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Montag, 05 November 2018 08:52

FV Neuhausen I - TSVN I 1:2

Eine ganz starke Anfangsviertelstunde mit einem im Anschluss engagierten kämpferischen und läuferischen Auftritt brachten dem TSVN in Neuhausen einen nicht unbedingt erwarteten, dafür aber umso wichtigeren Dreier ein. Der allerdings war auch mit zwei ganz dicken Wermutstropfen versehen...

Sie will einfach kein Ende nehmen, die langsam unheimliche Verletzungsmisere, denn für Benjamin Frimmel und Timo Bezirgianidis könnte das Fußballjahr 2018 beendet sein. Bänderrisse an Sprunggelenk beziehungsweise Schulter werden bei den beiden vermutet. Nur gut, dass wenigstens am Ende ein Dreier stand, der wie Balsam wirkt. Sieht man von den Verletzungen ab, besaß der TSV ein paar mal das Glück des Tüchtigen, hätte andererseits aber des öfteren den Sack frühzeitig vollends zu machen können, ja müssen.

Pablo Guillen spielte in der 7. Minute einen formidablen Diagonalpass auf den auf Linksaußen wartenden Manuel Schneider. Der nahm sein Herz in die Hand, drängte energisch dort hin, wo die Musik spielt und wurde prompt von Andreas Negwer umgehauen. Robin Plachy hatte im Spiel zuvor einen Elfmeter verschossen, probierte es aber dennoch erneut. Diesmal hatte der TSV-Stürmer Glück, denn Torhüter Aaron Müller war mit der Hand bedenklich nah dran. Die Grünhemden setzten richtigerweise nach, wobei die FVN-Abwehr einige Unsicherheiten offenbarte. Eine solche wurde in der 11. Minute prompt genutzt, als Yannick Schellander einen Eckball in den Fünfmeterraum drehte, Denis Marcelles heftig patzte und Benjamin Frimmel dies aus sechs Metern eiskalt nutzte.

Keine neunzig Sekunden später stand der Gast vor dem 3:0, doch Pablo Guillen und Yannick Schellander kamen im Duett nicht an Keeper Müller vorbei. Der direkte Konter hätte durchaus für Ungemach sorgen können, Schiri Laichinger nahm den Hausherren aber etwas voreilig den Vorteil. Es folgte die unglückliche Verletzung für Benjamin Frimmel, der unabsichtlich am Sprunggelenk getroffen wurde, umknickte und mit einem sofort zum Ballon schwellenden Knöchel runter musste. Der Ausfall des Routiniers hatte einen kurzen Bruch im Spiel der Gäste zur Folge und Neuhausens gefährlichster Angreifer, Theofilos Orfanidis, kam zur bis dahin besten Möglichkeit der Gastgeber. Mit einer Prachtparade verhinderte Marc Vogelmann jedoch den Ausgleich (21.).

In der 26. Minute hatte Schiri Laichinger nicht den Mut, einen zweiten Elfmeter für den TSVN zu geben. Timo Bezirgianidis war von Nicolas Vlassakidis eindeutig gelegt worden. Langsam fand die Elf von Alberto Guillen und Michael Bezirgiannidis wieder in die Spur zurück und Robin Plachy wäre fast zu einer ganz Dicken gekommen, wenn er sich den Ball nicht ein wenig zu weit vor gelegt hätte (35.). Zwei Zeigerumdrehungen später brachte Manuel Schneider seinen Pass auf Plachy nicht durch und den direkten Konter musste Jonas Bayha gegen Orfanidis routiniert zur Ecke klären.

Es ging in dieser Phase hin und her und als Robin Plachy dem tändelnden Vlassakidis die Kugel klaute, konnte der FVN-Abwehrmann blos noch zur Textilbremse greifen. Die rote Karte blieb zu Recht nur stecken, weil die Aktion zu weit vom Neuhäuser Tor entfernt war.

Kurz vor dem Pausenpfiff schrammte Christian Schenk am langen Pfosten nach einer Ecke knapp am 1:2 vorbei (42.) und wenig darauf reagierte Marc Vogelmann gegen Orfandis erneut großartig. Weil Jonas Bayha in der Nachspielzeit abermals gegen den schnellen Schenk in höchster Not einen Konter unterbinden konnte, war man froh, dass es endlich in die Pause ging. Aus der kamen die Grünhemden deutlicher ausgeschlafener als die Hausherren und hätten innerhalb einer Minute alles klar machen müssen. Zunächst schickte Timo Bezirgianidis seinen Sturmpartner Plachy die Linie hinunter und der umkurvte den heraus eilenden Aaron Müller. Der Winkel wurde dabei aber zu spitz und sein Schuss blieb am Außennetz hängen. Sekunden später erahnte „Beze“ einen Rückpass, war dann aber allein vor Torhüter Müller zu unentschlossen.

In der Folge waren wieder die Schützlinge von Erol Türkoglu dran. Christian Schenk köpfte aus fünf Metern hauchdünn drüber und ein 30-Meter-Freistoß von Orfanidis titschte nur auf die Latte (51./54.). Dann das nächste Verletzungsmalheur für den TSVN. Timo Bezirgianidis wurde gefoult und fiel unglücklich. „Es hat geknackt“, so der Unglücksrabe unmittelbar danach. Nach kurzer Behandlung versuchte er es nochmals und jagte mit Wut im Bauch einen Mordskracher aus 25 Metern ans Lattenkreuz (65.), was aber gleichzeitig die letzte Aktion des Mittelstürmers war.

Anstatt in der 81. Minute mit Pablo Guillens Konter alles klar zu machen, drohten kurz danach wiederum späte Punktverluste. Der mit seinen Standards enorm gefährliche Orfanidis drehte einen Eckball direkt in die hintere Dreiangel und der FVN war wieder dran. Da Alexander Laichinger später noch fünf Minuten drauf legen sollte, war da fast noch eine Viertelstunde zu gehen. Die Hektik und die Angst erneut hinten raus alles zu vermasseln, zerrte an den Nerven und tatsächlich standen die Gastgeber auch zweimal knapp vor dem Ausgleich. Doch diesmal gings gut und der Dreier wanderte unterm Strich verdient von den Fildern ins Neckartal.

Der seit Wochen überragende Lars Glöckler zeigte auch an der Schlossstraße eine abgeklärte und fehlerlose Partie, diesmal in der für ihn ungewohnten Position des Innenverteidigers. Sein Partner, Jonas Bayha überzeugte dort genauso, sodass der Ausfall von Abwehrchef Matthias Wilhelm bestens kompensiert werden konnte. Bis zu seiner Auswechslung bot auch Yannick Schellander eine bemerkenswert gute Vorstellung, musste dann aber seinen vielen Kilometern Tribut zollen. Ganz wichtig wiederum waren die Ballabsicherungen von Moritz Krasser, die viel Zeit von der Uhr nahmen. Marc Vogelmann vereitelte drei FV-Großchancen und war auch sonst ein sicherer Rückhalt. Bei einem direkt verwandelter Eckball stellt sich immer die Frage nach dem Torhüter. Doch bei der optimal getretenen Ecke muss man den jungen Keeper von jeglicher Schuld frei sprechen, auch wenn das ganz wenige anders gesehen haben wollen.

Gelingt dem Bezirksligadino jetzt noch ein Heimerfolg über den Vorletzten SF Dettingen, wäre das ein großer Schritt in Richtung Mittelfeld.

 

FV Neuhausen: Müller, Negwer, Orfanidis, Fröschle, Vlassakidis, Werner, Kaligiannidis, Schenk (69. Novak), Colic, Weber, Marcelles (71. Kiouptsidis)

TSVN: Vogelmann, Schneider, Bayha, Krasser, Frimmel (14. Timo Bezirgianidis, 66. Spörl), Glöckler, Luis Guillen, Robin Plachy (88. Nagel), Wenzelburger, Pablo Guillen, Schellander (70. Wagner)

Schiedsrichter: Alexander Laichinger (Ebersbach)

Zuschauer: 90

Tore: 0:1 (8.) Plachy (Foulelfmeter), 0:2 (11.) Frimmel, 1:2 (82.) Orfanidis

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