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Sonntag, 25 November 2018 14:47

SGEH I - TSVN I 0:2

Nach einem intensiven und hochklassigen Derby holte der TSVN den fünften Dreier in Folge und schließt damit die Vorrunde auf einem vor ein paar Wochen kaum für möglich gehaltenen 6. Platz ab...

Bei besten Bedingungen im Hardtwaldstadion hätte dieser in manchen Phasen giftige Lokalkampf mehr als die nur 120 Zuschauer verdient gehabt. An dessen Ende stand ein verdienter Sieger TSV Neckartailfingen, der allerdings wie zu erwarten war, heftigsten Widerstand brechen musste, um die Punkte 24, 25 und 26 einsacken zu können. Durch diese Niederlage steckt die Spielgemeinschaft aus Erkenbrechtsweiler und Hochwang weiterhin im Abstiegssumpf, doch ist die Elf von Dieter Hiller stark genug, um sich dort wieder heraus zu ziehen. Die Aileswasen-Kicker dagegen schweben momentan auf Wolke sieben und wollen nun natürlich auch das letzte Spiel des Jahres in vierzehn Tagen beim TSV RSK Esslingen gewinnen.

Es war eine geschlossene Mannschaftsleistung ohne Schwachpunkt, die die Grundlage für den Erfolg auf der Alb bildete und eine solche war gegen die kampfstarke Fusionself auch bitter notwendig. Die erste Torszene lag dann auch auf Seiten der Hausherren, als dem stets gefährlichen Dennis Oswald eine Flanke abrutschte und Florian Hipp alle Mühe hatte, um die Kugel über den Balken lenken zu können (16.). Erstmals ihren Unmut gegenüber Schiedsrichter Lukas Wolf äußerten die einheimischen Fans, als Jonas Bayha gegen Torhüter Jürgen Rechner einen Luftkampf bestritt und diesen dabei unabsichtlich an der Wade verletzte. Wolf ließ jedoch Gelb stecken. Kritisch wurde es in der 21. Minute für die Gäste, denn da misslang dem ansonsten sicheren Vogelmann-Vertreter Florian Hipp ein Abstoß, was Kevin Rieke nicht ausnützen konnte.

Eine Zeigerumdrehung später folgte die erste richtig dicke Chance für den TSV. Moritz Krasser brachte Robin Plachy mit einem feinen Pass ins Laufen, doch Keeper Jürgen Rechner reichte eine hauchdünne Berührung für den Schuss, um ihn knapp am Pfosten vorbei zu lenken. Überhaupt war das Sturmduo Krasser/Plachy von der SGEH-Abwehr kaum in Schach zu halten und so glich das Trikot des Torjägers bald einem zerfetzten Lumpen. Felix Hummel und Dennis Oswald hatten Textilbremsen angewandt und dafür jeweils Gelb gesehen, wobei Hummel wegen seiner Fastnotbremse damit noch gut bedient war.

So konnte Felix Hummel in der 35. Minute sein unterlegenes Laufduell mit Plachy wegen Gelb-rot-gefahr nicht nochmals per Foul stoppen, aber der Querpass des TSV-Stürmers im Strafraum wurde noch abgefangen. Keine sechzig Sekunden später inszenierte das Angriffspaar die nächste hochwertige Gelegenheit. Krasser passte wieder millimetergenau und Rechner blieb erneuter Sieger gegen den auf ihn zu laufenden Plachy. Langsam aber sicher wäre eine Neckartailfinger Führung gerecht gewesen, denn zwei Minuten vor dem Pausenpfiff tanzte Moritz Krasser wieder mal auf der Torauslinie nach innen, bediente Yannick Schellander, der mit seiner Direktabnahme aus drei Metern am Fuß von Nico Kuhn scheiterte.

Nach dem Seitenwechsel ging es gerade so weiter, weil Manuel Schneiders Flachschuss von Felix Hummel haarscharf am Pfosten vorbei gelenkt wurde (48.). Dann rutschte Pablo Guillen nach Yannick Schellanders Rückpass in bester Position aus und dem hinter ihm stehenden Kapitän Schneider rollte der Ball vor den „falschen“ Fuß (49.), sodass die Riesenmöglichkeit versandete. Hatte es hier bereits zweimal nach dem 0:1 gerochen, so fiel dieses endlich in der 55. Minute. Die Standards an diesem Tag waren wiedermal suboptimal, denn meist lag Schnee auf den Luftballonflanken. Manuel Schneiders klasse Ecke war die Ausnahme von der Regel, weil scharf und in Kopfhöhe nach innen gezogen. Moritz Krasser, der ja kein ausgewiesener Kopfballspezialist ist, drückte den Ball mit der Stirn in die Maschen. Gut sah dabei Torhüter Rechner nicht unbedingt aus.

Von den Gastgebern war in Sachen Torgefahr bis dahin nur noch wenig zu sehen. Kevin Riekes flacher Freistoß war diesbezüglich für die SGEH-Anhänger nach genau einer Stunde noch das Aufregendste. Haarig hätte es für die Gäste aber in der 64. Minute werden können, wenn nicht der erneut überragende Lars Glöckler am Elfmeterpunkt gegen wiederum Rieke präsent gewesen wäre. In dieser Phase muckten die Hiller-Buben gewaltig auf und so musste Glöckler hart an der Strafraumkante zum letzten Mittel greifen. Der Freistoß aus bester Position wurde jedoch von Kevin Rieke gewaltig verdaddelt und führte zu einer formidablen Kontermöglichkeit für die Gäste. Dem immer stärker werdenden Noah Wagner unterlief aber im Vier gegen Zwei ein zu schlampiges Abspiel, sodass das Tempo aus dem Gegenzug heraus war und die SGEH-Abwehr nachrücken konnte (66.).

Überrascht schien Robin Plachy in der 71. Minute als Jürgen Rechner, dem Oldie im Kasten der SGEH, ein Abspielpatzer unterlief und der Gäste-Angreifer zu hastig übers Tor abschloss. In der 80. Minute fiel dennoch die Entscheidung. Moritz Krasser schlängelte sich in den Strafraum und wurde klassisch ausgehebelt. Lukas Wolf zeigte sofort auf den Punkt. Diesmal probierte sich Yannick Schellander im Elfmeterschießen und traf bombensicher. Brenzlig wurde es trotzdem nochmals für den Gast, denn erst musste Jonas Bayha in höchster Not gegen Dennis Oswald klären (84.) und eine Minute später lag der Ball hinter Florian Hipp im Netz. Lukas Wolf hatte aber Kevin Rieke im Abseits gesehen, so dass der Oswald-Treffer nicht zählte. Der erst in der 75. Minute gekommene Gökhan Demir durfte kurz darauf schon wieder gehen, weil er zweimal mit Schiri-Entscheidungen nicht einverstanden war.

Doch dieser Platzverweis war nicht mehr relevant, zu sicher agierte der Gast aus dem Neckartal und baute seine Erfolgsserie souverän aus. Man kann sich im Aileswasen nicht erinnern, jemals fünf Siege in Folge errungen zu haben. Allerdings trat die Truppe von Alberto Guillen und Michael Bezirgiannidis auch schon vorher ordentlich auf, besaß da jedoch das nötige Spielglück nicht. Zudem stand nach langer Zeit mal wieder hinten die Null, weil die Abwehrkette zuletzt nicht dauernd umgebaut werden musste und deshalb eingespielt wirkte. Neben den überragenden Lars Glöckler und Jonas Bayha kann man nun auch auf die jungen Außenverteidiger Noah Wagner und Luis Guillen bauen. Dazu gewann mit Max Sperl ein weiterer Youngster im Mittelfeld so gut wie jeden Zweikampf. Rosige Aussichten also derzeit im Aileswasen. Wie gefestigt die Startelf wirkte, zeigte auch die sehr selten vorkommende Tatsache, neunzig Minuten ohne Auswechslung überstanden zu haben.

SGEH: Rechner, Weger, Kronewitter, Rieke, Hakan Demir, Oswald, Sternemann (75. Gökhan Demir), Nguyen, Kuhn (46. Gökeler), Hummel, Lenuzza

TSVN: Hipp, Schneider, Bayha, Krasser, Wagner, Glöckler, Luis Guillen, Sperl, Robin Plachy, Pablo Guillen, Schellander (90.+2 Wenzelburger)

Schiedsrichter: Lukas Wolf (Deizisau)

Zuschauer: 120

Tore: 0:1 (55.) Krasser, 0:2 (81.) Schellander (Foulelfmeter)

Besondere Vorkommnisse: Gelb-rote Karte für Gökhan Demir (89.) wegen Reklamieren

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