unglücklich. In der Nachspielzeit der ersten Hälfte kassierten die Gäste den für die Psyche negativen Anschlusstreffer des TVN, sechs Minuten vor dem Ende der regulären Spielzeit setzte es den Ausgleich und wieder in der Nachspielzeit folgte der Knockout per Doppelschlag. Damit haben die Grün-Weißen in zwei Spielen neun Gegentore geschluckt und das ist entschieden zu viel. Solange eine komplette Abwehr fehlt und statt den Routiniers Glöckler, Matthias Wilhelm und Stefan Wilhelm nur Youngster verteidigen, sollte man sich vielleicht zunächst mal von der Dreierkette lösen und zuvorderst den Laden dicht machen.

Die Elf um ihren Trainer Felix Krasser wurde zunächst durch einen Lupfer, der hauchdünn neben den Pfosten tropfte, aufgeweckt (1.). Die Schrecksekunde wirkte, denn in der folgenden halbe Stunde bot die Mannschaft eine ungewöhnlich gute Vorstellung und diese wurde schon in der 10. Minute belohnt. Robin Plachy ließ einen Flachpass geschickt durch, hinter ihm startete Max Schneller und schlenzte für den wieder im Tor stehenden Tim Köper unhaltbar ins lange Eck. Vier Minuten später der nächste Coup. Moritz Krasser legte in den Sechzehner und Lukas Häfner verwertete eiskalt zum 0:2. Und der dritte Streich hätte in der 21. Minute folgen können, als Kapitän Plachy am Fünfer den falschen Fuß einsetzte und sich verhaspelte.

Nur einmal wurde es in diesem ersten Umlauf für die Grünhemden gefährlich und das war in der 37. Minute als Nico Riccio an den Pfosten köpfte und der Ball dem auf dem Boden liegenden Marc Vogelmann in die Arme kullerte. Im Gegenzug gelangte die Kugel nach einem Pressschlag vor die Beine von Lukas Häfner, der diesmal in aussichtsreicher Position allerdings nichts daraus machen konnte. In der Nachspielzeit passierte dann das, was unbedingt vermieden hätte werden müssen. Die Gastgeber kamen zum Anschlusstreffer und zwar höchst unnötig. Eine Ecke hatte Marc Vogelmann eigentlich schon herunter geholt, als ihm das glitschige Spielobjekt aus den Händen glitt, was abermals zu einem Eckball führte. Hannes Scheuer konnte die Wiederholung aus drei Metern über die Linie stochern.

Aber schon kurz nach Wiederbeginn hätte der alte Abstand wieder hergestellt sein können. Robin Plachy ging in bekannter Manier links runter, kurvte in Richtung Köper und schnippelte haarscharf am langen Pfosten vorbei (47.). Das Match, das Schiedsrichterin Kerstin Holzmayer aus Reutlingen prima leitete, wurde nun zunehmend härter. Dem TSV-Anhang blieb fast das Herz stehen, als Emre Kalender dem einen Pass schlagenden Robin Plachy den Fuß drüber hielt und der nach längerer Behandlung fortan mit Schmerzen weiter kicken musste (57.). Dafür nahm sich dann Felix Krasser Matthias Reitzle zur Brust und hebelte ihn samt Ball aus. Die Rote-Karte-Forderung von TVN-Trainer Thomas Stumpp für seinen Kollegen war nicht gerade von der feinen Art, zumal das Kalender-Foul an Plachy zuvor eine ganz andere Qualität hatte.

Es wurde weiterhin nicht mit Wattebällchen geworfen und es ging schon teilweise gewaltig zur Sache. Die Dreierkette erwies sich nun zunehmend als durchlässiger und eine Umstellung wäre sicher eine gute Idee gewesen. Die gefährlichen Szenen vor Marc Vogelmann häuften sich und in der 84. Minute hieß es Egalite`. Nico Schruff, ansonsten der sicherste im Abwehrverbund, säbelte im Fallen und in der Luft an einem Heber vorbei und hinter ihm nahm Nico Riccio das Geschenk dankend an. Aus sieben Metern ließ er Marc Vogelmann nicht den Hauch einer Chance.

Es sollte aber noch düsterer werden. Mit einem Zähler hätte der TSV ja schon fast nicht leben können, doch ab der 92. Minute stand er mit gänzlich leeren Händen da. Bei einem Eckball war im Fünfmeterraum Vollversammlung und in einer Spielertraube brachte Sven Feliks seinen Kopf an die Hereingabe. Von der Lattenunterkante spritzte der Ball hinter die Linie. Und als wäre dies nicht schon des Bösen zu viel gewesen, wertete Kerstin Holzmayer eine Rettungsgrätsche von Florian Schwierz an Kevin Lake in der 95. Minute als Foul und gab Elfmeter. Matthias Reitzle verwandelte sicher und die Messe war endgültig gelesen. Neben den fehlenden Punkten musste der TSV ab der 53. Minute auch noch auf Moritz Krasser verzichten, der sich hoffentlich nur eine Zerrung zugezogen hat. Als der Co-Trainer raus musste, ging nach vorne nicht mehr allzu viel, wenngleich Lukas Häfner in der 81. Minute, also kurz vor dem Ausgleich, fast per Kopf das 3:1 erzielt hätte. Der lange Köper war aber rechtzeitig unten und machte die Entscheidung zugunsten des TSV zunichte.

Nach zwei Spielen ist das Neckartailfingen Konto noch immer gähnend leer und wenn es wegen des freien Sonntags schlecht läuft, kann am dritten Spieltag im Aileswasen die rote Laterne leuchten. Eine gute Nachricht gab es trotzdem: Bei Jannik Lubichs Knie-Operation stellte sich heraus, dass das Kreuzband nicht gerissen ist und er damit schon erheblich früher zur Mannschaft zurück kehren kann.

TV Nellingen: Köper, Lake, Miller, Plattenhardt, Helaimia (46. Strobel), Reitzle (90.+7 Fröschle), Scheuer, Riccio (85. Brahimi), Kalender (76. Feliks), Demaili, Poet

TSVN: Vogelmann, Baumann, Moritz Krasser (54. Schwierz), Häfner, Grech, Felix Krasser, Robin Plachy, Schneller, Schruff, Schellander, Berger

Schiedsrichter: Kerstin Holzmayer (Reutlingen)

Zuschauer: 80

Tore: 0:1 (10.) Schneller, 0:2 (14.) Häfner, 1:2 (45.+1) Scheuer, 2:2 (84.) Riccio, 3:2 (90.+2) Feliks, 4:2 (90.+6) Reitzle (Foulelfmeter)

Gelesen 760 mal Letzte Änderung am Freitag, 03 September 2021 13:05
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