Wie wohl auf allen Plätzen machte auch im Beutwang die Bullenhitze sämtlichen Akteuren schwer zu schaffen. Angesichts der subtropischen Temperaturen war die Partie der beiden Aufsteiger durchaus unterhaltsam, wenngleich viele Fehler auf beiden Seiten dem Gegner immer wieder in die Karten spielten. Nutzen konnte sowohl der TBN als auch der TSVN diese nur je einmal. Ein „Prägler“ (für alle Nichtschwaben Schwätzer) vor dem Herrn leitete die Partie ziemlich autoritär, sodass die gelbrote Karte für Pablo Guillen nicht von Ungefähr kam. Damit steht ein Teil der Guillen-Zwillinge nächsten Sonntag nicht zur Verfügung.

Tristesse pur in Neckarhausen. Während der Meister der B4 lediglich etwa zwanzig seiner Fans anlocken konnte, begleitete fast die dreifache Zahl von Anhängern der Grünhemden ihre Mannschaft neckarabwärts. Das Erwin-Waldner-Stadion lag in bedauernswertem Zustand da und auch der Nebenplatz, auf dem gespielt werden musste, gehört in die Kategorie Wiese. Zudem wurden die durstigen Zuschauer nur dürftig mit Trinkbarem versorgt, von einer Stadionwurst ganz zu schweigen. Der TBN hat schon bessere Zeiten erlebt.

Der nicht gerade groß gewachsene Maximilian Spengler brachte in der 6. Minute im Getümmel den Kopf an eine Eckballflanke und der TSV führte früh mit 1:0. Danach beherrschte der Gast die Szenerie und kassierte dennoch kurz vor der Pause den Ausgleich. Warum ein 38-Tore-Stürmer wie Thomas Lang allerdings so frei abschließen durfte, war rätselhaft. Nach dem Wechsel besaßen die Aileswasen-Kicker durch einen Kopfball und einen Freistoß, jeweils in Person von Amadou Bah gute Möglichkeiten, wobei die Vielzahl der Chancen aber auf Neckarhäuser Seite lagen. Christian Kimmich, der Neuzugang im Kasten, war jedoch stets auf dem Posten. Als der Schiri einen Einwurf von Pablo Guillen selbstherrlich als falsch monierte und der damit nicht einverstanden war, gab es Gelb. Man hätte drauf setzen können, dass da noch mehr folgen würde. Und tatsächlich, nach einem Allerweltsfoul im Mittelfeld ein paar Augenblicke später war die Ampel fällig (67.). Ärgerlich die Unterzahl bei der Hitze und noch ärgerlicher die Tatsache, dass Guillen beim Bezirksligaauftakt nächsten Sonntag fehlen wird. Glück hatten die Schützlinge von Patrick Roth und Mario D'Andrea nach einer Stunde, als es nach einem Foul an Lukas Homola durchaus Elfmeter hätte geben können.

Am Ende waren wohl beide Teams froh, nicht leer ausgegangen zu sein, dass ihnen aber eine ganz schwere Saison bevorstehen wird, dürfte allen klar sein. Die großen Kaliber der Liga wetzen schon die Messer und wie es künftig mit Anleihen aus dem Bezirksligakader ausschauen wird, bleibt abzuwarten. Diesmal waren es Lars Glöckler, Yannick Schellander, sowie Luis und Pablo Guillen, die den A-Ligisten verstärkten. Mit dem TV Unterlenningen steht am nächsten Spieltag ein Gegner auf dem Programm, der zwar zu den Machbaren gehört und dennoch eine hohe Hürde darstellen wird.