Herzlich willkommen beim TSV Neckartailfingen | Spaß an der Bewegung

Montag, 15 Oktober 2018 08:36

TSVN I - TSV Denkendorf I

Der TSVN zitterte einen 2:1-Sieg über den unangenehmen TSV Denkendorf ins Ziel und behielt damit die immens wichtigen drei Punkte im Aileswasen...

Man traute seinen Augen nicht, denn die Hausherren zeigten sich gegen den Aufsteiger in der ersten Hälfte lethargisch, uninspiriert und ohne großen Willen, was reißen zu wollen. Alberto Guillen und Michael Bezirgiannidis hatten dann jedoch in der Halbzeitpause ihren Jungs anscheinend Hallo-Wach-Tabletten verabreicht, denn plötzlich stand eine andere Mannschaft auf dem Platz – allen voran wieder mal Moritz Krasser. Ein weiterer, der Flagge zeigte, war Matthias Wilhelm. Der Innenverteidiger leitete mit einem energisch gewonnenen Zweikampf die Wende ein und war auch danach unumstrittener Abwehrchef. Wieder ganz stark trat auch Lars Glöckler auf und die beiden Guillens steigerten sich ebenfalls erheblich. Dies musste Noah Wagner nicht, denn er kam erst in der 43. Minute für den verletzten Max Sperl auf den Platz und bot sofort eine mehr als ordentliche Vorstellung.

Bis auf ganz wenige Szenen konnte man den ersten Durchgang vergessen. Vielmehr hatte es sogar den Anschein, als ob es sich um ein Freundschaftsspiel handeln würde, auch wenn Hendrik-Lars Gil schon nach drei Minuten im Sechzehner lag und einen Elfmeter forderte. Zwei Versuche von rechts auf jeweils das lange Eck von Robin Plachy (8.) und Timo Bezirgianidis (15.), die aber nur Eckbälle einbrachten und eine verunglückte Direktabnahme auf der Gegenseite von Tobias Kurz (17.) waren bis dahin alles. Nach einer Schellander-Ecke bot sich Max Sperl in der 21. Minute die beste Möglichkeit, doch sein Kopfball strich hauchdünn drüber.

Aus heiterem Himmel ging der TSVD nach 27 Minuten in Führung. Luis Guillen klärte aus dem Strafraum, allerdings geriet der Abwehrschlag viel zu kurz. Steffen Zahner hielt ihn auf und jagte die Kugel aus 25 Metern für den sicheren, aber unterbeschäftigten Marc Vogelmann unters Gebälk. Ein Fallrückzieheransatz von Timo Bezirgianidis (33.) und ein Schuss ans Außennetz durch Nico Riccio eine Minute später hielt die ansehnliche Kulisse knapp vorm Einschlafen ab, ehe sie in der 42. Minute richtig aufgeschreckt wurde. Für den bis dahin unsichtbaren Moritz Krasser war es der Startschuss zu einer erneut bemerkenswerten Vorstellung. Der Kapitän, der den erkrankten Manuel Schneider vertrat, drang energisch in den Sechzehner ein und Tim Kurka streckte den Spielführer nieder. Der Elfmeter, den Timo Bezirgianidis ausführte, passte zum bisherigen Geschehen wie die Faust aufs Auge, denn Torhüter Sebastian Grochol hatte keinerlei Mühe, das Schüsschen fest zu halten.

 

Aus der Kabine kam dann eine grünweisse Truppe, die wie ein umgedrehter Handschuh wirkte. Matthias Wilhelm setzte gleich ein Zeichen, gewann energisch an der Mittellinie einen Zweikampf und passte auf Pablo Guillen. Der wiederum schob dem ihn hinterlaufenden Moritz Krasser den Ball zu und schon zappelte die Kugel im langen Eck (46.). Robin Plachy hätte fast gleich zweimal nachlegen können, geriet aber einmal zu weit nach außen (48.) und tickte sich wenig später (51.) ein Krasser-Zuspiel im letzten Moment zu weit vor, sodass Keeper Grochol retten konnte. Die Offensivaktionen der Hausherren setzten sich fort, weil Noah Wagner eine Flanke nach innen drehte und die Direktabnahme von Jonas Bayha in der vielbeinigen Denkendorfer Abwehr hängen blieb.

 

In der 70. Minute schien die TSVN-Führung fällig als Luis Guillen einen Freistoß an den langen Pfosten hob und Yannick Schellander die Flanke aus der Luft nahm (siehe NZ-Foto). Sebastian Grochol machte die Ecke aber dicht und klärte zum Eckball. Langsam rannte den Gastgebern die Zeit davon und in der 77. Minute erstarb den Zuschauern erneut der Torschrei auf den Lippen. Einen hohen Seitenwechsel nahm Robin Plachy aus 17 Metern volley und das Geschoss zischte nur Zentimeter am Pfosten vorbei. 90 Sekunden danach war es jedoch endlich so weit, weil Moritz Krasser seinen nächsten großen Auftritt zelebrierte. Fast von der Eckfahne tanzte er auf der Torauslinie, mehrere TSVD-Abwehrspieler stehen lassend, nach innen, passte in den Rücken des hilflosen Defensivverbundes und Yannick Schellander setzte das Spielobjekt aus sieben Metern ins gleiche lange Eck wie der Vorbereiter beim 1:1 in der 46. Minute.

Eigentlich brachte der TSVN den Dreier danach sicher ins Ziel, zittern war dennoch angesagt, weil der Neuling nie aufgab und immer die Gefahr bestand, dass einer mal durch rutschen konnte. Der bombensichere Marc Vogelmann und seine Vorderleute ließen aber nichts mehr anbrennen und überstanden auch die vier Minuten Zugabe durch den ordentlich leitenden Falko Kaiser aus Renningen. Ein Wermutstropfen mischte sich dennoch in den Freudenkelch, weil der schon lange immer wieder über Kniebeschwerden klagende Max Sperl noch vor dem Pausenpfiff passen musste. Bleibt zu hoffen, dass der zu einer festen Größe gewordene Youngster nichts Ernsthaftes hat. Mit dem ganz wichtigen Dreier im Rücken kann man nun erheblich lockerer zum Derby in den Tischardt-Egart nach Frickenhausen fahren.

TSVN: Vogelmann, Bayha, Krasser, Glöckler, Luis Guillen, Matthias Wilhelm, Sperl (43. Wagner), Robin Plachy (90.+3 Böpple), Timo Bezirgianidis (90. Kevin Plachy), Pablo Guillen, Schellander (89. Wenzelburger)

TSV Denkendorf: Grochol, Gil (78. Ullmann), Kurka, Riccio, Zahner, Haupt, Wieczorek (63. Rapp), Dunz, Driessen, Deuschle, Kurz (63. Intemperante)

Schiedsrichter: Falko Kaiser (Renningen)

Zuschauer: 200

Tore: 0:1 (27.) Zahner, 1:1 (46.) Krasser, 2:1 (79.) Schellander

Besondere Vorkommnisse: Grochol hält Foulelfmeter von Bezirgianidis (42.)

Gelesen 1430 mal Letzte Änderung am Montag, 15 Oktober 2018 08:36
Bitte anmelden, um einen Kommentar zu posten