Herzlich willkommen beim TSV Neckartailfingen | Spaß an der Bewegung

Montag, 29 April 2019 08:20

TSVN I - 1. FC Frickenhausen I 3:3

Von Himmel hoch jauchzend bis zu Tode betrübt reichte die Palette in dem verrückten Lokalderby zwischen dem TSVN und Tabellenführer 1. FC Frickenhausen. Und wieder mal haben die Grünhemden in letzter Minute zwei wichtige Punkte verloren...

Auf Grund der Tabellenkonstellation und auch der Resultate der letzten Spiele ging der Spitzenreiter aus dem Täle als klarer Favorit in die Partie und wurde dieser Rolle auch lange gerecht. Doch was ab der 72. Minute passierte war eine Berg- und Talfahrt für beide Lager, mit einem „kastrierten“ Happy-End für die Elf von Alberto Guillen und Michael Bezirgiannidis. Am Ende wusste die nicht, ob sie sich über einen gewonnen Punkt freuen, oder um zwei verlorene Zähler trauern sollte.

Bis auf den gesperrten Matthias Wilhelm, der tags zuvor seinen 30. Geburtstag mit einer für manchen wahrscheinlich kaum genießbaren Werner-Brem-Torte feiern durfte, hatte das Neckartailfinger Trainer-Duo erstmals seit langem alle Mann an Bord, und das merkte man. Kein Vergleich deshalb zum Auftritt eine Woche zuvor in Denkendorf. Dennoch dominierte die Truppe von Stephan Rothweiler über weite Strecken die Begegnung, ohne dass der TSVN aber groß abfiel. Vor allem die beiden pfeilschnellen Außen, Ilias Klimatsidas und Max Bajorat bereiteten den Gastgebern Kopfzerbrechen. Effektiver agierte dabei Letzterer und bereitete in der 22. Minute die Frickenhäuser Führung mustergültig vor.

Über Rechts narrte Bajorat Luis Guillen, passte flach nach innen, wo Ismail Oguz sich nicht mehr großartig anstrengen musste, um den Ball aus sieben Metern einlenken zu können. Kurz zuvor allerdings hatte Giuseppe Spagnuolo Glück, dass Timo Bezirgianids einen Flankenlauf von Robin Plachy mit einem Kopfball nur knapp drüber abschloss. In der 27. Minute reklamierte der gesamte FCF heftig Elfmeter, weil Oguz zu Boden ging. Hätte der umsichtige Schiedsrichter Simon Hofmann aus LE hier gepfiffen, hätte man sich wahrscheinlich nicht beschweren können. Allerdings kam Oguz` Theatralik, mit der er in der zweiten Hälfte nochmals einen Elfer schinden wollte, nicht gut rüber.

Zweimal stand danach innerhalb einer Minute (32.) Fatih Aktas einem TSVN-Treffer im Wege. Ausgerechnet der Ex-Neckartailfinger stoppte dabei den durchgebrochenen Robin Plachy mit einem riskanten Tackling und grätschte dann Timo Bezirgianidis`Versuch wie aus dem Nichts von der Linie. Das einzige, was man an dem ansonsten souveränen Simon Hofmann monieren konnte, waren die „kleinen Fouls“ an den Grünhemden, die er allzu oft durchgehen ließ. So hätte Aktas durchaus die gelbe Karte sehen müssen, als er Marc Vogelmann im Fünfer heftig ansprang. Der junge TSV-Keeper schüttelte sich kurz und hielt in der Nachspielzeit einen gefährlichen Freistoß von Ismail Oguz bombensicher fest. Überhaupt war der Schlussmann wieder eine sichere Bank, wobei allerdings seine Abschläge zu oft nicht ankamen.

Den zweiten Umlauf gestaltete der FCF zunächst wieder überlegen und in der 52. Minute brachte Luis Guillen gerade noch das Bein gegen Oguz dazwischen. Dafür aber konnte der Verteidiger zwei Minuten später Max Bajorat nicht halten. Der passte wieder punktgenau nach innen und diesmal hieß der dankbare Abnehmer zum 0:2 Giuseppe Pirracchio. Die Messe schien gelesen, denn zu souverän agierte die Truppe um ihren „Kopf“ Stephan Rothweiler. Als Ilias Klimatsidas in der 64. Minute mit schnellem Antritt zur Grundlinie ging und auf Toptorjäger Oguz zurück passte, kamen die Hausherren nochmals mit dem Schrecken davon.

Die 72. Minute brach an und ein bis dahin „normales“ Fußballspiel geriet außer Rand und Band. Der zurück gekehrte Lars Glöckler lupfte den Ball vom Sechzehnereck in den Fünfmeterraum, Robin Plachy ließ die Kugel über den Scheitel rutschen und dahinter drückte Moritz Krasser die Flanke zum 1:2 ins Netz. Fast hätte der Kapitän fünf Zeigerumdrehungen später auch einen Alleingang erfolgreich zum Ausgleich abgeschlossen, wenn nicht Julian Hofacher in höchster Not dazwischen gegangen wäre. Doch das 2:2 ließ nicht lange auf sich warten, genau genommen nur wenige Sekunden. Den fälligen Eckball brachte Yannick Schellander scharf und auf idealer Höhe nach innen. Max Sperl stieg mit Macht am Elfmeterpunkt hoch und rammte das Flugobjekt per Kopf vehement unter die Latte.

Jetzt war endgültig Herzinfarktatmosphäre angesagt und Fatih Aktas hatte Glück, dass Schiri Hofmann seine Aktion gegen Timo Bezirgianidis nicht als Notbremse wertete (81.). Die Gastgeber blieben dran und Bezirgianidis lenkte den Ball per Brustabnahme zu Robin Plachy, dem aber erneut Hofacker im letzten Moment in die Parade fuhr (82.). In der 85. Minute jedoch stand der Aileswasen Kopf. Pablo Guillen steckte einen Pass durch, der eingewechselte Manuel Schneider ging zur Grundlinie und legte quer vor den Kasten Spagnuolos. Der ebenfalls erst gekommene Bastian Nagel war zur Stelle und schob mit seinem ersten Ballkontakt das Leder in den Kasten. Und die Grünweissen hätten in der 88. Minute den Deckel drauf machen können. Energisch leitete Noah Wagner einen Konter ein, doch sein Zuspiel erreichte den auf und davon gehenden Robin Plachy um Zentimeter im Abseits.

Irgendwie schienen die vielen Punktverluste ab der 80. Minute in den Köpfen der TSV-Akteure und auch der Zuschauer und man hatte ein ungutes Gefühl, weil der Sack nicht zugemacht wurde. Und tatsächlich passierte es wieder in den letzten Zügen dieses aufregenden Derbys. Unglaublich wie der Ball in der 90. Minute den Weg in Marc Vogelmanns Gehäuse fand. Ein Schuss wäre meilenweit vorbei gesegelt, traf aber das Schienbein von Noah Wagner und hüpfte in die Ecke. Ein weiteres Mal gingen wichtige Punkte in der Endphase verloren, wobei das Remis für die Gäste natürlich verdient war.

Sollte die Truppe jetzt endlich zum Endspurt aber komplett bleiben, werden die noch fehlenden Punkte mit Sicherheit geholt werden. Am nächsten Spieltag geht es nach Kirchheim und gegen den VfL wurde mit einem 4:4 die Siegesserie in der Vorrunde eingeläutet, denn just ab da blieb man auch einigermaßen vom Verletzungspech verschont. Wenngleich gegen den Tabellenführer nochmals drei Gegentore geschluckt werden mussten, so brachte die Rückkehr von Jonas Bayha, Lars Glöckler, Pablo Guillen und später auch Noah Wagner Stabilität in der Defensive. Noch allerdings steht Weilheim in der Landesliga auf der Kippe zur Bezirksliga, was fünf Direktabsteiger bedeuten würde. Fünf Punkte beträgt der Abstand zu diesem Rang.

TSVN: Vogelmann, Bayha, Krasser, Frimmel (69. Schneider), Glöckler (74. Wenzelburger), Luis Guillen (64. Wagner), Sperl, Robin Plachy, Timo Bezirgianidis (82. Nagel), Pablo Guillen, Schellander

FC Frickenhausen: Spagnuolo, Aktas, Hofacker, Gutjahr, Bajorat, Oguz, Rothweiler, Klimatsidas, Novovic, Pirracchio (74. Köhler), Twardygrosz

Schiedsrichter: Simon Hofmann (Leinfelden-Echterdingen)

Zuschauer: 200

Tore: 0:1 (22.) Oguz, 0:2 (54.) Pirracchio, 1:2 (72.) Krasser, 2:2 (78.) Sperl, 3:2 (85.) Nagel, 3:3 (90.) Wagner (Eigentor)

Gelesen 1059 mal Letzte Änderung am Montag, 29 April 2019 08:20
Bitte anmelden, um einen Kommentar zu posten