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Montag, 30 April 2018 08:19

1. FC Eislingen - TSV Neckartailfingen 2:2

Was sich im Aileswasen in Sachen Verletzungen abspielt nimmt abstruse Formen an und die Hiobsbotschaften wollen einfach kein Ende nehmen. In Eislingen musste der durch Spieler der Zweiten aufgefüllte Kader am Schluss sogar mit dem Remis zufrieden sein und die Jungs von Franjo Rajkovaca erlebten in Großbettlingen einen Horrornachmittag.

Es ist müßig, weiterhin die ellenlange Liste der abhanden gekommenen Spieler herunter zu beten, zu verkraften ist das von allen drei TSV-Teams kaum mehr. Lichtblick: Robin Plachy hielt bei seinem riskanten Einsatz in Eislingen eine halbe Stunde durch, ohne dass seine Muskelverletzung wieder aufbrach. Dafür stand diesmal Moritz Krasser nur an der Bande. Ohne die beiden Topoffensivleute strahlten die Grünweissen im sauber gemähten und vom Gras befreiten Eichenbachstadion in der ersten Halbzeit nur wenig Durchschlagskraft aus und kamen lediglich zu eineinhalb Torchancen.

Weil auch der FC Eislingen gegen die gut stehende TSV-Defensive in diesem Spielabschnitt nichts ausrichten konnte, sahen die nur 60 Zuschauer zunächst Fußballmagerkost. Härte und Richtung stimmten bei einem Schussversuch von Patrick Siegert, doch der Einschlagpotential besitzende Hammer wurde von Antonino Cacciatore mit dem Körper zur Ecke gelenkt (7.). In der 27. Minute passte Max Falter auf und erstickte eine sich anbahnende Chance für Patrick Bernecker bereits im Keim. Die anschließende Ecke drückte Aykut Durna mit dem Schienbein übers Tor. Danach folgte die klarste Möglichkeit im ersten Umlauf. Yannick Schellander schloss sein Solo mit einem gescheiten Pass auf Bastian Nagel ab und der traf aus zehn Metern mit Links den Innenpfosten (37.).

Kurz vor dem Pausenpfiff des souveränen Schiedsrichters Olaf Alsdorf drang Manuel Schneider von außen in den Strafraum ein und hatte wiedermal kein Zutrauen in sein linkes Huf. Anstatt das offene lange Eck anzuvisieren, versuchte er zu uneigennützig quer zu legen, was gründlich schief ging. So kamen die bis dahin schwachen Hausherren noch zu ihrer ersten und einzigen guten Gelegenheit, die aber Marcel Finsterbusch gegen Durna entschlossen zunichte machte (43.).

War die erste Halbzeit bei großer Hitze ein Langweiler, so sollte sich dies nach Wiederbeginn gewaltig ändern. Allerdings entstanden die sich nun häufenden Torchancen oft durch Fehlpässe und Ballverluste beider Mannschaften. Bereits zwei Minuten nach dem Anpfiff lag die TSV-Führung erstmals in der Luft. Patrick Roth spielte Bastian Nagel frei, doch der durch seine Armverletzung sichtlich gehemmte Angreifer versemmelte die tolle Möglichkeit ziemlich kläglich. Auch der Vorletzte machte nun immer mehr auf sich aufmerksam und wer weiß, ob die Kugel nicht eingeschlagen wäre, hätte Philipp Wenzelburger nicht sein Schienbein an Asim Sanlilaps Schuss gebracht.

In der 51. Minute schienen die Gäste vom Aileswasen dann die Weichen in Richtung wichtigen Dreier gestellt zu haben. Manuel Schneider passte blitzgescheit auf Patrick Roth und der Torjäger der zweiten Mannschaft blieb vor Torhüter Sven Ullrich eiskalt. Im Gegenzug drohte bereits Ausgleichsgefahr, aber Marcel Finsterbusch wehrte gegen Aykut Durna reaktionsschnell per Fuß ab. Dies war in der 55. Minute nicht mehr möglich, denn nun durfte Ertugrul Kasim ungehindert aus 20 Metern abziehen und das flache Geschoss schlug zum 1:1 ein. Jetzt ging es rauf und runter und Manuel Schneider drang erneut von links in den Sechzehner ein. Diesmal zog der Kapitän ab und prompt wurde es gefährlich. Sven Ullrich musste eine Prachtparade auspacken, um zur Ecke lenken zu können. Diese wiederum tickte Denis Köhler aus kurzer Distanz drüber.

Hellwach war Patrick Roth in der 67. Minute, als Antonino Cacciatore als letzter Mann tändelte und sich der TSV-Angreifer den Ball schnappte. Seinen Schlenzer parierte Ullrich jedoch wieder großartig. Sechzig Sekunden darauf die nächste gute Chance. Eine Schneider-Flanke erreichte den freien Fatih Aktas, dessen Kopfball aus fünf Metern kam zu zentral, um den FC-Keeper gefährden zu können. Denis Köhler agierte bis zur 71. Minute recht unauffällig, doch just da raffte sich der Youngster zu einer Energieleistung auf. Fünf Eislinger hängte er bei seinem Solo von der äußeren Mittellinie ab und hatte danach auch noch Kraft und Nerven, sicher einzulochen.

Hatte die erste Neckartailfinger Führung vier Minuten gehalten, so waren es nun nur deren drei bis der Vorsprung wieder dahin war. Und der abermalige Ausgleich war praktisch eine Kopie des 1:1, bloß dass Ertugrul Kasim diesmal aus 25 Metern flach ins gleiche Eck traf (74.). Zwischenzeitlich hatte es Alberto Guillen riskiert, Robin Plachy zu bringen. Vorneweg: Er stand die halbe Stunde unbeschadet durch und hätte beinahe doch noch für den Sieg gesorgt. Sein schräges, flaches Geschoss wäre im langen Eck eingeschlagen, wenn, ja wenn Alexander Söll nicht ein Bein dazwischen gebracht hätte.

Danach allerdings waren die nun konditionell nachlassenden Kicker aus dem Aileswasen ein paar Mal mächtig mit Fortuna im Bunde. Besonders in der 79. Minute. Da krachte Berneckers Hammer von der Lattenunterkante auf die Torlinie und eine Zeigerumdrehung später hielt Marcel Finsterbusch gegen Anthony Fotarellis phantastisch. In der 87. Minute stockte dem grünen Anhang der Atem. Yunus Yilmaz fiel im Sechzehner und der Pfiff ertönte sofort. Elfmeter? Mitnichten, Schiri Alsdorf war die Schwalbe des Eislingers nicht entgangen und statt Strafstoß gab es Gelb. Der FC Eislingen witterte seine letzte Chance, doch noch dem Abstieg abwenden zu können und setzte weiter nach. Und fastgar wäre dem TSV ein weiter, im Fünfer aufspringender Einwurf zum Verhängnis geworden. Amadou Bah und Marcel Finsterbusch waren sich nicht einig und konnten dann nur mit aller größter Mühe den Einschlag verhindern.

In der Schlussminute der regulären Spielzeit tat sich dem TSVN doch noch die dicke Möglichkeit auf, alle Punkte mit zu nehmen. Robin Plachy hängte alles ab, doch sein Schieber aufs lange Eck wurde von Sven Ullrich wiederum zunichte gemacht. Doch allein schon diese Szene mit dem langen Plachy-Spurt, macht Hoffnung, dass der Torjäger die Verletzung überstanden hat. Olaf Alsdorf ordnete weitere vier Minuten an und während diesen hatten die Grünhemden zweimal mächtig Glück. Salih Egrlic nahm eine Flanke aus fünf Metern direkt und verfehlte den Kasten (90.+1). Zu guter Letzt musste dann Marcel Finsterbusch nochmals aufpassen, um Mario Brenners flaches Geschoss mit einer Glanzparade entschärfen zu können (90.+3). Den Lucky Punch allerdings hätten die Gäste setzen können, wenn bei einer riesigen Kontermöglichkeit Denis Köhlers Pass auf Robin Plachy durchgekommen wäre. Das kraftlose Zuspiel verhungerte jedoch und wurde abgefangen.

Morgen geht es nun zum abgeschlagenen Schlusslicht TSV Obere Fils, um im fünften Versuch dieses Spiel durchzubringen. Da auch der Tabellenletzte in Geislingen sicherlich Kräfte gelassen hat, sollte es diesbezüglich pari stehen. Wer auflaufen wird, ist wie immer bis zum Anpfiff offen. Im Eichenbachstadion zum Beispiel musste Stefan Wilhelm schon beim Warmlaufen abwinken.

FC Eislingen: Ullrich, Arngold, Schreiber, Kasim, Bernecker, Durna (62. Egrlic), Cacciatore, Söll, Nehir (57. Brenner), Kidik (72. Fotarellis), Sanlilap (72. Yilmaz)

TSVN: Finsterbusch, Aktas, Falter (78. Kevin Plachy), Schneider, Siegert (66. Böpple), Wenzelburger (85. Bah), Roth, Nagel (60. Robin Plachy), Schellander, Müller

Schiedsrichter: Olaf Alsdorf (Bopfingen)

Zuschauer: 60

Tore: 0:1 (51.) Roth, 1:1 (55.) Kasim, 1:2 (71.) Köhler, 2:2 (74.) Kasim

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