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Montag, 01 Oktober 2018 08:52

TV Neidlingen I - TSVN I 2:2

Das Minimalziel hieß, in Neidlingen einen Punkt zu holen. Es wurde erreicht, doch zufrieden sein konnte der TSVN damit am Ende einer umkämpften Partie ganz und gar nicht...

Kein Verein ist so abhängig von einem Akteur, wie der TV Neidlingen von Patrick Kölle. Immer wenn es brennt, ist der Spielertrainer in der Nähe des Glutnestes und auch diesmal war der Ex-Bad Boller an beiden TVN-Treffern beteiligt. Die Gäste aus dem Aileswasen schienen nach einem Doppelschlag kurz vor der Halbzeitpause den wichtigen Dreier mitnehmen zu können. Doch als die Hausherren in der Schlussphase immer aggressiver wurden, produzierte der TSV viel zu viele Ballverluste und kassierte das ärgerliche 2:2 sechs Minuten vor dem Ende.

Schon in der 5. Minute bot sich dem Bezirksligadino die riesige Chance zum Führungstreffer, als nach einem Freistoß von Manuel Schneider der Ball plötzlich acht Meter vor dem Kasten von Christopher Gneiting herrenlos auf dem silbernen Tablett lag. Moritz Krasser zog mit Vollspann ab, doch Gneiting riss die Fäuste hoch und lenkte das Geschoss über den Balken. Genauigkeit vor Härte wäre hier wohl für „Mo“ Krasser der bessere Ratgeber gewesen. Der TSV war weiterhin am Drücker. Zwei Neidlinger Abwehrspieler reklamierten an der Seitenlinie den Ball im Aus, Timo Bezirgianidis kümmerte dies nicht, kurvte an den Strafraum und jagte die Kugel einen halben Meter über die Latte (16.).

Aus dem Nichts und ohne vorherige Möglichkeit gingen die Kirschenörtler in der 28. Minute in Führung. Eine ewig lange in der Luft schwebende Freistoßflanke landete bei Fabian Latzko, der dann die gute Gelegenheit eigentlich schon vertan hatte. Patrick Kölle aber roch den Braten und drückte gedankenschnell aus einem Meter über die Linie. Fünf Zeigerumdrehungen später hätte Timo Bezirgianidis dem einlaufenden Yannick Schellander überlassen sollen, schoss aber aus der Drehung und verfehlte das Gehäuse. Nach 42 Minuten tat Matthias Wilhelm Ähnliches wie zuvor die beiden TV-Abwehrspieler: Er reklamierte Einwurf für sich, was die Gastgeber beinahe ausnutzten. Jonas Bayha konnte im letzten Moment den frei geworfenen Latzko am Torschuss hindern.

Kurz vor dem Pausenpfiff des umsichtigen und fast fehlerfrei leitenden Alexander Wille aus Laichingen holten die Neckartäler zum Doppelschlag aus. Pablo Guillen brachte Yannick Schellander ins Spiel und der setzte Timo Bezirgianidis mit einem exzellenten Zuspiel ins Szene. Im Stile eines Torjägers tickte der den Ball aus 15 Metern mit der Picke am überraschten Gneiting vorbei in die Maschen. Die Kölle-Truppe hatte sich noch nicht erholt, da klingelte es schon wieder in ihrem Kasten. Diesmal war es Moritz Krasser, der den startenden Robin Plachy halbhoch in Stellung brachte. Plachy verarbeitete den Flugball gekonnt mit der Brust und setzte ihn per Aufsetzer ins lange Eck.

In der 52. Minute hatte Heiko Kölle mächtig Glück, dass sein Foul als letzter Mann an Robin Plachy nicht als Notbremse gewertet wurde. Der TSV-Angreifer wäre weg gewesen, doch da das Vergehen im Mittelkreis passierte und so von Schiri Wille nicht als klare Torchance gesehen wurde, kam der TV-Abwehrchef mit Gelb davon. Kurz darauf probierte es Pablo Guillen von der Strafraumkante aus, zielte aber drüber (55.). Flanken von Tim Mohoric (60.) und Robin Plachy (63.) flogen danach auf beiden Seiten ins Leere. Der erstaunlich abgeklärt agierende Max Sperl und sein gleichfalls starker Innenverteidigerkamerad Matthias Wilhelm unterschätzten in der 64. Minute einen 80-Meter-Befreiungsschlag von Martin Kirschmann, Patrick Kölle brachte die Fußspitze dran und der erneut fehlerlose Marc Vogelmann hatte Mühe die Bogenlampe um den Pfosten zu biegen.

 

Die Entscheidung hätte wohl ein abgefälschter Bezirgianidis-Flachschuss aus 18 Metern bedeutet, der trotzdem von Christopher Gneiting noch mit letzter Streckung zur Ecke gelenkt werden konnte (74.). Doch auch der Ausgleich war in der 80. Minute möglich, den allerdings Matthias Wilhelm gegen Class Hartmann mit Entschlossenheit verhinderte. Der Hammer wäre wohl eingeschlagen, hätte sich Wilhelm nicht dazwischen geworfen. Es schien, als ob diese Szene den Gästen den Schreck in die Glieder hätte fahren lassen, denn von nun an agierten sie ziemlich vogelwild, auch weil die Gastgeber jetzt ihre altbekannten Tugenden an den Tag legten. Kampf und Einsatz waren immer mehr ihre Trümpfe und das sich anbahnende Ungemach war greifbar.

In der 82. Minute hämmerte Heiko Kölle einen unberechtigten Freistoß an der Sechzehnerlinie noch in die Mauer, doch 90 Sekunden später war es passiert. Lars Glöckler foulte an der seitlichen Strafraumlinie Patrick Kölle und Steffen Kuch brachte den Freistoß flach nach innen. Der Versuch war allerdings ziemlich verkorkst und schien völlig ungefährlich. Die Kugel hoppelte durch ein halbes Dutzend Abwehrbeine quer durch den Fünfer, am langen Pfosten stand der eben erst eingewechselte Lukas Kölle und bugsierte das Spielobjekt aus einem Meter in die Maschen. Ein an Ärgerlichkeit kaum zu überbietender Gegentreffer war's. Aber der Gast vom Aileswasen bekam in der 87. Minute nochmals die Möglichkeit, alle Punkte mitnehmen zu können. Der für den verletzten Manuel Schneider gekommene Noah Wagner fing einen gefährlichen Neidlinger Angriff ab und machte sich zum Gegenstoß auf die Reise. Sein exakter Pass fand Robin Plachy und der flankte nach einem kurzen Spurt nach innen. Michael Bezirgiannidis rauschte heran, doch war sein ausgestrecktes Bein einen Zentimeter zu kurz, um ein ticken zu können.

So blieb es bei dem einen Punkt, der vom Reußenstein an den Neckar wanderte und der war unterm Strich zu wenig. Die Grünhemden waren nämlich die spieltechnisch klar bessere Mannschaft, die jedoch aus diesem Vorteil zu wenig machte. Der limitierte TV Neidlingen dagegen kann und muss nur darauf hoffen, dass seinem Spielertrainer Patrick Kölle nichts passiert. Beim TSV war für Benjamin Frimmel schon nach 22 Minuten Schluss und auch Kapitän Manuel Schneider musste angeschlagen raus. Der eingewechselte Yannick Schellander sowieso und auch der junge Noah Wagner schlossen die Lücken allerdings bestens. Der Dreier in Neidlingen hätte mehr als gut getan, denn nun geht es bereits am Mittwoch gegen Köngen und nächsten Sonntag in Göppingen gegen mächtige Kaliber.

TSVN: Vogelmann, Schneider (67. Wagner), Bayha, Krasser, Frimmel (22. Schellander), Glöckler, Matthias Wilhelm, Sperl, Robin Plachy, Timo Bezirgianidis (80. Michael Bezirgiannidis), Pablo Guillen

TV Neidlingen: Gneiting, Hepperle (73. Christian Kuch), Class, Steffen Kuch, Kaiser (57. Hartmann), Pflüger, Kirschmann, Patrick Kölle, Heiko Kölle, Latzko (63. Faustmann), Mohoric (83. Lukas Hartmann)

Schiedsrichter: Alexander Wille (Laichingen)

Zuschauer: 150

Tore: 1:0 (28.) Patrick Kölle, 1:1 (43.) Timo Bezirgianidis, 1:2 (45.) Plachy, 2:2 (84.) Lukas Kölle

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