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Montag, 07 Mai 2018 07:45

TSV Neckartailfingen - FV Faurndau 1:0

Dieses Abstiegsduell war nichts für schwache Nerven. Der TSVN lief in der Schlussphase pausenlos Gefahr, wieder einen Vorsprung einzubüßen und dies wäre auf Grund der anderen Ergebnisse fatal gewesen.

Das Lazarett hat sich gelichtet, denn Moritz Krasser, Robin Plachy und Matthias Wilhelm konnten in der Startformation aufgeboten werden. Dazu nahmen auf der Bank unter anderem Stefan Wilhelm, Patrick Siegert und Pablo Guillen Platz, die alle auf der Liste der Angeschlagenen notiert waren. Wie schon in Wiesensteig bot „England-Urlauber“ Jonas Bayha eine überragende Vorstellung und bildete mit Tim Müller eine formidable Innenverteidigung. So stand am Ende nach langer Zeit wieder mal hinten die Null und dies war bei nur einem erzielten Treffer natürlich auch bitter notwendig. Jonas Bayha hatte im übrigen seinen Rückflug auf die Insel um ein paar Stunden nach hinten verschoben, um nochmals der Mannschaft helfen zu können. Es hat sich gelohnt.

Ganz wichtig auch die Rückkehr von Matthias Wilhelm. Die abräumende „Sechs“ war zusammen mit dem erneut mitwirkenden Dennis Neumaier für viele Ballgewinne und gewonnene Zweikämpfe im Mittelfeld zuständig.

Es ist die Zeit gekommenen, in der es wieder abstruse Ergebnisse hagelt. Die unmittelbaren Vordermänner Nellingen und Kuchen gewannen höchst überraschend gegen Geislingen beziehungsweise Donzdorf und so konnte der Relegationsplatz wieder nicht verlassen werden. Doch wenigstens hat sich der Abstand auf den ersten Abstiegsrang auf sechs Punkte vergrößert, was aber beileibe kein Ruhekissen ist. Vielmehr kann Faurndau am Donnerstag wieder näher an den spielfreien TSV heranrücken, sollte ein Erfolg gegen die SGEH gelingen.

Man merkte sofort, dass nach vorne durch das Mitwirken von Moritz Krasser und Robin Plachy mehr geboten sein würde, wenngleich man aber vor allem Letzteren anmerkte, dass er noch nicht ganz fit war. In der 12. Minute hätte Plachy seine Torgefährlichkeit unter Beweis stellen können, doch der ansonsten gute Schiedsrichter Stephan Dorer nahm ihm mit einem unberechtigten Abseitspfiff die dicke Chance. Der andere Goalgetter, Moritz Krasser, dagegen, lieferte diesen Nachweis nach 20 Minuten eindrucksvoll. Zuerst zelebrierte er ein gelungenes Duett mit Denis Köhler, ließ noch einen Abwehrspieler alt aussehen und bezwang Torhüter Fabian Speidel eiskalt. Niemand dachte im Schlaf daran, dass dieser Treffer schon der Goldene gewesen sein würde. Und tatsächlich sollten auch noch nervenaufreibende 78 Minuten, Schiri Dorer verordnete je zweimal vier Minuten Nachspielzeit, folgen.

Der FV Faurndau hatte mehrere Akteure in seinem Team, die mit enorm weiten Einwürfen für die Hauptgefahr sorgten. So tat sich in der 25. Minute Patrick Haug plötzlich eine Gelegenheit nach einem solchen Schleuderball in den Strafraum auf. Der Ex-Göppinger versemmelte aber ziemlich kläglich. Nach einer halben Stunde kurvte Robin Plachy von links die Strafraumgrenze entlang, zog ab, hatte aber das Visier zu hoch eingestellt. Ähnlich tat es ihm kurze Zeit später Dennis Neumaier. Der Oldie versuchte es mit Links Richtung langes Eck. Weil der Schuss die ideale Höhe für einen Torwart hatte, konnte Speidel mit einer Flugeinlage abwehren.

Die Faurndauer Angreifer Haug, Moll und Bulling wirkten stets gefährlich und so brachte Marcel Finsterbusch seine Faust nicht richtig an eine abgefälschte Bulling-Flanke, die jedoch auch vom dahinter lauernden Robert Klein verpasst wurde (42.). Kurz vor dem Pausenpfiff ließen die Gäste Moritz Krasser am Sechzehner viel Raum und dies wird normalerweise von ihm bestraft. Krasser konnte sich zwar den Ball zurecht legen, doch sein Kracher war zu hoch angesetzt. Weil man in der Bezirksliga keine Balljungen stellen kann und es halt im weiten Rund des Aileswasen-Stadions etwas länger dauert, bis das Spielobjekt geholt ist, gab es schon im ersten Umlauf einen vierminütigen Nachschlag und während dessen nochmals heikle Szenen vor beiden Toren. Zunächst unterlief Dennis Neumaier am Strafraum ein Foul und Michael Moll zielte knapp unten vorbei (45.+1). Dann zog Denis Köhler eine flache Hereingabe nach innen, die zunächst Yannick Schellander zu spät erreichte und der Versuch des aufgerückten Philipp Wenzelburger abgeblockt wurde.

Die zweite Hälfte sollte an Spannung nicht zu überbieten sein. Allerdings waren der Hauptgrund dafür ständige Ballverluste und viele Fehlpässe beider Mannschaften. Jetzt aber legten die Männer aus dem Dittlau ihre schon immer gefürchtete rustikale Kampfkraft an den Tag und dies führte zu vielen heiklen Szenen. Patrick Bulling hielt in der 49. Minute einfach drauf, sodass Marcel Finsterbusch kräftig zupacken musste und David Leu verzog nach einem Rückpass von der Torauslinie gründlich (57.). Wenig darauf (61.) schlängelte sich Moritz Krasser durch und Robin Plachy schob dessen Zuspiel aus drei Metern genau in die Arme von Fabian Speidel. Die Partie wurde intensiver und die Gäste gingen richtig zur Sache. So wurde zunächst Krasser nach seinem Pass auf Plachy umgemetert und Philipp Jauss holte den davon eilenden TSV-Stürmer ebenfalls von den Beinen (63.). Der Freistoß aus nicht schlechter Position brachte wieder mal wenig bis nichts ein.

Das Neckartailfinger Offensivduo trat in der 66. Minute wieder in Aktion, doch erneut Jauss verhinderte Schlimmeres und eröffnete sofort den Gegenzug, den Robert Klein mit seinem ungenauen Schuss aber erfolglos beendete. Die große Möglichkeit, den zitternden TSV-Anhang zu beruhigen, besaß in der 75. Minute Robin Plachy. Der hatte den FV-Keeper bereits mit einem „Tunnel“ überwunden, doch der in dieser Phase starke Philipp Jauss kratzte die Kugel von der Torlinie. Noch klarer war die Möglichkeit für Patrick Haug eine Zeigerumdrehung später. Nach einem weiteren Schleudereinwurf von David Leu drosch er jedoch freistehend drüber.

In der 83. Minute hätte der Sack zwingend zu sein müssen, denn Denis Köhler hatte die Kapitalste des ganzen Spiels auf dem Schlappen. Moritz Krasser benutzte auf der Grundlinie vier Abwehrspieler als Slalomstangen bis er fast am Torpfosten angelangt war. Sein Querpass fand den völlig freien Köhler und der traf aus drei Metern das offene Scheunentor nicht. Sechzig Sekunden später fand Bastian Nagel bei seiner Alleinunterhaltung im Strafraum keinen Unterstützer und danach brannte es vor dem Neckartailfinger Gehäuse pausenlos. Tim Müller und Jonas Bayha mussten mehrmals mit riskanten Tacklings in höchster Not retten, wobei die Gäste zweimal Elfmeter forderten. Stephan Dorer hatte jedoch alles immer richtig gesehen. Marcel Finsterbusch war es schließlich, der mit einer Glanzparade einen Kopfball von Philipp Hänßler parierte und so die Null endgültig sicher stellte.

Wie zu erwarten, hatten die Grünweissen insgesamt 98 Minuten Schwerstarbeit verrichten müssen und besaßen diesmal das nötige Spielglück, welches vor allem bei den Unentschieden in Neidlingen, gegen den RSK und in Wiesensteig gefehlt hatte. Fast untergegangen ist die Serie von nun sechs ungeschlagenen Spielen, was natürlich den vier 2:2-Remisen geschuldet ist. Nun allerdings geht es nach Erkenbrechtsweiler und der Hardtwald war in den letzten Jahren ein regelrechter Horrorspielort.

TSVN: Finsterbusch, Schneider (87. Siegert), Bayha, Krasser, Köhler, Matthias Wilhelm, Robin Plachy (79. Kilic), Wenzelburger, Schellander (74. Nagel), Neumaier (60. Aktas), Müller

FV Faurndau: Speidel, Jauß, Kurtcu (74. Licata), Bauer, Baum, Helmer, Klein (66. Mayer), Hänßler, Haug, Moll (79. Hamann), Bulling (53. Leu)

Schiedsrichter: Stephan Dorer (Esslingen)

Zuschauer: 150

Tor: 1:0 (20.) Krasser

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