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Montag, 23 September 2019 08:17

1. FC Rechberghausen I - TSVN I 0:1

Die Jungs von Alberto Guillen haben ihren mitgereisten Fans in Rechberghausen einiges zugemutet und ein in der ersten Hälfte hoch überlegen geführtes Spiel mit Ach und Krach gewonnen...

Eine bis dahin höchst fair geführte Partie eskalierte in der Schlussphase beinahe, was durch eine unglückliche Aktion von Maurice Grözinger in der 82. Minute ausgelöst worden war. Obwohl der Rasenplatz im Sportgelände Lindach optimal da lag, versuchte der FC Rechberghausen, wie immer, auf dem Kunstrasenfeld seine Vorteile auszuspielen. Das ging schon in den Anfangsminuten gründlich schief, denn da kam der Gast aus dem Aileswasen bereits zu drei formidablen Möglichkeiten und die erste davon nutzte Darius Stehling nach einem klasse Zuspiel von Moritz Krasser eiskalt zum 1:0 (2.). Sechzig Sekunden später passte der flinke Maurice Grözinger im Strafraum quer, doch Ben Twardygrosz setzte den Ball knapp neben den Pfosten. Nach einer weiteren sehenswerten Kombination Krasser-Twardygrosz-Stehling war Letzterer einen Schritt zu weit vorne, hätte aber mit der Hacke beinahe doch noch das Tor gemacht (6.). Zwischendurch waren die Hausherren zu einer ihren ganz wenigen Möglichkeiten gekommen, als der wieder zuverlässige Rückhalt Marc Vogelmann eine kleine Unsicherheit zeigte und dadurch ein heilloses Durcheinander im und um den Fünfmeterraum entstanden war.

Schon dieser Auftakt zeigte, dass niemand damit rechnen konnte, dass der Treffer von Darius Stehling schon das Endergebnis bedeuten würde. Dagegen sprachen auch die folgenden vierzig Minuten des ersten Umlaufs. Die Grünweissen zerlegten die Gastgeber mit teilweise verwirrenden Kombinationen und kamen zu insgesamt zehn mehr oder weniger hochkarätigen Chancen. Indes, sie brachten einfach das Runde nicht mehr ins Eckige. Dabei musste Marcel Mulke nicht einmal sonderlich viel Arbeit verrichten, denn die Bälle aus besten Positionen flogen stets über oder neben den Kasten des FCR-Hünen. Moritz Krasser (12.,15.), Ben Twardygrosz (31.), Maurice Grözinger (36., 39.) und Yannick Schellander (42.) wollten es alle zu genau machen. Der immer gefährliche Darius Stehling war in der 36. Minute gänzlich im Pech, als sein Hammer vom Innenpfosten Mulke in die Arme flog.

Aus der Kabine kamen dann zwei andere Mannschaften. Plötzlich zeigte der Vorletzte den Biss, den man von einer Mannschaft erwarten musste, der das Wasser jetzt schon bis zum Hals steht. Die Gäste konnten nur noch reagieren und ihre Souveränität war wie weg geblasen. Zwar köpfte Max Sperl zunächst eine Ecke von Ben Twardygrosz gefährlich Richtung Mulke, mehr war aber nicht (48). Im Gegenteil. Auf der anderen Seite brannte es im Gegenzug lichterloh. Marc Vogelmann zeigte allerdings, dass er ein Meister des Eins-gegen-Eins ist und vereitelte gegen Lukas Bilitsch in Klassemanier das 1:1. Es wurde immer enger, denn zwei Minuten später senkte sich Dennis Steebs Hereingabe auf die Latte und Manuel Tamas hechtete Zentimeter an einer Flanke, wieder von Steeb, vorbei.

Zwischendurch zeigte sich die Elf aus dem Neckartal und Matthias Wilhelm hatte die Möglichkeit auf 2:0 zu stellen. Der aufgerückte Abwehrchef war aber nach einer Ecke zu überrascht und der Ball prallte ihm vom Fuß in die Arme von Marcel Mulke. Dem FC-Keeper kam in der 58. und 78. Minute jeweils sein Gardemaß zugute, denn die beiden kernigen Fernschüsse von Noah Wagner hätte einer mit Normalgröße kaum halten können. Dazwischen hätte es jedoch durchaus wieder 1:1 stehen können, doch Tim van der Meulens Geschoss landete nur am Pfosten. Man wusste, dass vor allem der bullige Torjäger Manuel Tamas aus dem Spiel genommen werden musste, ganz auszuschalten war der Co-Trainer jedoch nicht. Zunächst scheiterte er mit einem Kopfball an Marc Vogelmann (73.) und kurz darauf stocherte Tamas eine Flanke an den Außenpfosten.

Maurice Grözinger, der hin und wieder auf seiner Seite „übersehen“ wurde, inszenierte, wenn in Ballbesitz, meist Gefährliches. So in der 82. Minute als seine scharfe Flanke vor dem Gehäuse vorbei flog, weil ein Abnehmer fehlte. Gefährliches in anderem Sinne beschwor der junge Flitzer wenig später herauf. In der Nähe der Eckfahne drosch er den Ball drei Meter innerhalb des Feldes in den FC-Fan-Pulk und traf dabei eine Frau völlig unbeabsichtigt mitten ins Gesicht. Ganz Rechberghausen forderte eine rote Karte und es kam zu einer heftigen Rudelbildung. Schiedsrichter Flaig behielt die Nerven und entwirrte die Spielertrauben. Regelgerecht konnte er Grözinger auch nicht verwarnen oder gar vom Platz stellen (82.).

Die Restspielzeit war danach geprägt von Hektik und Fouls und wieder musste der TSV sechs Minuten nachsitzen. Nach einer Ecke von Volkan Cankaya verfehlte Ben Twardygrosz hauchdünn die Entscheidung (90.+3). Dabei hätte dem Ex-Frickenhäuser ein Erfolgserlebnis so gut getan. Obwohl er gesundheitlich nicht ganz auf der Höhe war, machte er dennoch ein gutes Spiel. Drunter und drüber ging es nochmals in der 94. Minute. Lukas Bilitsch scheiterte aber zweimal am den Sieg rettenden Marc Vogelmann.

Im Gegensatz zum Vorsonntag brachte der TSV diesmal den Dreier über die Ziellinie, hätte es sich aber erheblich einfacher machen können. Der Lohn für diesen Wackelsieg war der dritte Platz, der für die Herkulesaufgabe gegen den VfL Kirchheim eine breite Brust geben sollte. Mit dem Innenverteidigerpaar Glöckler/Wilhelm konnte das dritte Zu-Null in dieser Saison gehalten werden. Rechts hinten gab Noah Wagner eine starke Vorstellung, auch auf Samuel Schöner auf der anderen Seite war Verlass. Max Sperl zeigte im Mittelfeld Präsenz und auf die wieder hohe Laufleistung von Yannick Schellander braucht nicht extra hingewiesen zu werden. Moritz Krasser war wie üblich kaum vom Ball zu trennen und leitete fast alle gefährlichen Aktionen ein und Darius Stehling, der wieder brandgefährlich war, nutzte eine davon.

Legt man die gesamten 96 Minuten zugrunde ist der Sieg der Grünhemden unterm Rechberg allemal verdient. Beklagen hätte man sich jedoch nicht dürfen, wenn auch diesmal der Gegner noch zum Ausgleich gekommen wäre.

 

FC Rechberghausen: Mulke, Niemitz (80. Koslowski), Lucas Bilitsch, Rakuschan, Nico Bilitsch, van der Meulen, Steeb, Tamas, Richter (68. Petzet), Negwer (90.+2 Zeller), Ertinger

TSVN: Vogelmann, Schöner, Krasser, Wagner, Glöckler, Matthias Wilhelm, Stehling (89. Cankaya), Sperl, Grözinger (85. Schneider), Schellander, Twardygrosz

Schiedsrichter: Stefan Flaig (Stuttgart)

Zuschauer: 110

Tore: 0:1 (2.) Stehling

Besondere Vorkommnisse: Rote Karte für Betreuer Tobias Eppinger (TSVN, 85.), nachdem er quer über den Platz gerannt war, um einer verletzten Zuschauerin erste Hilfe zu leisten und den selben Weg zurück lief, wurde er von einem FCR-Spieler mit „verpiss dich“ angepöbelt. Nur das „Halt die Fresse“ darauf hin hörte Schiedsrichter Flaig.

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