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Freitag, 19 April 2019 08:19

TSVN I - SGM T/T Göppingen 4:2

Auf einer knochentrockenen Betonpiste hat der TSVN endlich den ersten Dreier in diesem Jahr eingefahren. Trotz der dezimierten Gästetruppe aus Göppingen war dazu ein in wahrsten Sinne des Wortes hartes Stück Arbeit nötig...

Die richtungsweisenden neunzig Minuten waren noch gar nicht angepfiffen, da gab es für Alberto Guillen und Michael Bezirgiannidis schon die erste obligatorische Hiobsbotschaft. Benjamin Frimmel zog sich beim Warmmachen eine Zerrung zu und musste vom Spielberichtsbogen genommen werden. Bastian Nagel kam für ihn zu seinem seit langem wieder ersten Einsatz von Beginn an. Wie sich auch noch herausstellen sollte, war die Ansetzung des Schiedsrichters, um es kommod auszudrücken, unglücklich. Savas Gürgülü aus Altbach verhielt sich nämlich äußerst nachsichtig gegenüber der türkischen Spielgemeinschaft vom Hohenstaufen.

Das begann bereits in der 7. Minute, als Ferhat Hamamci auf der Grundlinie Bastian Nagel heftig in die Beine trat, ohne eine Chance zu haben, den Ball spielen zu können. Jede Farbe einer Karte wäre da gerechtfertigt gewesen. Stattdessen aber ignorierte der Referee die Unsportlichkeit und gab nur Eckball. Die mit lediglich einem Ersatzspieler angereiste T/T-Elf hatte eigentlich noch gar nicht stattgefunden, da ging sie auch schon überraschend in Führung. Luis Guillen, der danach eine starke Partie ablieferte, rannte sich an der Mittellinie fest und der Konter wurde von Aykut Durna zum 0:1 genutzt (11.). Die Hausherren brauchten danach eine Weile, um sich zu sortieren und brachten bloß ein paar Halbchancen zustande, die fast immer von Moritz Krasser und Robin Plachy initiiert wurden.

Nach etwas mehr als einer halben Stunde hatten die Bemühungen aber ersten Erfolg. Max Sperl spielte Krasser im Strafraum frei und dessen Schrägschuss aus zwölf Metern zappelte im langen Eck. Die Torloszeit von „Mo“ Krasser in diesem Jahr war damit endlich vorbei (31.). Fast hätte Bastian Nagel danach Kapital  aus einem Göppinger Missverständnis geschlagen, doch er spitzelte nicht nur an Torhüter Emre Tekin, sondern auch am Pfosten vorbei (34.). Die TSV-Führung gelang aber trotzdem noch vor dem Seitenwechsel. Robin Plachy wurde von Yavuz Yüsel gelegt und Gürgülü blieb gar nichts anderes übrig als Elfmeter zu geben. Dass für die Verhinderung einer klaren Torchance im Normalfall die rote Karte fällig ist, war für den Altbacher kein Thema. Yannick Schellander verwandelte in der 42. Minute wie immer bombensicher.

Aus einem der unzähligen Freistöße, die gegen die Gastgeber aus meistens unerfindlichen Gründen verhängt wurden, wäre dreißig Sekunden später beinahe der Ausgleich entstanden. Lasha Tskhadadzes Aufsetzer musste der wieder sichere Marc Vogelmann prallen lassen und konnte dann, Kopf und Kragen riskierend, gegen Ardijan Elezaj zur Ecke abwehren. Eine Minute vor Ende des ersten Umlaufes schoss Moritz Krasser den weit aus seinem Strafraum geeilten Torhüter Tekin an und kurz darauf zischte Bastian Nagels Geschoss haarscharf an der Dreiangel vorbei. In der Nachspielzeit wieder eine der seltsamen Entscheidungen des Schiedsrichters. Robin Plachy machte sich per Konter auf und davon, doch der Halbzeitpfiff stoppte die sich anbahnende Riesenmöglichkeit.

Die Grünweissen bekamen das Geschehen nun immer besser in den Griff, indes, zählbarer Erfolg fehlte vorerst. Ein Krasser-Plachy-Duett versandete in der 49. Minute ebenso, wie Nagels Linksschuss an den Beinen von Emre Tekin endete (53.). Die Elf von Serkan Coskun versprühte erst in der 56. Minute wieder so etwas wie Gefahr, als Alperen Kidik von rechts in den Strafraum eindringen konnte, aber nichts daraus machte. Robin Plachy passierte Ähnliches eine Zeigerumdrehung später, wobei die Chance des TSV-Torjägers erheblich hochkarätiger war. Nach einem Krasser-Pass scheiterte der Angreifer erneut an den Beinen des T/T-Keepers.

Mit einem wunderschönen Durchstecker auf Bastian Nagel machte es Plachy jedoch in der 58. Minute erheblich besser. Und diesmal nutzte der Aicher die Möglichkeit mit einem überlegten Schuss zum 3:1 ins entfernte Eck. In der Folge spielten die Gastgeber ihre Angriffe ebenso schlampig wie fahrlässig zu Ende und versäumten es so, die Führung auf sicherere Beine zu stellen. Ausnahme: Die 63. Minute. Manuel Schneider lupfte von der linken Seite vors Tor und Robin Plachy torpedierte in Grasnarbenhöhe die Kugel per Flugkopfball zu seinem 20. Saisontreffer in die Maschen.

Der sympathische Serkan Coskun konnte einem leid tun, denn dem Göppinger Coach war es mangels Masse nicht möglich, seine immer müder werdende Truppe mit frischem Blut aufzupäppeln. Die hatte zudem noch Glück, dass sie nicht noch mehr dezimiert wurde, denn bei eine Tätlichkeit von Selcuk Memis an Pablo Guillen (78.) drückte der Schiri wieder beide Augen zu. Der schon verwarnte Göppinger Abwehrchef hätte zumindest die Ampelkarte sehen müssen. Ärgerlich auch die Szene in der 84. Minute, die zum 2:4 führte. Marc Vogelmann hatte sich eine Flanke bereits gegriffen, als er in der Luft äußerst ruppig angegangen wurde. Weil der Pfiff nicht ertönte, stocherte Ardijan Elezaj den Ball vorsichtshalber in die Maschen und der Treffer zählte tatsächlich. In der Nachspielzeit hätte der ganz starke Max Sperl auf 5:2 stellen können. Der eingewechselte Jannik Bubeck hatte ihn mit einem gescheiten Zuspiel in beste Position gebracht, doch die vom Youngster abgefeuerte Kugel verfing sich im Fangzaun (90.+3).

Egal. Der eminent wichtige Dreier war eingefahren und dies trotz permanenter Probleme, die nur Dank eines klasse Physios in Neuffen gelindert werden konnten. So plagt sich Robin Plachy mit einem Muskelfaserrissverdacht herum und Pablo Guillens Bänderriss im Knöchel konnte nur mit Tapeverband kaschiert werden. Dazu kommt der unverantwortliche Umgang mit der Gesundheit der Spieler von anderer Stelle. Seit Wochen tritt die Mannschaftsführung als Bittsteller beim Bauhof auf und bettelt darum, die Bewässerungsanlage zu aktivieren. Nichts passiert und einige Spieler klagen bereits über Muskel-, Sehnen- und Rückenschmerzen, die durch das beinharte Geläuf im Aileswasen ausgelöst werden. Sportler sollte man nicht nur ehren, wie vor Wochen geschehen, sondern man muss sie auch unterstützen.

Ob man am Ostermontag in Denkendorf bessere Bedingungen vorfindet, bleibt dahin gestellt. Nachlegen sollten die Grünhemden am Filderrand aber auf jeden Fall.

TSVN: Vogelmann, Stefan Wilhelm, Schneider, Krasser (64. Timo Bezirgianidis), Nagel (79. Bubeck), Luis Guillen (89. Bayha), Matthias Wilhelm, Sperl, Robin Plachy, Wenzelburger, Schellander (64. Pablo Guillen)

SGM T/T Göppingen: Tekin, Tochukwu (46. Darboe), Yüsel, Memis, Durna, Hamamci, Tskhadadze, Ardijan Elezaj, Guty, Kidik, Nehir

Schiedsrichter: Savas Gürgülü (Altbach)

Zuschauer: 110

Tore: 0:1 (11.) Durna, 1:1 (31.) Krasser, 2:1 (42.) Schellander (Foulelfmeter), 3:1 (58.) Nagel, 4:1 (63.) Plachy, 4:2 (84.) Elezaj

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