Herzlich willkommen beim TSV Neckartailfingen | Spaß an der Bewegung

Donnerstag, 27 September 2018 09:22

TSVN I - TV Nellingen I 0:4

Es stimmte hinten und vorne nichts bei der überraschend deutlichen 0:4-Abfuhr des TSVN gegen den TV Nellingen. Das Ergebnis spiegelt den wahren Spielverlauf jedoch keinesfalls richtig wider.

Weit voraus allerdings waren die Gäste aus Ostfildern der Elf von Alberto Guillen und Michael Bezirgiannidis in der Effizienz der Chancenverwertung. Marc Vogelmann konnte sich in der ersten Hälfte nur einmal auszeichnen, hatte beim Elfmeter jedoch Pech. Ansonsten waren drei von vier Versuche der Truppe von Thomas Stumpp drin, ohne dass der TSV-Keeper auch nur den Hauch einer Abwehrmöglichkeit besässen hätte. Dass das Mannschaftsgefüge schon wieder durch etliche Umstellungen durcheinander gewirbelt werden musste, ist einer dringend nötigen Konstanz auch nicht gerade förderlich. Es erinnerte nämlich nur noch wenig an die ganz starken Auftritte in Donzdorf und gegen Deizisau, wobei schon die zweite Hälfte in Kuchen einen unübersehbaren Abwärtstrend erkennen ließ.

Bereits in der 6. Minute hatten die TSV-Anhänger den Torschrei auf den Lippen, dem Schrägschuss von Moritz Krasser fehlte jedoch die Genauigkeit. An der lag es sechzig Sekunden später nicht als Robin Plachy alleine auf Frederic Esselmann zulief und der Nachfolger des TSV-Schrecks Tim Köper mit ausgestreckter Hand den Abschluss des TSV-Stürmers zur Ecke lenkte. „Wir haben am Montag solche Dinge geübt und da hat Robin alles versenkt, was es zu versenken gab“, so ein sichtlich gefrusteter Alberto Guillen. Die einzige Möglichkeit, die der TVN nicht nutzte, hatte Florian Dölker in der 12. Minute. Weil er nicht selbst abschloss, sondern quer legte, konnte Max Sperl gerade noch klären.

Auf dem feuchten Rasen sahen die diesmal wenigen Fans eine schnelle Bezirksligapartie, bei der zudem nicht gerade mit Wattebällchen geworfen wurde. Niemand kam es noch in der 27. Minute in den Sinn, dass dieser Abend für die Hausherren so enttäuschend enden könnte. Just da verlängerte nämlich Timo Bezirgianidis mit dem Kopf einen Eckball, Philipp Wenzelburger nahm die Ablage aus der Luft, traf die Kugel aber nicht richtig. Zwei Zeigerumdrehungen später bahnte sich das ganze Ungemach für die Grünhemden an. Ein simpler Einwurf von Sven Feliks verlängerte Tobias Dieter ebenso einfach die Linie entlang, Florian Dölker drang von rechts in den Strafraum ein und diesmal fand sein Querpass einen Abnehmer: Mustafa Koc. Der des öfteren negativ auffallende Ex-Oberesslinger hatte keine Mühe aus zehn Metern flach einzuschieben.

Der noch vor drei Wochen vom Platz gestellte Koc, war überraschend schon wieder spielberechtigt und auch am 0:2 wenige Minuten später (33.) maßgeblich beteiligt. Im Sechzehnereck nahm er das stehende Bein von Benjamin Frimmel dankend an, fiel theatralisch und Schiedsrichter Julian Kiefer belohnte das Schauspieltalent mit einem Strafstoß. Zum wiederholten Male erwies sich Marc Vogelmann als Elfmeterkiller, konnte den Schuss von Furkan Uysal halten, hatte aber erneutes Pech, weil der Ball dem Schützen nochmals vor die Füße rollte. Schon im Gegenzug hätten die Hausherren wieder im Spiel sein können, ja müssen. Maskenmann Plachy war auf Rechtsaußen nicht ein zu bremsen und seine flache, maßgerechte Hereingabe fand den völlig frei stehenden Timo Bezirgianidis. Der gleichfalls mit einem Gesichtsschutz spielende Center schob jedoch neben das gähnend offene Scheunentor.

In der 43. Minute verpasste Robin Plachy einen weiten Diagonalschlag im Sechzehner um eine Fußspitze und Sekunden später schlenzte Moritz Krasser hauchdünn vorbei. Und wie es so kommt, wenn man die Tore nicht macht, bestraft dies der Gegner. So in der 45. Minute, als Julian Kiefer aus Amstetten den Gästen abermals äußerst freundlich gesonnen war. An der Mittellinie wurde der letzte Mann Max Sperl weg gecheckt, was zwingend mit einem Freistoß hätte geahndet werden müssen. Mustafa Koc, der zuvor und danach sich mehrmals wimmernd auf dem Boden wälzte, hatte freie Fahrt und vollendete bombensicher.

Aus der Kabine kam ein wild entschlossener TSV, das Geschehen doch noch wenden zu wollen. Unmöglich schien das nicht, denn der TVN war beileibe keine Übermannschaft. Timo Bezirgianidis kam in der 53. Minute im Strafraum etwas außer Tritt, sodass der nachsetzende Samil Gül gerade noch klären konnte. Nach 66 Minuten war der einheimische Anhang wieder aus dem Häuschen, weil Volkan Tellioglus Einsatz gegen Bezirgianidis stark nach Elfmeter roch, Schiri Kiefer dies jedoch anders sah. Die Gastgeber riskierten nun immer mehr und liefen in der 67. Minute in den entscheidenden Konter, der durch Florian Dölker zum 0:4 führte. Wohl traf Bezirgianidis eine Minute später in die Maschen, aber auch da hatte der Unparteiische wegen Abseits was dagegen. Die Moral war damit endgültig gebrochen und der TV Nellingen hätte den Abend danach für den TSVN noch herber gestalten können. Der Pfosten (70.,Koc) sowie zwei Großtaten von Marc Vogelmann wiederum gegen Koc (81.) und Alexander Fregien (84.) verhinderten ein noch größeres Debakel. Dass beide Gästestürmer jedesmal klar im Abseits standen war dabei fast schon nebensächlich. Der für seinen Bruder eingewechselte Michael Bezirgiannidis brachte zwar nochmals frischen Wind und hatte in drei Situationen kein Glück, ändern tat dies am ganzen Geschehen nichts mehr. Das selbe galt für einen Kopfball von Benjamin Frimmel, der in der 90. Minute nur den Pfosten streichelte.

TSVN: Vogelmann, Stefan Wilhelm, Krasser, Frimmel, Glöckler, Sperl, Robin Plachy, Timo Bezirgianidis (73. Michael Bezirgiannidis), Wenzelburger (46. Schneider), Pablo Guillen, Schellander (62. Nagel, 77. Falter)

TV Nellingen: Esselmann, Gün (55. Cakir), Tellioglu, Helaimia, Reitzle (78. Aktan), Uysal, Dölker, Dieter (68. Fregien), Koc, Sanyang (68. Güsewell), Feliks

Schiedsrichter: Julian Kiefer (Amstetten)

Zuschauer: 60

Tore: 0:1 (29.) Koc, 0:2 (33.) Uysal (33./FE), 0:3 (45.) Koc, 0:4 (67.) Dölker

Besondere Vorkommnisse: Vogelmann hält Elfmeter von Uysal, der im Nachschuss trifft

 

Besonderes Vorkommnis nach dem Spiel: Schiedsrichter Julian Kiefer befand sich noch in seiner Kabine als der Kabinentrakt abgeschlossen wurde. Der wusste sich nur mit einem Anruf bei der Polizei zu retten. Die wiederum benachrichtige den TSV und der Referee konnte erst um 22.30 Uhr seine doch ziemlich weite Heimreise antreten.

Gelesen 1346 mal Letzte Änderung am Donnerstag, 27 September 2018 09:22
Bitte anmelden, um einen Kommentar zu posten