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Montag, 08 April 2019 07:36

TSVN I - TV Neidlingen I 1:2

Nichts Neues von der grünweissen Front: Wieder schlug es kurz vor Schluss ein und diesmal könnte es eine sehr teure Niederlage gewesen sein, weil die rote Zone nun bedenklich nahe rückt...

Auch nichts Außergewöhnliches mehr: Kurzfristig musste man auf Lars Glöckler und Jonas Bayha verzichten. Die späten Gegentore allerdings haben so langsam nichts mehr mit Zufall oder Pech zu tun, eher handelt es sich wohl um Konzentrationsmängel resultierend aus Konditionsschwächen. Der Gegner war, wie schon Kuchen, keine Übermannschaft, sondern der TV Neidlingen steht und fällt mit Patrick Kölle. Die ganze Woche über wurde vor dem Torjäger gewarnt und was passierte? Der Ex-Boller traf zweimal und holte auch noch einen Strafstoß raus, mit dem er allerdings am starken Marc Vogelmann scheiterte.

Dabei begann es für die Gäste vom Reußenstein ziemlich ungünstig, Schon in der 2. Minute zog sich Heiko Kölle eine Oberschenkelverletzung zu und musste raus. Das war aber auch schon das einzig Erwähnenswerte in der ersten Viertelstunde. Dann sorgte der neben Marc Vogelmann auffälligste im grünen Trikot, Robin Plachy, erstmals für Aufregung. Energisch setzte er sich im linken Sechzehnerbereich durch und traf aus spitzem Winkel Torhüter Gneiting mitten ins Gesicht. Wer auch sonst als Patrick Kölle war für die erste dicke Möglichkeit der Gäste zuständig. Nach seinem Solo kam Nils Faustmann mit der Fußspitze ran, aber Vogelmann und Philipp Wenzelburger retteten im Duett.

Warum nur wird immer wieder mit Kopfbällen das kurze Eck anvisiert. Mindestens acht von zehn Versuchen gehen deshalb schief. So auch Matthias Wilhelms höchst aussichtsreiche Möglichkeit in der 24. Minute, bei dem das lange Eck weit offen stand. Allmählich erarbeiteten sich die Gastgeber ein Chancenplus, denn nach Luis Guillens Zuspiel war Robin Plachy wieder mal nicht einzufangen, verfehlte jedoch mit seinem Schrägschuss aus ungünstigem Winkel nur hauchzart den Neidlinger Kasten. Auf dem diesmal besser präparierten Geläuf, das allerdings noch immer sehr schwierig zu bespielen war, versteckten sich die Kirschenörtler aber keinesfalls und Fabian Latzko scheiterte mit seinem Heber aus 40 Metern nur knapp am weit vorne postierten Marc Vogelmann (29.).

Es war ein Warnschuss und der Blattschuss folgte wenig später auf dem Fuße. Man ließ Kölle im Halbfeld unendlich viel Platz, der Mann aus Bad Boll spannte die Feder und der Strich aus 25 Metern schlug völlig unhaltbar im Eck ein (31.). Es war gleichzeitig der Halbzeitstand, obwohl sowohl die Hausherren als auch der Gast bis zur Pause noch ein paar gefährliche Aktionen produzierten.

Der zweite Durchgang begann verheißungsvoll. Der nicht immer sichere Torhüter Gneiting überschätzte seine Schnelligkeit und Robin Plachy brachte flink die Fußspitze dazwischen. Die Kugel indes konnte er dann nur knapp vor dem Aus stoppen und ein TV-Verteidiger klärte auf der Torlinie zur Ecke. Einzig und allein von Patrick Kölle drohte Gefahr für Marc Vogelmann, doch der war in der 61. Minute bei dessen Flachschuss blitzschnell unten und brauchte sechzig Sekunden später gar nicht einzugreifen, da das gefährliche Flugobjekt über den Balken segelte. Anders in der 70. Minute. Just da zog der Spielertrainer vom Sechzehnereck vehement ab und Vogelmann drehte den Kracher mit einer Prachtparade aus dem Winkel.

Der bessere Torwart stand zweifellos im Gastgebertor, dass Gneiting allerdings auch was kann zeigte er in der 72. Minute. Den flachen Freistoß von Max Sperl konnte er jedenfalls mit den Fingerspitzen gerade noch um den Pfosten lenken. In der 74. Minute fiel endlich der Ausgleich. Yannick Schellander gewann im Mittelfeld einen Zweikampf, schickte Robin Plachy in den Strafraum und der hatte wieder die Zehe vor Gneiting am Ball – 1:1. Jetzt schien doch noch alles gut zu werden dachte wohl der Großteil der Zuschauer. Pustekuchen. Plötzlich drehten die Gäste auf und kamen zu drei Großchancen. Zunächst hatten die Grünen Glück, weil Schiri Ömer Lale ein Foul von Philipp Wenzelburger an Kölle nach außen verlegte (79.), dann vollbrachte Vogelmann gegen Dennis Heilemann eine neuerliche Großtat (83.) und eine Zeigerumdrehung danach beging der junge Keeper seinen einzigen Fehler. An der Seitenlinie vertändelte er einen Rettungsversuch, sodass Philipp Wenzelburger mit letztem Einsatz gegen Christian Kuch das leere Gehäuse verteidigen musste.

Nach Deizisau und Kuchen schlug es aber wieder mal kurz vor Schluss doch noch ein. Patrick Kölle – wer den sonst – marschierte von Linksaußen die Sechzehnerlinie entlang nach innen und drückte plötzlich ab. Die Kugel schlug für Vogelmann wieder nicht zu halten im kurzen Eck ein. Eine Flut von gelben Karten und Unterbrechungen machte eine sechsminütige Verlängerung nötig und da flog Matthias Wilhelm nur knapp am Ausgleich vorbei (90.+1), Christian Kuch holte sich eine Ampelkarte ab (90.+4), Heilemann versiebte nochmals eine Neidlinger Chance (90.+4) und schließlich brachte Matthias Wilhelm Patrick Kölle zu Fall. Der Neidlinger Chef wollte seine Leistung krönen und trat selbst zum Strafstoß an. Elfer-Killer Marc Vogelmann versalzte dem Torjäger jedoch die Suppe und hielt glänzend (90.+5). Indes es half nichts mehr, die Punkte wanderten wieder aus dem Aileswasen und das tat diesmal richtig weh.

Es war beileibe kein Glanzvorstellung, die der TSVN an diesem Tag bot, doch so schlecht wie das Spiel von einigen gemacht wurde war es auch wieder nicht. Auf dem holprigen Geläuf muss gegen einen solch zähen Gegner erst mal angekämpft werden und diesen Willen konnte man der verunsicherten Mannschaft nicht absprechen. Die dauernden Umstellungen bringen keine Konstanz rein und so wird sich am nächsten Sonntag in Köngen eine Herkulesaufgabe auftürmen. Da alle Hintermänner verloren haben, ist tabellarisch nicht viel passiert, doch die dicken Brocken kommen jetzt erst.

 

TSVN: Vogelmann, Stefan Wilhelm (88. Stumpe), Schneider (46. Timo Bezirgianidis), Krasser, Wagner, Luis Guillen (77. Nagel), Matthias Wilhelm, Sperl, Robin Plachy, Wenzelburger, Schellander

TV Neidlingen: Gneiting, Stefan Hepperle, Class, Faustmann (90.+1 Hartmann), Heilemann, Patrick Kölle, Heiko Kölle (5. Steffen Mohoric), Latzko (90.+3 Friess), Steffen Kuch, Tim Mohoric, Moritz Hepperle (79. Christian Kuch)

Schiedsrichter: Ömer Lale (Albstadt)

Zuschauer: 120

Tore: 0:1 (31.) Patrick Kölle, 1:1 (74.) Robin Plachy, 1:2 (88.) Patrick Kölle

Besondere Vorkommnisse: Gelb-rote Karte für Christian Kuch (90.+4), Marc Vogelmann hält Foulelfmeter von Kölle (90.+5)

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