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Dienstag, 27 August 2019 11:49

TSVN I - FV Faurndau I 0:0

Den Start in die neue Bezirkjsliga-Saison hatte man sich im Aileswasen etwas anders vorgestellt. Nach 98 Minuten zähen Ringens mit dem unbequemen FV Faurndau stand nämlich eine Nullnummer.

Wann es zuletzt in Spielen des TSV ein torloses Resultat gegeben hat, müssen Historiker heraus finden. Zwar war nicht alles schlecht, was gegen den wie immer bissigen Aufsteiger geboten wurde, doch die Begleitumstände verärgerten Coach Alberto Guillen schon sehr. „Wir üben im Training Dinge, die auch in der Vorbereitung meist klappten und dann wird im ersten Punktspiel genau das Gegenteil gemacht“. Statt Kurzpässen gepaart mit wenig Ballkontakten waren überwiegend „Langholz“ und Tändeleien angesagt, womit dem kampfstarken Gast nicht bei zu kommen war.

Fuchsteufelswild macht den Trainer auch die missliche Personalsituation schon am Anfang der Runde. Als das Spiel angepfiffen wurde, saßen lediglich noch zwei Einwechselmöglichkeiten plus Torhüter Florian Hipp auf der Bank. Krankheits- und verletzungsbedingt, sowie aus teilweise beruflichen Gründen und wegen Urlaub fehlten Jonas Bayha, Jannik Bubeck, Max Falter, Luis Guillen, Tim Müller, Kevin Plachy, Philipp Wenzelburger, Stefan Wilhelm, Benjamin Frimmel, Pablo Guillen, Manuel Schneider und Volkan Cankaya. Und großartige Besserung ist vorerst nicht in Sicht. Zwar kommen zumindest Luis Guillen und Max Falter zurück, doch ab sofort muss bekanntlich auch noch auf Robin Plachy verzichtet werden.

Die zurückgekehrte Hitze machte einigen im grünen Dress arg zu schaffen, was sich in teilweise behäbigen Aktionen widerspiegelte. So war der FV Faurndau in den ersten 35 Minuten die klar bessere Elf und wirkte bei Toraktionen von Umut Sat (13.) und Patrick Haug (16.) gefährlicher. Freilich brachte aber auch der Gast aus dem Dittlau TSV-Torhüter Marc Vogelmann kaum in Bedrängnis. Zuvor hatte es Maurice Grözinger mit der Fairness etwas übertrieben, als er einen verheißungsvollen Konter abbrach, weil ein Faurndauer Angreifer am Boden saß (9.) und dann wieder putzmunter war.

Es war viel Stückwerk, was der TSV produzierte und die entscheidenden Pässe kamen nicht durch die vom überragenden Alex Baum organisierte Faurndauer Abwehr hindurch. So verhinderte ein etwas ungenaues finales Zuspiel von Max Sperl auf Moritz Krasser eine vielleicht dicke Möglichkeit (31.). Drei Minuten zuvor nahm Maurice Grözinger erstmals das Gehäuse von Michael Skrzypiec ins Visier, aber der abgefälschte Schuss war leichte Beute für den Keeper. Als Baum in der 36. Minute Patrick Haug mit einem Freistoß flach bediente und der Sturmführer direkt abzog, war dies die bis dahin gefährlichste Aktion des Gastes.

In den letzten fünf Minuten vor dem Seitenwechsel kamen die bis dahin völlig harmlosen Hausherren endlich auch zu Chancen und es waren gleich deren drei von der besten Sorte. Bastian Nagels Freistoß köpfte Matthias Wilhelm im Fünfer quer, doch der aufmerksame Skrzypiec fischte die Kugel vor dem einschussbereiten Max Sperl weg (42.). In der gleichen Spielminute zog Moritz Krasser einen Schrägschuss aufs lange Eck, aber der Faurndauer Tormann brachte die Stiefelspitze dran, sodass die Kugel nur den hinteren Pfosten touchierte. Das gleiche Aluminiumteil traf danach Maurice Grözinger voll und niemand war da, der den Abpraller hätte verwerten können (44.).Etwas sorglos agierte in der Nachspielzeit zweimal Ben Twardygrosz, doch konnte der Neuling aus der Göppinger Vorstadt die beiden Fehler nicht nutzen.

Mit einem klasse Abschlag von Marc Vogelmann auf den abgehenden Robin Plachy begann der zweite Durchgang. Plachy spielte am Sechzehner quer auf den anstürmenden Grözinger. Der allerdings nahm sich der Sache etwas zu halbherzig an und so konnte der energischere Tulgar Matai eine Großchance verhindern. Die Elf von Cosimo Malerba hatte durch ihre Laufarbeit viele Körner verbraucht und besaß lediglich noch in Form eines Freistoßes in aussichtsreicher Position ihre beste Möglichkeit. Marc Vogelmann war bei Michael Molls Versuch jedoch auf dem Posten (63.) und holte den Ball sensationell aus dem Winkel. Nicht so recht zur Geltung gekommen war bis dahin unter anderem auch Robin Plachy. Doch in der 64. Minute zog er einen seiner gefürchteten Spurts an, den er dann zu schwach abschloss. Hätte er den Laufweg des ihn verfolgenden Alex Baum gekreuzt, wäre vielleicht ein Elfer heraus gesprungen.

Zum dritten Mal schepperte das Gästealu in der 66. Minute. Moritz Krasser jagte einen Freistoß aus 22 Metern an den Balken und wieder war niemand für den Abpraller zuständig.

Auch der spielende Co-Trainer entfachte an diesem Tag insgesamt nicht seine sonstige Wirkung, weil er stets von gleich bis zu drei Gegnern angegangen wurde. So war in der 80. Minute Alex Baum die letzte Instanz im Sechzehner, die Krasser stoppte. Der souveräne und fast fehlerlose Schiedsrichter Andre Dorn aus Gomadingen musst wegen vieler Unterbrechungen und Trinkpause acht Minuten drauf satteln und in dieser Nachspielzeit ging es zur Sache.

Als Moritz Krasser in der 91. Minute Darius Stehling frei spielte, stand der Neuzugang aus Frickenhausen vor dem golden Tor, trat aber beim Schussversuch in den Boden. Wieder war es Krasser, der eine Zeigerumdrehung später den vermeintlichen Treffer des Tages vorbereitete, den Samuel Schöner mit einem Mordshammer rein genagelt hatte. Andre Dorn ließ sich jedoch von den Reklamationen ausgerechnet der das Abseits aufhebenden beiden Abwehrspieler rum kriegen und annullierte das Tor. Der einzige Fehler des Unparteiischen wirkte sich für den TSV leider fatal aus. Vorwerfen kann man das dem Schiri jedoch nicht, stehen ihm doch kein Linienrichter, geschweige denn kalibrierte Linien zur Verfügung. Wenngleich: Die Nichtabseitsposition von Samuel Schöner wiederum war eindeutig. Zu guter letzt musste Christoph Mayer Sekunden vor dem Abpfiff mit Gelb-rot den Platz verlassen (90.+8), was natürlich nichts mehr am etwas enttäuschenden Remis änderte.

Insgesamt war es eine gerechte Punkteteilung, die sich der FV Faurndau in einem äußerst fairen Match auch verdient hatte. Der TSV dagegen muss die frühen Personalprobleme irgendwie überbrücken, ob das ausgerechnet beim Landesligaabsteiger TSV Weilheim gelingen wird ist die große Frage.

TSVN: Vogelmann, Krasser, Wagner, Glöckler, Matthias Wilhelm, Nagel (58. Stehling), Robin Plachy, Sperl, Grözinger (80. Schöner), Schellander, Twardygrosz

FV Faurndau: Skrzypiec, Ponomartschuk, Baum, Zimmermann (54. Brenner), Haug, Moll, Kurtcu, Mayer, Sat (90.+5 Hamann), Tulgar, Klein (81. Ahrun)

Schiedsrichter: Andre Dorn (Gomadingen)

Zuschauer: 150

Tore: Fehlanzeige

Besondere Vorkommnisse: Gelb-rote Karte für Mayer (90.+8)

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