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Donnerstag, 04 Oktober 2018 07:09

TSVN I - TSV Köngen I 1:2

Es gibt Tage, da erfriert der eine in der Sauna, wie der TSVN und der andere findet im Misthaufen eine goldene Uhr, wie der TSV Köngen. Der Tabellenführer war eigentlich tot und zog dennoch dank dreier für ihn glücklicher Schlüsselszenen doch noch den Hals aus der Schlinge..

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Gegen die Granden der Liga machen die Schützlinge von Alberto Guillen und Michael Bezirgiannidis bislang ihre besten Spiele. Helfen tat dies gegen den Spitzenreiter aus der Fuchsgrube diesmal allerdings nichts. Derjenige, der oben steht, entscheidet halt solche Begegnungen für sich, das Gegenteil ist der Fall, wenn einem das Wasser eh schon bis zum Hals steht. Unterm Strich kam deshalb eine dumme und mehr als ärgerliche Niederlage für den TSV Neckartailfingen heraus, die den Bezirksligadino nun in arge Nöte bringt.

„Die hätten nie und nimmer ein Tor geschossen“, so ein, wie alle im Aileswasen, gefrusteter TSVN-Coach Guillen. Gemeint war die Szene in der vertrakten 74. Minuten, in der alles gegen die Gastgeber lief und Timo Bezirgianidis, Noah Wagner auf der einen, sowie Tom Hohlfeld und Mustafa Baykara auf der anderen Seite im Mittelpunkt standen. Dass in der 89. Minute der ausgezeichnete Schiedsrichter Andre Dorn aus Gomadingen schließlich auch noch Schicksal spielte, setzte dem Ganzen vollends die Krone auf.

In der 5. Minute ging Robin Plachy mit einem Zuspiel von Jonas Bayha auf die Reise und überlupfte von der linken Seite Torhüter Tom Hohlfeld. Ein Köngener Abwehrspieler konnte die Situation jedoch weit vor der Linie bereinigen. Dies war auch bei einem durch Florian Bauer abgeblockten Versuch von Plachy (siehe Foto NZ) in der Nähe des Elfmeterpunktes wenig später der Fall (8.). Die erste gefährliche und dazu noch sehenswerte Aktion des TSV Köngen ging auf das Konto von Mustafa Baykara, dessen Seitfallzieher allerdings genau auf den gut stehenden Marc Vogelmann kam. Großes Pech hatten die Gäste in der 14. Minute, als ihnen mit Jan Horeth eine wichtige Stütze verletzungsbedingt weg brach.

Brenzlig im Neckartailfinger Sechzehner wurde es nochmals nach einer halben Stunde, als Michael Rüttinger in eine Flanke rutschte, aber diese nicht richtig erwischte. Ähnlich erging es Timo Bezirgianidis eine Minute danach (32.), denn der schlitterte fast auf der Torlinie knapp an einer abgefälschten Hereingabe von Manuel Schneider vorbei. Moritz Krasser fing in der 36. Minute einen Fehlpass der Gäste ab, umspielte zwei Gegenspieler und zielte dann aus 18 Metern drüber. Die bis dahin beste Gelegenheit bot sich nach 40 Minuten Yannick Schellander, der urplötzlich allein vor Tom Hohlfeld auftauchte, allerdings am gut reagierenden Keeper scheiterte. In der Nachspielzeit ging der TSVN aber dann doch in Führung. Über Timo Bezirgianidis und Yannick Schellander gelangte das Spielobjekt zum wieder sehr auffälligen Lars Glöckler und der belohnte seine starke Leistung mit einem satten Schuss von der Strafraumgrenze, der zum 1:0 einschlug.

 

Nach dem Seitenwechsel war es zunächst der TSV Köngen, der Akzente setzte, wobei Jonas Bayha in der 51. Minute gegen den eingelaufenen Baykara gerade noch zur Ecke lenken konnte. Diese setzte Julien Rieker aus guter Position drüber. Auch 180 Sekunden danach hieß das Duell Bayha gegen Baykara und wieder hatte der Neckartailfinger Abwehrmann das bessere Ende für sich. Genau eine Stunde war gespielt, als Noah Wagner, Yannick Schellander, Pablo Guillen und Timo Bezirgianidis eine klasse Kombination inszenierten, Letzterer aber knapp über den Balken zielte. Ähnliches passierte in der 62. Minute. Robin Plachy schloss seinen 60-Meter-Spurt mit einem präzisen Zuspiel auf Bezirgianidis ab, doch wieder verfehlte die Kugel ihr Ziel.

Die jederzeit faire Partie ging in ihre entscheidende Phase, doch zunächst konnte Marc Vogelmann noch ein Baykara-Geschoss drüber lenken (68.). In der 74. Minute brach dann das Unglück über die Hausherren herein, denn sie vergaben die Megachance zum 2:0. Pablo Guillen war auf Linksaußen nicht zu bremsen und sein Flachpass vors Tor fand den grätschenden Timo Bezirgianidis, der jedoch den Ball nicht an dem sich auf der Linie werfenden Tom Hohlfeld vorbei brachte. Nicht genug damit, denn im direkten Gegenzug wollte Noah Wagner in einer völlig ungefährlichen Situation einen Eckball verhindern. Ein solcher wäre, wie sich heraus stellte, das viel kleinere Übel gewesen, denn der Youngster kickte dem zufällig dort stehenden Dominik Signus den Ball in die Füße. Der wiederum flankte sofort und Mustafa Baykara köpfte aus sechs Metern in den Winkel. Dass der Köngener Torjäger da auch noch den Ellbogen einsetzte, konnte mit viel Wohlwollen gerade noch akzeptiert werden.

Wenigsten ein Punkt wäre gegen den Tabellenführer ja schon was gewesen, doch auch dieses Trostpflaster blieb den in der 89. Minute konsternierten Hausherren versagt. Und wieder hatten sie das Momentum nicht auf ihrer Seite, weil Schiri Dorn eine Aktion von Pablo Guillen völlig falsch bewertete. Der bis dahin praktisch fehlerfreie Referee nahm dem TSVN nicht nur einen Erfolg versprechenden Überzahlangriff, sondern entschied zudem auch noch in die verkehrte Richtung. Daraus entstand eine hohe Flanke in den Neckartailfinger Strafraum, wo der lange Michael Rüttinger in einer Spielertraube am höchsten stieg und per Kopf in den gleichen Winkel traf wie zuvor Baykara.

Es ist nicht nur diese Niederlage gegen einen schwächer als die Konkurrenten Donzdorf und Deizisau wirkenden TSV Köngen, die den TSVN nun arg in die Bredouille bringt, sondern auch die Tatsache, dass am Sonntag gleich die nächste Pleite folgen könnte. Bei der SGM T/T Göppingen hat man schon einige Abfuhren erteilt bekommen, zuletzt war es ein 3:7. Auf dem Kunstrasenfeld an der Hohenstaufenstraße haben die Grünhemden mit einem 5:3-Sieg jedoch auch mal gezeigt, dass es dort durchaus anders laufen kann.

 

TSVN: Vogelmann, Schneider (58. Wagner), Bayha, Krasser, Glöckler, Matthias Wilhelm, Sperl, Robin Plachy, Timo Bezirgianidis (86. Michael Bezirgiannidis), Pablo Guillen, Schellander

TSV Köngen: Hohlfeld, Kaiser, Hummel, Signus, Baykara, Rieker, Werner (63. Essert), Rafael Horeth, Jan Horeth (14. Stockbauer, 90. Manco), Bauer (69. Ehrler), Rüttinger

Schiedsrichter: Andre Dorn (Gomadingen)

Zuschauer: 200

Tore: 1:0 (45.+2) Glöckler, 1:1 (74.) Baykara, 1:2 (89.) Rüttinger

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