Man hatte im Aileswasen auf den Nikolaus mit drei Punkten im Sack gehofft, gekommen ist aber Knecht Ruprecht mit der Rute. Obwohl die Gäste aus Weilheim durch Salih Egrlic in der 3. Minute die erste dicke Chance besaßen und Marc Vogelmann innerhalb von Sekunden gegen Driss Majid dreimal sensationell parieren musste (6.), schien Fortuna endlich mal den gebeutelten Schützlingen von Alberto Guillen und Moritz Krasser zuzuzwinkern. Die gingen nämlich in der 17. Minute durch einen herrlichen Flugkopfball von Ben Twardygrosz in Führung. Samuel Schöner hatte so auf den hinteren Pfosten geflankt, wie man sich dieses öfter mal wünscht.
Drei Minuten später bahnte sich jedoch schon das nächste Drama an. Darius Stehling, der letzte verbliebene echte Stürmer, wurde von Kniebeschwerden geplagt und musste runter. Damit konnte es eigentlich nur noch darum gehen, den Vorsprung zu halten. Doch dieses Vorhaben durfte nach genau einer halben Stunde zu den Akten gelegt werden. Ein Abpraller nach einer Ecke rollte Simon Kottmann vor die Füße und der hämmerte zwischen „hundert“ Leibern hindurch die Kugel aus zehn Metern in die Maschen. Überhaupt war der Ex-09er der überragende Mann der Gäste und an so gut wie allen gefährlichen Offensivaktionen des TSVW beteiligt.
Marc Vogelmann musste in der Folgezeit eine Großtat nach der anderen vollbringen und war von den Weilheimern einfach nicht zu bezwingen. Dass zur Zeit alles gegen die Grün-Weißen läuft zeigte sich jedoch in der 55. Minute, als eine hohe Flanke von der Seite in den TSVN-Strafraum segelte und der in einer Spielertraube hoch steigende Samuel Schöner diese zum 1:2 ins hintere Eck verlängerte. Aber nicht genug damit. In der 66. Minute folgte der nächste Tiefschlag. In der vollkommen fairen Partie leistete sich Dogus Demirkaya eine höchst unnötige Aktion und fuhr Pablo Guillen von hinten in die Beine, als dieser den Ball schon längst weiter geleitet hatte. Eigentlich hätte Schiri Wolfgang Sommer hier schon allein wegen Dummheit Rot zücken müssen. Guillen musste raus und wird ebenso wie vermutlich Stehling im wichtigen Spiel gegen Plochingen fehlen. Man kann gar nicht so viel essen, wie man kotzen möchte.
Es blieb dem Bezirksligadino, dessen 17. Saison im Oberhaus zum Horror wird, nichts anderes mehr übrig als die Abwehr zu öffnen, um wenigstens einen Punkt retten zu können. Der Schuss ging natürlcih nach hinten los und Fabio Brander (80.) sowie Toni Carfagna (89.) setzten zwei astreine Konter zum 1:4-Endstand.
TSVN: Vogelmann, Schöner, Stefan Wilhelm, Wagner, Luis Guillen, Matthias Wilhelm, Stehling (20. Frimmel), Sperl, Pablo Guillen (71. Grözinger), Schellander (63. Nagel), Twardygrosz
TSV Weilheim: Sahin, Ayyildiz, Kottmann, Sari, Egrlic (63. Carfagna), Djorovic (85. Landwehr), Brandner, Majid (79. Emini), Unger, Demirkaya (71. Schmitz), Schaufler
Schiedsrichter: Wolfgang Sommer (Urbach)
Zuschauer: 100
Tore: 1:0 (17.) Twardygrosz, 1:1 (30.) Kottmann, 1:2 (55.) Schöner (ET), 1:3 (80.) Brandner, 1:4 (89.) Carfagna.