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Montag, 06 November 2017 16:24

TSV Neckartailfingen I - SGEH I 1:1

150 Zuschauer im Aileswasen sahen ein gutklassiges, jederzeit spannendes Lokalderby, das durchaus auch 5:5 oder 6:6 enden hätte können. Zwei starke Torhüter verhinderten jedoch trotz erstklassiger Chancen auf beiden Seiten weitere Einschläge...

Die Schlussphase der aufregenden Partie auf dem nach den heftigen Regenfällen aufgeweichten und immer tiefer werdenden Geläuf war symptomatisch für das Geschehen der voraus gegangenen neunzig Minuten. Hier ließen Dennis Oswald für die SGEH (85.) und Bastian Nagel (90.+1) für den TSV nochmals zwei kapitale Möglichkeiten liegen und verpassten damit den Lucky Punch für ihre Mannschaften. Das Unentschieden war jedoch das gerechteste Ergebnis an diesem Tag und einen Verlierer hatte diese Begegnung nicht verdient. Indes, Georgios Karatailidis muss weiter auf den ersten Sieg gegen seinen ehemaligen Verein warten.

Schon nach drei Minuten sprach der sicher und souverän leitende Alexander Laichinger aus Ebersbach den Gästen einen Freistoß in höchst gefährlicher Zone zu. Ingo Schäfers Versuch segelte denn auch nicht unweit an der Dreiangel des Neckartailfinger Gehäuses vorbei. Die erste richtig fette Gelegenheit erspielten sich dann aber die Hausherren in der 10. Minute. Cosimo Attorre kombinierte sich mit Moritz Krasser durch und hatte vor Florian Zapf freie Schussbahn. Der SGEH-Keeper wehrte jedoch mit den Beinen zur Ecke ab. Diese wiederum brachte Manuel Schneider akkurat nach innen, Fatih Aktas ging zum kurzen Pfosten und rammte die Hereingabe zum 1:0 unters Tordach. Die grünweisse Fangemeinde durfte sich allerdings nur fünf Minuten an der Führung ihrer Mannschaft erfreuen, dann war diese auf höchst kuriose Weise wieder egalisiert.

Der wendige und ballgewandte Biran Darboe drang in den Sechzehner ein und wurde von Denis Köhler ungewollt zu Fall gebracht. Alexander Laichinger zeigte sofort und zu Recht auf den Punkt. Weil der dunkelhäutige Stürmer alle seine bisherigen Elfmeter verwandelt hatte, wollte er das ungeschriebene Gesetz, wonach der Gefoulte niemals selbst schiessen sollte, ausser Kraft setzen. Marc Vogelmann ahnte die Ecke und hielt den Ball sogar fest, was bei diesem Szenario nicht oft vorkommt. Und genau dies war der Auslöser für einen Blackout des jungen Torhüters. Er legte das Spielobjekt ab und nahm es ein zweites Mal auf, was zwingend mit indirektem Freistoß zu ahnden ist. Aus neun Metern flutschte die von Ingo Schäfer abgefeuerte nasse Kugel durch alle 22 auf der Torlinie postierten grünweissen Beine irgendwie ins Netz (16.). Mit einer Unachtsamkeit hatte Marc Vogelmann so seine Großtat ins Gegenteil verkehrt und der TSV-Schlußmann schloss sich damit nahtlos den Torwartkapriolen der Herren Zieler (Stuttgart) und Zentner (Mainz) an diesem Wochenende an. 

Es war jedoch der einzige Fauxpas Vogelmanns, denn in der Folgezeit brachte er ebenso wie Florian Zapf die gegnerischen Angreifer zum Verzweifeln. So raufte sich in der 34. Minute Dennis Oswald die Haare, als seinen satten Kopfball schon alle hatten im Eck einschlagen sehen. Mit einem mächtigen Satz lenkte Vogelmann den Ball um den Pfosten. Ein etwas unmotivierter und unkonzentrierte Abwurf des Neckartailfinger Zerberus beschwor kurz vor der Pause nochmals höchste Gefahr herauf. Matthias Wilhelm hatte im Anschluss nämlich dem eminent gefährlichen Darboe am Sechzehner in die Beine fahren müssen und Marc Weger schlenzte den fälligen Freistoß nur hauchdünn  vorbei.   

Hatte die SGEH im ersten Umlauf ein leichtes Chancenplus so überholten die Gastgeber diesbezüglich ihre Gäste nach dem Seitenwechsel. So marschierte in der 53. Minute Denis Köhler mit einem genialen Pass von Moritz Krasser einsam und allein auf Florian Zapf zu und der konnte mit den Beinen zur Ecke lenken. Zwei Zeigerumdrehungen später hatte das Leichtgewicht Darboe die Führung auf dem Schlappen. Marc Vogelmann konnte den Schuss nicht ganz aufhalten, doch Fatih Aktas rettete akrobatisch auf der Linie. Das Derby nahm jetzt so richtig Fahrt auf und als Matthias Wilhelms Diagonalpass Robin Plachy erreichte, roch es wieder nach Tor. Der Schrägschuss zischte jedoch am langen Eck vorbei (62.). Nicht anders erging es kurz darauf dem an diesem Tag glücklosen Denis Köhler, als der von links kommend erneut an den Zapf-Beinen scheiterte (66.). Überhaupt waren die "Gräten" des SGEH-Keepers dessen stärkste Waffe, denn auch Robin Plachys Abschluss verfing sich in der 68. Minuten in diesen.

Zur Abwechslung war nach 72 Minuten wieder mal Marc Vogelmann mit einer Glanztat an der Reihe. Den Kopfball von Fabian Knöll, den er da um den Pfosten bog, hätte auch nicht jeder gehalten. Und dass der Neckartailfinger Torspieler es ebenfalls mit den Füssen kann, zeigte sich in der 79. Minute. Dennis Oswald kurvte auf der Grundlinie nach innen und seinen Rückpass fand den völlig freien Marco Parrótta am Elfmeterpunkt. Dessen flaches Geschoss lenkte Vogelmann gekonnt ab. Danach brach die Endphase dieser aufregenden Auseinandersetzung an. Und da hatte der TSV zunächst mächtig Glück, dass Oswald die Uneigennützigkeit wählte und in aussichtsreichster Position abspielen wollte. Das Scheunentor war offen, der Querpass auf den schlechter postierten Mitspieler versandete. Was der SGEH-Torjäger hier versäumt hatte, hätte Bastian Nagel in der Nachspielzeit (90.+1) besser zu Ende bringen können, ja müssen. Einen weiten Diagonalschlag leitete Cosimo Attorre direkt zu dem auf die linke Seite gewechselten Einwechselspieler weiter und der stand blank vor Zapf. Auf dem mittlerweile ziemlich ramponierten Untergrund ging Basti Nagel volles Risiko, versuchte es mit einer Direktabnahme und prompt rutschte ihm der Ball über den linken Spann. Zuguterletzt rauschte noch ein mächtiges 28-Meter-Geschoss von Lucas Böpple nur Zentimeter über den Balken (90.+3), sodass es beim insgesamt gerechten Remis blieb.

Die SG Erkenbrechtsweiler/Hochwang demonstrierte im Aileswasen warum sie derzeit auf dem dritten Rang platziert ist. Dass der mehr als nur auf Augenhöhe agierende TSV Neckartailfingen dagegen zehn Zähler weniger auf dem Konto hat als die Fusionself von der Alb, war nicht zu erkennen. So ärgert man sich am Neckar trotz des gerechten Ausgangs doch etwas über die Zweidrittelniederlage, vor allem auch, weil der Gästeausgleich auf solch skurrile Art und Weise zustande kam. Während die Offensive diesmal zu viele Chancen ungenutzt ließ, scheint sich die Abwehr nun langsam zu festigen. Ein großes Verdienst daran hatten wieder die beiden jungen Innenverteidiger Max Falter und Fatih Aktas und die Tatsache, dass Georgios Karatailidis zudem mit Manuel Schneider und Philipp Wenzelburger neben den beiden Youngstern erstmals die gleiche Viererkette wie am Vorsonntag aufbieten konnte. Dass mit Matthias Wilhelm ein resoluter Sechser derzeit davor ziemlich viel wegräumt, kommt als positiver Faktor hinzu.

TSVN: Vogelmann, Aktas, Falter, Schneider (82. Glöckler), Krasser, Köhler (76. Nagel), Matthias Wilhelm, Plachy, Wenzelburger, Attorre, Schellander (72. Böpple)

SGEH: Zapf, Kronewitter, Marc Weger, Parrotta, Hakan Demir, Oswald, Schäfer (64. Strobel), Darboe, Lenuzza, Lude (60. Knöll), Kuhn

Schiedsrichter: Alexander Laichinger (Ebersbach)

Zuschauer: 150

Tore: 1:0 (11.) Aktas, 1:1 (16.) Schäfer

Besondere Vorkommnisse: Marc Vogelmann hält Elfmeter von Darboe (14.) und verursacht danach einen indirekten Freistoß, der zum 1:1 führt     

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