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Montag, 01 April 2019 08:01

TV Nellingen I - TSVN I 4:2

Das schwarzgrüne Plastikgeläuf in Nellingen ist mit einer Ausnahme seit nun 16 Jahren für den TSV Neckartailfingen ein rotes Tuch und es graust einem schon Wochen vorher, wenn dieses Auswärtsspiel bloß in Sichtweite ist...

So gab es auch diesmal für die Grünweissen in Ostfildern nichts zu erben und dies völlig zu Recht. Die von Anfang an mit unheimlichem Tempo und Biss agierenden Gastgeber waren die insgesamt bessere Mannschaft mit der Mehrzahl an Torchancen. Trotzdem hätte die Niederlage vermieden werden können, denn zeitweise stand die Partie auf der Kippe und man hoffte im Neckartailfinger Lager diesmal selbst einen Rückstand drehen zu können. Doch dies passierte nicht, weil eigene Fehler dem TVN in entscheidenden Phasen wieder in die Spur halfen. Die gute Vorstellung auf Kunstrasen in Deizisau sollte als Blaupause dienen, allein, es wurde nichts draus.

Gefährlich wurde es jedoch zunächst für die Hausherren. Manuel Schneiders Freistoß in den Fünfmeterraum konnte der lange Frederic Esswein nur unzureichend mit einer Faust klären, es war aber niemand da, der den zweiten Ball hätte verwerten können (10.). Eine Zeigerumdrehung später misslang dem Kapitän bei einem Erfolg versprechenden Angriff in Überzahl der finale Pass. Nach 17 Minuten folgte der weit hin hörbare Warnschuss durch Furkan Uysal. Dessen Kracher aus zwanzig Metern prallte von der Lattenunterkante auf die Torlinie. Ehe sie in Rückstand gerieten, besaßen die Gäste jedoch nochmals die Möglichkeit zur Führung. Matthias Wilhelm's energisches Solo wurde kurz vor der Strafraumgrenze von Julian Schröder rüde gestoppt. Der Sünder wurde nicht mit Gelb bestraft und der Freistoß von Manuel Schneider verfing sich im Nellinger Abwehrwall.

In der 22. Minute schlug es im Neckartailfinger Kasten ein. Zunächst wehrte Marc Vogelmann mit einer Prachtparade einen Schuss aus kürzester Distanz ab, der unheimlich wendige Alphonse Ndolumingo war aber mit dem Kopf zur Stelle und nickte den Abpraller ein. Wie schon bei diesem 1:0 war Julian Schröder auf Linksaußen auch der Initiator des zweiten TV-Treffers. Sein flaches Zuspiel tickte Matthias Reitzle ins lange Eck (24.). In dieser Phase drohte dem TSVN ein noch höherer Rückstand, weil die Gastgeber alles im Griff hatten. Mit Moritz Krassers Versuch, bei dem Esselmann rechtzeitig unten war, drehte sich das Geschehen ein wenig. Wieder war es der nun langsam zu alter Form findende Krasser, der in der 36. Minute von Steven Helaimia umgesenst wurde. Den Elfmeter gab Schiedsrichter Eßwein, die nötige Verwarnung sprach er indes wieder nicht aus. Yannick Schellander verwandelte, doch wäre vom Anspiel weg beinahe der alte Abstand wieder hergestellt gewesen. Der indisponierte Luis Guillen, der danach mit Schwindelgefühlen raus musste, ließ Alexander Fregien ziehen und der nagelte die Kugel ans Lattenkreuz.

Kurz vor dem Seitenwechsel prüfte Moritz Krasser nochmals Frederic Esselmann (43.) und in der Nachspielzeit besaß Max Sperl die große Chance zum Ausgleich. Eine Ecke von Manuel Schneider senkte sich an den hinteren Pfosten und der Youngster lenkte aus drei Metern volley drüber. Überhaupt war es nicht unbedingt der Tag des „Sechsers“, denn in der 56. Minute leitete er mit einem kapitalen Fehlpass im Mittelkreis das 3:1 ein. Ömer Cakir nutzte den Konter rigoros aus. Trotz des neuerlichen Zweitorerückstandes gaben die Gäste aus dem Aileswasen allerdings weiterhin nicht klein bei. Matthias Wilhelm bediente Robin Plachy, dessen Schuss aus halbrechter Position verfehlte sein Ziel deutlich (63.)

Viel einstecken musste mal wieder Moritz Krasser und wurde dabei vom Schiedsrichter nicht geschützt. Neue Hoffnung dann in der 72. Minute. Yannick Schellander setzte sich von links kommend durch und sein Zuspiel lenkte Robin Plachy am vorderen Pfosten ins kurze Eck. Und neunzig Sekunden später forderten die Gäste heftig Elfmeter, weil Timo Bezirgianidis umgerissen worden war. Es gab den Strafstoß nicht und so musste die Elf von Alberto Guillen und Michael Bezirgiannidis immer höheres Risiko gehen. Prompt nutzten die Hausherren den freien Raum über den schnellen Alexander Fregien. Seine scharfe Hereingabe zischte durch den gesamten Sechzehner und erreichte den freien Mustafa Koc. Mit einem satten Geschoss ließ er Marc Vogelmann aus zehn Metern keine Abwehrmöglichkeit (78.).

Der eingewechselte ehemalige Oberesslinger, der schon im Vorspiel unangenehm aufgefallen war, stand in der Folge mehrmals im Fokus. Zunächst vergab er zwei weitere gute Gelegenheiten und dann ging der vollkommen unnötig TSV-Keeper Marc Vogelmann am Elfmeterpunkt heftig an. Hier zückte der insgesamt gut leitende Daniel Eßwein endlich mal den gelben Karton. Den Schlusspunkt setzte in der Nachspielzeit Jonas Bayha, der in höchster Gefahr gegen Julian Schröder das 5:2 verhinderte.

Nellingen und die Granulatwüste an der Akademie, auf der es für die Grünhemden einfach nichts zu erben gibt, bleiben also weiterhin ein Graus für den TSVN. Der konnte im übrigen wieder nicht in gleicher Formation wie am Sonntag zuvor auflaufen, denn diesmal war Noah Wagner Opfer eines Infektes. Die notwendige frühe Auswechslung von Luis Guillen kam erschwerend hinzu. Erfreulich dagegen war, dass Lars Glöckler die gesamten neunzig Minuten durchstehen konnte. Auch nach dieser Niederlage steht weiter der 8. Platz zu Buche, doch nun ist ein Dreier gegen den ebenfalls schwächelnden TV Neidlingen zwingend notwendig.

 

TV Nellingen: Esselmann, Tamba (82. Prekaj), Schröder, Tellioglu, Helaimia, Reitzle (88. Aktan), Ndolumingo, Uysal, Kalender (78. Seehas), Fregien, Cakir (60. Koc)

TSVN: Vogelmann, Schneider, Bayha, Krasser, Glöckler, Luis Guillen (41. Nagel), Matthias Wilhelm, Sperl, Robin Plachy, Wenzelburger (60. Timo Bezirgianidis), Schellander

Schiedsrichter: Daniel Eßwein (Aalen)

Zuschauer: 100

Tore: 1:0 (22.) Ndolumingo, 2:0 (24.) Reitzle, 2:1 (36.) Schellander (Foulelfmeter), 3:1 (56.) Cakir, 3:2 (72.) Plachy, 4:2 (78.) Koc

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