Herzlich willkommen beim TSV Neckartailfingen | Spaß an der Bewegung

Freitag, 23 März 2018 08:08

TSV Berkheim I - TSV Neckartailfingen I 3:2

Nach der Niederlage beim seitherigen Vorletzten gerät der TSVN in immer gefährlichere Fahrwasser. Unter enorm schwierigen Bedingungen auf einem mit Schnee bedeckten kleinen Kunstrasenfeld lief eine hektische und harte Partie ab...

Als man die Aufstellung des TSV Berkheim zu Gesicht bekam, war klar, dass da was auf die Grünweissen zukommen würde. In Bestbesetzung konnte die Leibbrand-Elf auflaufen und zeigte schon früh mit welcher Entschlossenheit das Projekt Klassenerhalt angegangen werden würde. Die Gäste aus dem Aileswasen kamen anfangs mit dem rutschigen Geläuf gar nicht zurecht und gerieten früh in Rückstand. Dazu war man mit vielen Entscheidungen von Schiedsrichter Armin Erz aus Suppingen gar nicht einverstanden. Auf der Laichinger Alb ist wohl eine andere Gangart üblich und werden Fouls anders eingestuft. So in der 16. Minute, als es für Oliver Schneider eigentlich nur Rot hätte geben dürfen. Von hinten und mit Wucht fuhr der Berkheimer Patrick Siegert in die Beine und dass Schneider da mit Gelb davon kam, konnte nur Kopfschütteln hervor rufen.

Zu diesem Zeitpunkt lagen die Mannen von Georgios Karatailidis bereits mit 0:2 hinten, weil mal wieder viel zu viele Fehler im Defensivbereich gemacht worden waren. Zunächst hatten die Gastgeber einen zumindest zweifelhaften Freistoß zugesprochen bekommen, im TSV-Strafraum herrschte Konfusion und Tim Leibbrand blieb bei einem Pressschlag Sieger. Der Abpraller segelte für Marcel Finsterbusch unhaltbar in den Winkel (11.). Eine Kette unglücklicher Umstände sorgte nach genau einer Viertelstunde für das 2:0. Max Falter wurde an der Mittellinie eindeutig gefoult, der Konter endete mit einer flachen Hereingabe und Pablo Guillen brachte den Ball nicht richtig aus der Gefahrenzone. Im Gegenteil, er legte Sebastian Franken so mundgerecht auf, dass der Berkheimer Scharfschütze sich die Ecke aussuchen konnte. Jetzt nahmen die Aileswasen-Kicker aber das Heft in die Hand und bestimmten bis zum Pausenpfiff klar das Geschehen.

Der Lohn dafür war das 2:1 in der 21. Minute, das Moritz Krasser mit einem satten Flachschuss erzielte. Nicht so viel Fortune besaß wenige Minuten später Fatih Aktas, dessen Geschoss knapp unten vorbei zischte. Und dann hätte Robin Plachy den Ausgleich machen müssen (26.). In Höchsttempo strebte er schräg auf Torhüter Tim Killinger zu und traf die falsche Entscheidung. Anstatt im Vollspeed an dem herausstürzenden Keeper vorbei zu gehen, zog er ab und der Schlussmann konnte abwehren. Denis Köhler bekam die zweite Chance, doch sein Nachschuss traf das nur noch von zwei Feldspielern bewachte Gehäuse nicht. Weil auch noch ein Hinterhaltschuss von Pablo Guillen im Berkheimer Körpergewirr hängen blieb, ging es mit dem 1:2-Rückstand in die Kabine.

Wieder waren die Hausherren nach Wiederbeginn wacher und Frankens gewaltiger Kracher sahen viele schon im Netz zappeln (46.). Danach wurde Tim Killinger wie schon oft in der Vergangenheit zum TSVN-Albtraum. In der 49. Minute rettete er nach einer Krasser/Plachy-Kombination phantastisch zur Ecke und fünf Zeigerumdrehungen später raufte sich Moritz Krasser die Haare, weil auch er freistehend am Berkheimer Torhüter scheiterte. Dazwischen (50.) hatte aber auch Marcel Finsterbusch gegen Benjamin Kober Kopf und Kragen riskieren müssen. In dem engen Käfig ging es nun rauf und runter und die Hektik wurde immer größer, wobei Armin Erz einiges dazu beitrug. Nichts zu deuteln gab es an seiner Entscheidung jedoch in der 63. Minute, als er Tim Leibbrand den roten Karton unter die Nase hielt. Der Co-Trainer hatte den in vollem Tempo durchbrechenden Robin Plachy brutal umgehauen und dass da noch Berkheimer Proteste aufkamen war schon dreist. 

Die Grünhemden konnten sich nun in einer halbstündigen Überzahl an die Erarbeitung des Ausgleiches machen. Doch wie sie das anstellten, war schon enttäuschend. Anstatt die engen Gegebenheiten über die Flügel zu umgehen, versuchte man es immer wieder durch die Mitte und da war ein massives Berkheimer Bollwerk aufgebaut. Als es Krasser doch einmal von aussen probierte wurde es gleich gefährlich und der TSV-Angreifer wurde hauchdünn vor dem Strafraum zu Fall gebracht. Der Freistoß aus vielversprechender Position brachte, wie auch die vielen übrigen Standards, wieder Mal nichts ein (75.). In der 83. Minute dann der Supergau. Eine flache Hereingabe von Robin Plachy konnte Denis Köhler nicht verwerten und die dezimierten Gastgeber konterten. An der seitlichen Sechzehnerlinie ging Tim Müller gegen Stefan Ruoff zur Sache und Armin Erz wertete dies als Notbremse. Nicht genug damit, denn Benjamin Kober zog den Freistoß scharf nach innen und der heranstürmende Oliver Schneider rammte die Kugel mit der Brust über die Linie. Ausgerechnet Schneider, der eigentlich seit der 16. Minute gar nicht mehr hätte auf dem Feld sein dürfen.

Lobenswert, dass die Mannschaft danach nicht aufsteckte und weiter an sich glaubte. Das 3:2 durch den durchgebrochenen Robin Plachy in der Nachspielzeit kam zu spät, obwohl es mit der letzten Aktion nochmals die Chance auf den Ausgleich gab. Torhüter Marcel Finsterbusch schlug einen Freistoß in den von allen anderen Spielern bevölkerten Berkheimer Strafraum, aber auch hier behielt Tim Killinger die Übersicht und pflückte die Flanke sicher herunter. Der Rückschlag war perfekt und der Abstiegskonkurrent mit drei Punkten beschenkt worden. Jetzt geht es zum nächsten direkten Mitbewerber, dem FTSV Kuchen, und im Ankenstadion wird es keinen Deut einfacher werden. Langsam sollte nämlich auch der Letzte im Neckartailfinger Lager begriffen haben, dass es nicht mehr um irgendwelche höhere Ansprüche geht, sondern bei vier direkten Absteigern um nichts anderes als den Klassenerhalt. Und da sind anderer Tugenden gefragt, zum Beispiel die, des spielerisch unterlegenen TSV Berkheim. Wie sehr in dieser Situation einer wie der erkrankte Matthias Wilhelm fehlte, wurde gegen die robusten Esslinger Vorstädter klar und deutlich vor Augen geführt.

TSV Berkheim: Killinger, Dehner (54. Martens), Pascal Kober (59. Breuning), Ruoff (88. Merz), Franken, Oliver Schneider (90.+1 Feldmann), Benjamin Kober, Leibbrand, Plattenhardt, Florian Schneider, Dorer

TSVN: Finsterbusch, Aktas (76. Nagel), Falter (67. Schraitle), Schneider, Krasser, Köhler, Siegert (88. Wenzelburger), Pablo Guillen (85. Kevin Plachy), Robin Plachy, Schellander, Müller

Schiedsrichter: Armin Erz (Suppingen)

Zuschauer: 40

Tore: 1:0 (11.) Leibbrand, 2:0 (15.) Franken, 2:1 (21.) Krasser, 3:1 (85.) Oliver Scheider, 3:2 (90.+2) Robin Plachy

Besondere Vorkommnisse: Rote Karte für Leibbrand (63.) wegen rohen Spiels, Rote Karte für Müller (83.) wegen Notbremse         

Gelesen 1564 mal Letzte Änderung am Freitag, 23 März 2018 08:08
Bitte anmelden, um einen Kommentar zu posten