Herzlich willkommen beim TSV Neckartailfingen | Spaß an der Bewegung

Montag, 27 Mai 2019 08:03

TSVN I - FV Neuhausen I 5:3

Der TSV Neckartailfingen kann ab sofort für seine 17. Bezirksligasaison in Folge die Planungen intensivieren, wobei diese eigentlich größtenteils schon abgeschlossen sind. Der Ligadino wahrte seinen Status mit einem am Ende turbulenten 5:3-Sieg über Heimangstgegner FV Neuhausen...

Ein höchst faires Derby wars, der souveräne Ioannis Kirizoglu aus Böblingen musste nur einmal Gelb zücken (Sascha Fröschle, 62.), und ab der 80. Minute gab es im Aileswasen zudem wiedermal ein Spektakel. Dieses deutete sich bereits nach 30 Sekunden an, als Robin Plachy den zu weit vor seinem Gehäuse postierten Dennis Recknagel fast mit einem Heber überrascht hätte. Den Führungstreffer allerdings erzielten die Gäste. Josip Colic zog aus 18 Metern vehement ab, Florian Hipp konnte den Hammer zur Seite abwehren, doch der pfeilschnelle Theofilios Orfanidis war zur Stelle, um einzuschieben (7.). Die Partie blieb abwechslungsreich und nach einer flachen Ecke von Yannick Schellander nahm Robin Plachy diese direkt. Der lange Philipp Weber konnte jedoch vor der Linie per Kopf zum erneuten Eckball lenken (10.). In der 19. Minute nutzten die Gäste einen Ballverlust von Pablo Guillen wieder über Orfanidis zu einem Blitzkonter, den Jonas Bayha in letzter Sekunde stoppen konnte. Bayha verletzte sich dabei und es roch nach vorzeitigem Aus für ihn. Zum Glück konnte er den Schmerz hinaus laufen, denn der Innenverteidiger wurde noch zu einem ganz wichtigen Faktor.

In dieser Phase war der FVN die bestimmende Mannschaft und Luis Guillen konnte gegen Sascha Fröschle ebenfalls höchste Gefahr gerade noch abwenden (21.). Die Riesenchance zum Ausgleich für Robin Plachy in der 23. Minute. Der TSV-Torjäger war für Philipp Weber viel zu schnell, doch Plachy scheiterte am ausgefahrenen Bein von Keeper Recknagel. Überhaupt war es immer wieder Plachy, der für Aufregung bei den Gästen sorgte, so auch zwei Minuten später. Mit einem Krasser-Zuspiel in den Strafraum eingedrungen, war sein Linksabschluss aber zu schwach, um zum Erfolg kommen zu können.

Als der Ex-Bempflinger in der 28. Minute endlich traf, sah ihn Kirizoglou richtigerweise im Abseits. Längst hatte nun der TSVN das Zepter übernommen und Moritz Krasser die nächste formidable Möglichkeit. Nach genau einer halben Stunde gewann der Kapitän (für Manuel Schneider, für den die Saison wohl beendet ist) gegen Alexander Drücker in vorderster Front einen Zweikampf, rutschte dann kurz vor dem Torschuss aber aus. Wenn einer für die Gäste gefährlich wurde, war es Theofilios Orfanidis. Nach einem 40-Meter-Sprint setzte er den Ball aus zwanzig Metern knapp unten vorbei.

Einen energischen Flankenlauf schloss Noah Wagner in der 43. Minute mit einer Hereingabe ab und Robin Plachy wurde zehn Meter vor dem Tor von Alexander Drücker gestoppt. Die Nachspielzeit hatte es dann nochmals in sich, denn Moritz Krasser spielte sich mit Plachy-Hilfe durch und scheiterte wiederum an den langen „Gräten“ von Dennis Recknagel. Im Gegenzug zog Josip Colic scharf ab, fand aber seinen Meister in Florian Hipp. Die Elf von Erol Türkoglu nahm die Führung mit in die Kabine und war sie drei Minuten nach Wiederbeginn los. Robin Plachy traf den Innenpfosten und Bastian Nagel war zur Stelle, um abzustauben.

Nachdem Alexander Drücker den zum x-ten Mal durchgebrochenen Robin Plachy abgegrätscht hatte (48.) musst dies auch Noah Wagner auf der anderen Seite gegen Orfanidis tun. Dabei zog sich der Außenverteidiger eine schwere Muskelverletzung im Oberschenkel zu und so dürfte für ihn die Saison ebenfalls gelaufen sein. Ausgerechnet der nicht gerade riesige Luis Guillen konnte in der 55. Minute eine Orfanidis-Flanke vor dem anstürmenden Fröschle mit dem Kopf klären. Immer wieder Orfanidis hieß es auch in der 59. Minute, als der Grieche einen überfallartigen Konter unten rechts vorbei setzte.

Drei Minuten später die Neckartailfinger Führung. Pablo Guillen demonstrierte seine starken Vorbereiterfähigkeiten, bediente Robin Plachy mit einem Querpass im Strafraum und der traf mit einem abgefälschten Schuss zum 2:1. Das endgültige Aus hätte es für den FVN in der 72. Minute setzen können. Plachy spielte Bastian Nagel frei, aber auch der scheiterte alleine vor Recknagel an dessen Beinen. Brenzlig wurde es für die Grünweissen in der 77. Minute, denn Tomas Novak stand vor dem Ausgleich, als ihm Jonas Bayha doch noch in die Parade fuhr.

Es war der Auftakt zu einer völlig verrückten Schlussphase. Moritz Krasser wurde neben dem Sechzehner gefoult, Pablo Guillen zog den Freistoß nach innen und der kurz zuvor eingewechselte, die ganze Woche grippekranke Max Sperl zeigte seine veritable Kopfballstärke. Schulmäßig köpfte er dort hin, wo der Ball her kam und prompt schlug die Kugel im langen Eck ein (80.). Der Fisch schien geputzt – aber nur eine Zeigerumdrehung lang. Florian Hipp konnte nicht festhalten, stürzte sich dann übermotiviert Charalampos Kiouptsidis entgegen und der Elfmeterpfiff ertönte. Ob berechtigt oder nicht war egal, weil sich Orfanidis darum nicht kümmerte und trocken zum 3:2 traf. Den nächsten Scorer-Punkt sammelte Pablo Guillen in der 85. Minute. Sein erneut glänzendes Zuspiel auf den startenden Robin Plachy nutzte der, raste an Torhüter Recknagel vorbei und schob in den nun leeren Kasten. Erneut schien der Fisch geputzt – diesmal immerhin drei Minuten lang.

Der Treffer des Tages gelang da nämlich Patrick Werner, der den Ball aus 22 Metern voll traf und der von der Giebelunterkante mit solcher Wucht auf den Boden krachte, dass er wieder bis hinauf ans Netzdach prallte. 4:3 und mit Nachspielzeit waren da noch sechs Minuten zu gehen. Üble Erfahrungen trieben deshalb dem TSV-Anhang den Angstschweiß auf die Stirn, doch diesmal gings gut. Und das obwohl Moritz Krasser, Robin Plachy und zuletzt Yannick Schellander die Entscheidung zunächst im Dreierpack versemmelten (90.). Dann kam aber doch noch der übliche Krasser-Solo-Auftritt. Der Kapitän schlängelte sich von Links in den Strafraum, legte vors Tor und der heran stürmende Michael Bezirgiannidis rammte die Kugel aus einem Meter zur Entscheidung ins Netz.

Es könnte der letzte Treffer für den Co-Trainer im Neckartailfinger Trikot gewesen sein. „Beze“ hört bekanntlich auf, hat aber bei seinem wahrscheinlichen Abschiedseinsatz im letzten Spiel gegen Rechberghausen nochmals die Möglichkeit seine gute Arbeit im Aileswasen zu krönen. Mit dem unglaublichen Torverhältnis von 80:77 hat sich der TSVN auf den 8. Platz vor geschoben und könnte durchaus noch weiter klettern. Nur der FC Donzdorf (83) und der FC Frickenhausen (110), dem wir zur Meisterschaft gratulieren, waren öfters erfolgreich. Die Achillesferse ist dagegen die Defensive, und das obwohl die Viererkette mit Noah Wagner, Lars Glöckler, Jonas Bayha und Luis Guillen eigentlich eine starke Leistung zeigte. Die Abwehrarbeit fängt halt schon etwas weiter vorne an.

Derweil sind die Planungen für die 17. Bezirksligasaison fast schon abgeschlossen. Für den scheidenden Michael Bezirgiannidis wird Moritz Krasser die rechte Hand von Alberto Guillen nicht nur auf dem Spielfeld. Als Neuzugänge können Maurice Grözinger (SV Bonlanden I) und Volkan Cankaya (Tuna Spor Echterdingen) begrüßt werden. Dazu gesellt sich ein Frickenhäuser Trio. Vom Landesligaaufsteiger kommen Ben Twardygrosz, Darius Stehling und Samuel Schöner. Zugänge sind quasi auch Max Falter, der sein Studium beendet hat, sowie eventuell Tim Müller, wenn dessen Kreuzbandriss ausgeheilt ist.

Lob zollen muss man im Nachhinein für die sportliche Aussage von SGEH-Spieler Gökhan Demir vor dem Bezirkssportgericht, sodass der vor 14 Tagen vom Platz gestellte Matthias Wilhelm ab sofort wieder spielberechtigt ist.

TSVN: Hipp, Bayha, Krasser, Frimmel (76. Sperl), Wagner (54. Wenzelburger), Glöckler, Luis Guillen, Nagel (77. Michael Bezirgiannidis), Robin Plachy, Pablo Guillen (87. Stefan Wilhelm), Schellander

FV Neuhausen: Recknagel, Potsolidis (74. Negwer). Denzinger, Orfanidis, Werner, Drücker, Kaligiannidis, Colic (70. Novak), Weber (82. Herzog), Kiouptsidis, Fröschle (63. Schenk)

Schiedsrichter: Ioannis Kirizoglou (Böblingen)

Zuschauer: 150

Tore: 0:1 (7.) Orfanidis, 1:1 (48.) Nagel, 2:1 (62.) Plachy, 3:1 (80.) Sperl, 3:2 (81.) Orfanidis (FE), 4:2 (85.) Plachy, 4:3 (88.) Werner, 5:3 (90.+3) Bezirgiannidis

Gelesen 1476 mal Letzte Änderung am Montag, 27 Mai 2019 08:03
Bitte anmelden, um einen Kommentar zu posten